Wenn alles den Bach runtergeht

Was hat Bestand?

Lohnt sich das Pflanzen überhaupt?
Es gibt viele Menschen, die keine Nachrichten mehr schauen, weil sie dies zu sehr deprimiert. Die Krisen der Welt hindern Autorin Ann Katrin Krümpelmann aber nicht daran, Blumenzwiebeln zu pflanzen.

Während ich in der Herbstsonne Blumenzwiebeln einsetze, während in Israel Krieg herrscht, während ein Freund um sein Leben kämpft, während meine Schüler versuchen, ihren Alltag zu meistern, frage ich mich: Was bleibt im Leben? Was hat Bestand?

Grundsätzlich führe ich ein Leben, das von Dankbarkeit geprägt ist. Dafür habe ich auch viel Grund. Aber wenn die Last der Welt mir so nah ist, stelle ich mir diese Fragen: Darf ich ein dankbares, unbeschwertes Leben führen, während weltweit und so nah Menschen um ihr Leben kämpfen, Nationen um Frieden beten und Familien an der Last zerbrechen, die sie zu tragen haben?

In die Ewigkeit investieren

Während sich meine Hände von der lehmigen Erde braun färben, grabe ich weiter und bete: «Jesus, was bleibt, wenn um uns herum alles zu zerbrechen scheint? Wie kann ich nachhaltig leben – mit dir, meiner Familie, meinen Visionen und meinen Gedanken?» Die Blumenzwiebeln verschwinden in der Erde. Trotz aller Traurigkeit freue ich mich auf den nächsten Frühling und auf die Knospen, die aus der Erde schiessen werden. Ich erinnere mich an Jesus’ Versprechen: «Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden für immer bleiben.» (Lukas 21,33). Es gibt mir eine Perspektive auf das, was Bestand hat. Gottes Worte und seine Versprechen bleiben ewig bestehen.

Doch wie wird mein Leben nachhaltig in dieser Welt und für die Ewigkeit? Hierzu habe ich drei Ideen, wie wir in kleinen Schritten in die Ewigkeit und unsere Mitmenschen investieren können:

1. Nimm der Einsamkeit ihren Raum! Soziale Medien und die Pandemie haben eine grosse Einsamkeit entstehen lassen. Nicht nur Senioren fühlen sich einsam, auch viele Menschen unter 35, die durch Homeoffice wenig Chancen haben, Sozialkontakte zu knüpfen. Schau dich um! Wer in deinem Umfeld könnte einsam sein und sich über eine Einladung, ein Stück Kuchen, ein Gespräch über den Gartenzaun freuen?

2. Schenke einem Kind Mut! Gerade Kinder haben in den letzten Jahren viele Ängste vor Krieg, Krankheiten und Krisen erlebt. Welches Kind in deinem Bekanntenkreis braucht Mut? Ermutige ein Kind, eigene Gaben zu entfalten, Glauben zu leben, die Freude am Leben wieder zu bekommen. Kinder können sich zu grossartigen und lebensfrohen Erwachsenen entwickeln, wenn sie von uns ermutigt werden.

3. Teile deine Perspektive auf die Ewigkeit! Wo Krisen sich finden, darf Hoffnung nicht fehlen. Mein Leben mit Ewigkeitsperspektive möchte ich nicht für mich behalten. So wie die Blumenzwiebel im neuen Jahr aufspriessen wird, dürfen wir teilen, dass Jesus unser Weg in die Ewigkeit zu einem Leben voller Frieden und tiefer Freude ist.

Hoffnung teilen

Die Worte von Jesus haben Bestand. Er verspricht mir Frieden: «Ich lasse euch ein Geschenk zurück – meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.» (Johannes Kapitel 14, Vers 27). Diesen Zuspruch nehme ich mitten im Anpflanzen und mitten in der Not um mich herum an. Ich möchte in all dieser Unruhe mein Leben nachhaltig leben. Ich möchte der Einsamkeit ihren Raum nehmen, Ermutigung schenken und Hoffnung teilen.

Zum Thema:
Dossier: Hoffnung in der Krise
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Datum: 28.10.2024
Autor: Ann Katrin Krümpelmann
Quelle: Magazin FamilyNext 06/2024, SCM Bundes-Verlag

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