Niedergestochener vergibt Angreifer

«Mir wurde so viel mehr vergeben»

Brett Lynn arbeitet als Mechaniker in Philadelphia. Als er vor sieben Jahren nach Hause zurückkehrte, ertappte er einen Eindringling bei frischer Tat.
Brett Lynn (Bild: CBN News)

Brett Lynn führt in der 1,6-Millionen-Stadt Philadelphia einen Handwerksbetrieb. Vor sieben Jahren brachte er eines seiner Kinder zum Sportunterricht und kehrte dann um sechs Uhr abends zurück zur Arbeitsstelle.

In seinem Familienbetrieb angelangt, entdeckte er einen Eindringling. Er bemerkte, wie jemand durch die Scheiben in das Innere der Wagen schaute, die auf dem Parkplatz seines Unternehmens abgestellt waren. Brett Lynn stellte den Autoknacker und forderte ihn auf, das Gelände zu verlassen.

Dieser aber dachte nicht daran, die Angelegenheit schaukelte sich hoch. «Ich erwartete einen Schlag. Was ich nicht wusste, war, dass er ein Messer hat.» Der Räuber stach ihn in den Bauch. Lynn musste in kritischem Zustand ins Spital eingeliefert werden.

«Ich muss vergeben»

Die Schmerzen waren enorm. «Ich dachte, dass ich sterbe.» Trotzdem dachte Lynn über den Vorfall nach und erkannte, dass er als Christ dem Angreifer vergeben muss. «Wenn ich dann nicht verzeihen kann, wenn es wirklich wichtig ist, dann würde mein Bild als Christ beschädigt werden.»

Lynn spürte auch, dass ihm der Heilige Geist zeigte, dass er den «Konflikt» mit dem Mann, der ihn niedergestochen hatte, «lösen» musste.

Später fand er heraus, dass der Angreifer tatsächlich dieselbe High School besucht hatte wie er selbst. Der Messerstecher hatte zehn Jahre vor ihm seinen Abschluss gemacht. Danach hatte er 25 Jahre lang einen Job gehabt und wurde später aber obdachlos, nachdem seine Firma Pleite gegangen war.

So viel mehr...

Lynn begann, Mitleid mit dem Mann zu haben. Als er später vor Gericht aufgefordert wurde, eine Erklärung als Geschädigter abzugeben, bat er den Richter, ihm zu erlauben, den Angreifer persönlich anzusprechen.

«Im Wesentlichen habe ich ihm gesagt, dass ich nicht möchte, dass er länger im Gefängnis bleibt, als der Staat es für notwendig erachtet. Es sollte nicht meinetwegen sein, denn er schuldet mir nichts mehr. Ich sagte dem Gericht, der Grund, warum ich vergebe, ist, dass Christus mir so viel mehr vergeben hat, als er mir angetan hatte.»

«Keiner ist vollkommen»

Brett Lynn führt aus: «Keiner von uns ist rechtschaffen, keiner von uns ist vollkommen, keiner von uns ist heilig. Aber Gott ist heilig. Gott ist unendlich. Er ist heilig, er ist rechtschaffen und er ist vollkommen. Meine Sünden trennten mich von Gott, und deshalb ist meine Schuld viel grösser.»

Weiter erläutert Brett Lynn, dass wir vergeben sollen, weil Christus uns vergeben hat: «Wenn wir Christen sind und uns alles vergeben wurde, was wir getan haben, wie können wir dann anderen die Vergebung verweigern?»

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Datum: 25.09.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Christian Headlines / CBN / Faithwire

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