Nisreen aus Syrien

Auf der Suche nach Essen fand sie Jesus

Obwohl Nisreen aus einer muslimischen Familie kommt, fühlte sie sich von klein auf zu den Christen hingezogen. Irgendetwas verband sie mit ihnen…
Nisreen (Bild: Open Doors USA)
Nisreen mit ihrem Sohn Bashar

Nisreen ist Mitte 40, verheiratet, ist Mutter von drei Mädchen und einem Jungen und lebt in Syrien. Sie kommt von einem muslimischen Hintergrund – doch wirklich gläubig war sie eigentlich nie. «Ich hatte keinen starken Glauben in meine Religion», erklärt sie. Christen dagegen faszinierten sie von klein auf. «Ich sah, dass sich Christen viel besser verhalten als wir. Ich mochte die Christen schon immer und sagte zu meinen Eltern: 'Da ist irgendetwas, das mich mit den Christen verbindet…'» Auch das Auswendiglernen von Koranversen in der Schule gefiel ihr gar nicht.

Sie heiratete mit nur 15 Jahren. Und obwohl auch ihr Mann Muslim war, versteckte sie ihr Interesse am Christentum nie. «Ich bat meinen Mann, mich in die Kirche zu bringen. Dort fühlte ich mich wohl. Wenn meine Kinder krankwurden, ging ich in die Kirche, um für sie zu beten – und sie wurden geheilt. Ich glaubte daran…» Dies ist im Nahen Osten eigentlich so gut wie unmöglich – normalerweise unterbinden muslimische Familien sofort ein Interesse am Christentum.

Not im Krieg

Nisreens Leben wurde mit dem Beginn des Krieges in Syrien nicht einfacher. Oft hatten sie kein Essen mehr zu Hause. Da hörte die Syrerin von der Allianz-Kirche in Qamishli, die eine Essensverteilung begonnen hatte in Zusammenarbeit mit Open Doors. Doch ihr erster Besuch endete mit einer Enttäuschung: Es gab zu viel Andrang, die Lebensmittel reichten nicht aus. «Aber sie sagten, ich solle wiederkommen. Nach 12 Tagen kehrte ich zurück. Ich war total verzweifelt, weil meine Kinder nichts mehr zu Essen hatten. Ich rief immer wieder zu Gott und sagte: 'Herr, du bist der Zufluchtsort meiner Kinder!'» Aber auch dieses Mal wies man sie ab. Abu Farid (Name geändert), freiwilliger Helfer in der Gemeinde, erklärte, dass sie keine neuen Namen auf die Verteilliste aufnehmen könnten.

Doppelt beschenkt

Das war zu viel für Nisreen. «Ich war so müde, emotional erschöpft, ich musste weinen und war sehr dünn. Ich bat ihn um ein Glas Wasser und ob ich mich einen Moment hinsetzen kann. Er fragte: 'Es ist Ramadan, fastest du nicht?' Ich sagte: 'Ich faste nicht, ich glaube nicht daran.' Abu Farid fragte: 'Glaubst du nicht an Gott?' Und ich antwortete: 'Ich glaube an Gott und spüre, dass er immer bei mir ist, aber nicht so wie es der Islam erklärt.'» Abu Farid setzte sich zu ihr und begann, ihr von Jesus zu erzählen. Eineinhalb Stunden später fragte Nisreen: «Du sprichst über Jesus und sagst, dass er für alle Menschen gekommen ist – wäre es möglich, dass ich Christ werde?» An dem Tag nahm Nisreen Jesus in ihr Leben auf und durfte sich letztlich doppelt freuen: «Ich traf Jesus und bekam ein Lebensmittelpaket!»

Wieder zu Hause erzählte sie ihrem Mann überglücklich, was ihr geschehen war. «Zwei Tage lang sprach ich nur darüber, wie der Herr dieses Wunder getan hatte», nicht nur, dass sie essen erhielt, sondern dass sie ihn kennenlernen durfte. Später besuchte sie mit ihrer Tochter den Gottesdienst der Allianz-Kirche. Die Predigt berührte sie sehr und sie begann, in der Bibel zu lesen und im Glauben zu wachsen.

Verändert durch Jesus

Heute ist sie in einem Jüngerschaftsprogramm der Gemeinde. Ihre Töchter und ihr Sohn sind ebenfalls Christen geworden und besuchen die Kirche regelmässig. Ihr Mann ist noch kein Christ, «aber er scheint auf dem Weg dahin zu sein», so Nisreen. «Ich lese immer die Bibel, das Alte und Neue Testament und schaue oft christliches Fernsehen. Ich hoffe, dass ich eines Tages mit anderen Menschen die Jüngerschaftsschulung durchführen kann.»

Dass ihre muslimische Familie ihre Konvertierung so positiv aufgenommen hat, ist ein Wunder. «Mein Vater sagte einmal: Seit Nisreen klein war, hat sie Jesus geliebt; sie hat schon immer nach Gott gesucht.» Einzig ihre Schwiegermutter diskutiert viel mit ihr und ist über die Entscheidung sehr unglücklich – doch Nisreens Sohn Bashar erzählt seiner Grossmutter immer wieder von Jesus. Nisreen bezeugt: «Der Glaube gibt mir Kraft. Ich habe keine Angst mehr vor dem Leben. Vor Jahren versuchte ich einmal, Selbstmord zu begehen. Aber heute ist Jesus das wichtigste in meinem Leben.» Auch das Leben von ihrem Sohn Bashar hat sich durch den Glauben sehr verändert. «Früher war er immer sehr nervös. Aber die Bibel hat ihm geholfen, ruhiger zu werden. Jedes Mal, wenn ihn etwas aus der Fassung bringt, öffnet er seine Bibel und wird wieder ruhig.»

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Datum: 16.10.2020
Autor: Christopher Summers / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors USA / Übersetzung und Bearbeitung: Livenet

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