Eine Militärbeamtin findet zu Jesus
Während der grossen Hungersnot in Nordkorea im Jahr 1998 diente Frau Son im Militär, zunächst in der Verwaltung von Vorräten und später bei der Verbreitung der nordkoreanischen Chuch'e-Ideologie. «Mein Vater war Provinzgouverneur und bestach den Offizier mit einem Schwein. So kamen wir an Essensrationen und mussten nicht hungern wie der Rest der Bevölkerung. Doch als mein Vater schwer krank wurde und schliesslich starb, wandte sich das Blatt. Mein Bruder wurde festgenommen und verhungerte im Gefängnis.»
Um ihr Leben zu retten, flohen Frau Son und ihre Mutter nach China. «Wir bestachen die nordkoreanischen Soldaten und schwammen durch den Fluss Tuman nach China. Dort fanden wir eine christliche Gemeinde, die uns unterstützte.»
Entkommen
Doch nach einigen Monaten begann die chinesische Polizei, sie zu verfolgen. Es war eine furchtbare Erfahrung. «Meine Mutter bemerkte eines Tages, dass die Polizei uns folgte und sagte zu mir, ich solle aus dem Wagen springen. Ich zog meine Kleider und meine Schuhe aus und gab sie meiner Mutter, denn es war Winter und sie sollte sich warmhalten können. Nur mit meiner Unterwäsche bekleidet sprang ich aus dem Wagen, acht chinesische Polizeibeamte verfolgten mich. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits Christin, aber noch nicht sehr überzeugt. Trotzdem wusste ich, dass Gott es war, der mich beschützte und mir eingab, mich unter einem Lastwagen zu verstecken und dort festzuhalten. Ich entkam, doch meine Mutter wurde nach Nordkorea zurückgeschickt.»
400 Tage im nordkoreanischen Gefängnis
«Ich ging zurück und versuchte, sie zu finden – nur um herauszufinden, dass sie im Gefängnis gelitten hatte und gestorben war, weil sie ihren Glauben an Jesus nicht verleugnet hatte.» Frau Son kehrte schliesslich nach China zurück, wo sie einen chinesischen Christen heiratete.
Später wurde jedoch auch sie gefangen genommen und verbrachte 400 Tage in einem nordkoreanischen Gefängnis unter unmenschlichen Bedingungen, wo sie einmal mehr Gottes Hilfe erfuhr. «Der Wärter wurde mein Freund und gab mir Reis. Doch ich musste Insekten essen, um zu überleben. Als ich freigelassen wurde, war ich extrem unterernährt und konnte kaum laufen. Mein Mann schaffte es schliesslich, mich nach Südkorea zu bringen.»
Vision eines vereinten Koreas
Dort schloss sie sich der Seopyoung-Gemeinde an und wuchs im Glauben. Ihr wurde bewusst, durch welche Wunder Gott sie jedes Mal gerettet hatte, wenn sie festgenommen worden war. Der Name der Gemeinde, Seopyoung, ist eine Kombination von «Seoul» und «Pyongyang», den Namen der beiden Hauptstädte Süd- und Nordkoreas. Die meisten ihrer Mitglieder sind Nordkoreaner, die von der Gemeinde Hilfe beim Ankommen und Einleben in Südkorea erhalten haben. Die Vision der Gemeinde ist ein vereintes Nord- und Südkorea durch die Verbreitung der Guten Nachricht in Nordkorea, wo es inzwischen etwa 600‘000 Christen in Untergrundgemeinden gibt.
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Datum: 26.09.2024
Quelle:
Joel News / CBN