Ein Jahr danach

Was macht Andrew Brunson heute?

Heute, am 12. Oktober, jährt sich die Freilassung von Pastor Andrew Brunson, der zwei Jahre wegen seiner Pastorenaktivität in der Türkei in Gefangenschaft war. Schon damals war klar, dass er kaum in die Türkei zurückkehren würde. Was macht er heute?
Andrew Brunson

25 Jahre lang arbeitete Andrew Brunson als Missionar und Pastor mit seiner Familie in der Türkei. Dies war auch der Grund seiner Gefangennahme, bei der man ihm die Bekehrung von Muslimen, insbesondere von Kurden zur Last legte (Livenet berichtete). Dass er nach seiner Freilassung nicht in die Türkei zurückkehrte, ist verständlich. Doch wofür schlägt sein Herz heute?

Wirklich vorbereitet?

«Das erste Mal in meinem Leben spüre ich eine Last für mein eigenes Land – für die USA», sagte er gegenüber Mission Network News. «Seitdem ich in die Staaten zurückgekommen bin, hat es mich schockiert, wie schnell sich die Dinge entwickeln – die Feindseligkeit gegenüber den Christen. Wir haben Kinder, die 18, 21 und 23 Jahre alt sind; ich bin sehr besorgt um sie…»

Der Grund: Er weiss nicht, ob sie vorbereitet sind, um in dieser Situation ihrem Glauben treu zu bleiben. «Werden sie fähig sein, für Jesus Christus zu stehen, ohne sich zu entschuldigen, selbst in einem schwierigen Umfeld? Ich glaube, dass viele nicht bereit dafür sind…»

Intimität mit Gott

Doch was kann man tun, um sich vorzubereiten und seinen Glauben im Voraus zu stärken? Brunson sieht vor allem zwei Dinge. «Es gibt Dinge, die wir tun können, um unsere Perspektive zu verändern und die uns bereit machen, für den Herrn einzustehen. Der Hauptpunkt ist Intimität mit Gott. Wenn ich jemanden liebe, bin ich eher bereit, für ihn zu leiden und Schweres durchzumachen.»

Ewigkeitsperpektive

Und der zweite Punkt ist: «Lebe für den Tag, an dem du vor Jesus stehen wirst.» Dieser Blick auf die Ewigkeit helfe dabei, jede Situation in dem Licht zu sehen, dass Gott die Kontrolle hat. Und wer weiss, dass schwere Zeiten auf ihn zukommen, kann sich vorbereiten und wird davon nicht überrascht – letzteres erzeuge vor allem Angst.

«Ich bin ein Angstexperte, weil ich grosse Angst hatte bei den Dingen, die ich durchmachen musste. Hätten sie meine Gefängnistüren während des ersten Jahres aufgemacht, wäre ich rausgerannt.» Doch er lernte, diese Angst Gott zu übergeben und wurde gehorsam ihm gegenüber. «Ich brauchte etwa ein Jahr, bis ich an den Punkt kam, an dem ich sagte: ‚Ok, ich bin bereit dazu, hierzubleiben. Selbst wenn ich die Möglichkeit habe, rauszukommen; ich bin bereit, hier zu bleiben, wenn du diese Aufgabe für mich hast, Gott.»   

Zum Thema:
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Datum: 12.10.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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