Kuhn zurück bei «Confession»

Fundiert über den Glauben reden

Helmut Kuhn übernimmt wieder die Leitung der Jahresschule «Confession». Sein Ziel ist und bleibt, Christen berufsbegleitend auszurüsten, um fundiert über den Glauben zu reden. Dazu hat er auch ein neues Institut gegründet.
Helmut Kuhn (Bild: zVg)
Confession-Klasse

«Christen mit einer missionarischen Gesinnung haben oft keine theologische Grundlage, aber viele Fragen. Kurze evangelistische Leitfäden reichen ihnen nicht.» Dies stellte Helmut Kuhn (56) in seiner Zeit als FEG-Pastor fest. Seither brennt das Herz des ursprünglich Süddeutschen umso mehr, diesen Christen ein solides inhaltliches Fundament für ihren Glauben und ihren Dienst zu vermitteln. Um bestmöglich auf die Bedürfnisse dieser Personen einzugehen, scheut der Mann aus Niederhasli ZH auch nicht davor zurück, neue Gefässe zu gründen. Im Herbst 2012 war dies die Jahresschule Confession. Für deren Trägerschaft gewann er die theologische Ausbildungsstätte ISTL, die evangelistische Organisation Netzwerk Schweiz und EE Schweiz, das für evangelistische Gesprächsführung schult. Rund 15 Teilnehmer zählt Confession seither jedes Jahr. Vier Jahre leitete Helmut Kuhn diese Jahresschule, wechselte dann in die internationale Leitung von EE und steigt im Sommer wieder als Leiter von Confession ein. «Für den Bereich Seelsorge waren gute Ausbildungen bereits eine Selbstverständlichkeit. Auch gute Leiterschaftsausbildungen gab es bereits, nur der evangelistische Bereich wurde als Stiefkind behandelt», sagt der leidenschaftliche Bibellehrer und Absolvent des theologischen Seminars St.Chrischona tsc.

Mit Evangelisation beginnt Jüngerschaft

Indem bei Confession jeden Montag unterrichtet und nur drei Stunden zusätzliche Arbeit verlangt wird, spricht diese Schule mit ihren Dozenten ein anderes Publikum an als die bekannten theologischen Ausbildungsstätten. Das Durchschnittsalter ist höher. Wenn Confession sich als eine Weiterbildung im Bereich Evangelisation präsentiert, so legt Helmut Kuhn Wert darauf, dass dies nicht nur die Verkündigung des Evangeliums beinhaltet. «Ein Evangelist
ist einer, der andere zum Dienst ausbildet und mobilisiert», erklärt der alte und neue Leiter der Schule. Im Missionsbefehl sei nur das «Machet zu Jüngern» ein Befehl, alle anderen Verben beschrieben als griechische Partizipien Aspekte dieses Befehls. «Wir bilden nicht Leute für Evangelisation aus, sondern wir bilden Leute aus verschiedenen Kirchen aus, die ein Herz für Verlorene haben und als Zeugen von Jesus unterwegs sind», so Helmut Kuhn.

Auf Fragen antworten können

«Zehn Monate Training in Evangelisation und Apologetik», diese weitere Beschreibung von Confession zeigt ebenfalls Helmut Kuhns Pulsschlag. «Wir sind eine Bildungsgesellschaft. Diese reagiert zwar gut auf Erlebnisse, aber auch auf Argumente», ist er überzeugt. Christen, die mit Nichtchristen sprächen, fühlten sich oft inhaltlich überfordert. «Sie wollen besser verstehen, woher die Fragen kommen und wie sie das Denken einer Person besser verstehen können.» Deswegen sei die Apologetik, also die Verteidigung des Glaubens, in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. «Die Medien greifen viele Themen auf, wo es für Christen darum geht, zu wissen, was die Bibel dazu sagt und wie man gut mit Menschen darüber sprechen kann.»

Institut mit Abendkursen gegründet

Weil Helmut Kuhn Anfragen für theologische Abendkurse erhielt, gründete er kürzlich ganz unabhängig von Confession das Institut für theologische Weiterbildung (ITW). Momentan bietet er drei Kursstunden am Montagabend an, zu denen keine zusätzlichen Aufgaben verlangt werden. Die Hälfte des Angebots betrifft vertiefte biblische Exegese. Dazu kommen Kirchengeschichte und Apologetik. Kirchengeschichte, Dogmatik und biblische Sprachen sind übrigens auch jene Fächer, die er am ISTL wieder übernommen hat. Zu seinen Leidenschaften und zu seinem Institut gehören auch Bildungsreisen, zum Beispiel nach Rom, Jerusalem, ins Londener Britische Museum mit seinen Schätzen aus dem Altertum oder ins PergamonMuseum in Berlin.

Bei alldem sind für ihn Schulungsangebote nicht Selbstzweck. «Die eigentliche Frage ist nicht, wie viele Schulungsangebote wir haben, sondern wie wir das Land erreichen und Menschen in das Leben mit Jesus, in die Jüngerschaft führen können», fasst er den Auftrag als Dozent und Ausbildungsleiter zusammen.

Zu den Webseiten:
Jahresschule Confession
Institut für theologische Weiterbildung (ITW)

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Datum: 15.06.2020
Autor: David Gysel
Quelle: idea Schweiz

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