Ist Gott lieb oder unerbittlich?
So unvereinbar es auch erscheinen mag, beide Eigenschaften gehören zum Wesen Gottes. Manche meinen, das Alte Testament zeige einen strafenden Richtergott und das Neue Testament den lieben Gott.
In Wirklichkeit bilden die beiden Teile der Bibel keine Gegensätze ab. Deshalb finden wir beispielsweise im Neuen Testament Texte wie: «Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen» (Die Bibel, Hebräerbrief, Kapitel 10, Vers 31), während wir im Alten Testament lesen können: «Ich habe euch schon immer geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte» (Jeremia, Kapitel 31, Vers 3).
Es gibt ein «Heilmittel»
Gott ist ein mitfühlender Gott, der unsere Schwächen kennt und Schuld vergibt. Gott ist aber auch der Gerechtigkeit verpflichtet und kann deshalb gar nicht anders als das Böse bestrafen. Das Böse ist wie eine tödliche Viruserkrankung über die Welt gekommen. Deshalb bietet Gott uns ein «Heilmittel» an: Erlösung aus dem Bösen durch Jesus. Wer das ablehnt, bleibt «Virusträger».
Gott findet kaum Beachtung
Politische und religiöse Führer, welche denken, dass sie das Kommando über diese Welt haben, treffen sich in ihren internationalen Konferenzen um Frieden über die Erde zu bringen; und Gott bleibt in der Regel aussen vor, eine Randnotiz.
Eigentlich muss man eingestehen, dass man sich bedenkenlos darüber hinwegsetzt, was Gott überhaupt von uns will. Unser Interesse wird von anderen Dingen gefesselt. Warum zieht Gott eigentlich so oft den Kürzeren unter den Menschen?
Den «Sündenbock» anerkennen
Nicht wir haben Gott geliebt und doch hat er uns schon immer geliebt. Woran das zu erkennen ist? An seinem Handeln. Weil Gott uns vom «Virus» des Bösen heilen will, hat er in seiner Liebe Jesus unsere Schuld aufgebürdet.
Das sind die beiden Seiten von Gott: Würde er das Böse nicht bestrafen, dann wäre es genauso wenig Liebe, wie wenn er jene nicht retten würde, die im Netz des Bösen gefangen sind. Aber die Errettung kann nur auf der Grundlage erfolgen, dass die Strafe bezahlt wurde. Die Gerechtigkeit wird so eingehalten.
Gott ist nicht unerbittlich. Im Gegenteil, er erwartet eine Bitte im Gebet. Die Tilgung der Schuld muss persönlich bei Gott durch ein Gebet beantragt werden. Automatisch erfolgt rein gar nichts. Das kostet uns eigentlich wenig – nur eine kleine Gegenleistung: Es geht darum zu akzeptieren, dass Jesus Christus unsere Schuld schon bezahlt hat.
Buch zum Thema:
Max Lucado: 3:16. Zahlen der Hoffnung
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Datum: 02.10.2011
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch