Neue Bewegung «10forFuture»

Drei Musketiere für eine «coole» Zukunft

Vor der Coronakrise beschäftigte uns das weltweit heissdiskutierte Thema des Klimawandels und Beobachtungen diverser Klima-Katastrophen. Doch sind diese Probleme nicht einfach verschwunden. Drei Südostschweizer Seelsorger trafen sich und starteten eine  Bewegung, die konkrete Schritte gegen die Klima-Erwärmung anbietet.
Gedenkfeier Pizol 2019 (Bild: © Michael Schoch)
Eric Petrini

Jetzt wird's konkret. «Das Coronavirus legt an den Tag: Gemeinsames, entschlossenes Handeln kann eine globale Krise eindämmen. Jetzt besteht die Chance, aus der Coronakrise zu lernen und gemeinsam eine zukunftsfähige, klimaneutrale Lebensweise aufzubauen.» Diese Zielsetzung formulierte das Trio und will damit möglichst viele Mitstreiter ins Boot holen: Kirchgemeinden, Einzelpersonen und andere Institutionen.

Alle drei waren Beteiligte der ersten Schweizer Gedenkfeier für einen abgeschmolzenen Gletscher, den Pizol: Richard Aebi (reformierter Seelsorger, Davos), Peter Maier (Dipl.-Ing. FH und kath. Seelsorger, Bistum St. Gallen) und Eric Petrini (katholischer Seelsorger, Mittleres Sarganserland). Zusammen starten die Verbündeten jetzt die Bewegung «10forFuture».

Ihre Webseite motiviert zum Mitmachen. Denn ist es nicht so, dass wir wüssten, was zu tun und zu lassen ist? Doch hapert es meist bei der Umsetzung und dort setzt die Bewegung «10forFuture» ein. Sie hilft, zehn konkrete Schritte für eine nachhaltige Zukunft in Gang zu setzen.

Ein Herz für die Schöpfung

Eric Petrini, der Sarganser im Team, berichtete Livenet in einem früheren Interview von seinen eigenen Beweggründen: «Die Schöpfung zu bewahren, ist ein göttlicher Auftrag an uns alle. Weil wir alle Teil dieser Schöpfung sind und im Bewahren der Schöpfung sich unser Menschsein erst wirklich zeigt. Es ist ein Zeichen für Gerechtigkeit und Solidarität untereinander, dem Wunsch nach Klimaschutz auch eigene Taten folgen zu lassen. Umweltschutz und die Natur behutsam behandeln ist etwas, was mein Denken prägt. Und damit verbunden auch die Frage der Wertschätzung von Lebensmitteln und Produkten und das Hinterfragen des eignen Konsums, beziehungsweise das Entdecken der eigenen Demut und der Bescheidenheit.»

10 Schritte für ein hoffnungsvolles Jahrzehnt

Dazu werden zehn Lebensbereiche wie Mobilität, Nahrung, Plastik oder Elektrizität aufgelistet, wovon man einen auswählt und sich ein Jahresziel setzt. Mit den getroffenen Massnahmen kann man immer wieder einen Check seines persönlichen «CO2 Fussabdrucks» machen. So sieht man den eigenen Fortschritt, der die Motivation weiter anspornen kann.

Ein Selbstversuch

Der Footprint zeigt auf, wie viele Ressourcen, auf unseren Globus umgerechnet, wir verbrauchen. So sehen wir, wo wir den Verbrauch beziehungsweise einen Teil eines Lebensbereiches ändern müssten. Und wo wir gut dran sind.

Jawoll, ich hab den Versuch wieder einmal selber gemacht – und? Aufgefallen ist mir, dass ich in gewissen Bereichen wenig Einfluss habe. Ich wohne in einer Mietwohnung, wo die Energiequelle vorgegeben ist; auch beim Restaurant-Zmittag ist die Essens-Herkunft und Energieverbrauch nicht gut beinflussbar.

Und dann das Resultat: «Ihr persönlicher Footprint: Gratulation! Das ist vorbildlich. (Puh, Glück gehabt, aber…) Ihr Wert in Tonnen CO2-Äquivalente ist pro Jahr: 7,41 (Durchschnitt Schweiz 14 Tonnen, Europa 8,5 Tonnen). Würde man die von Ihnen verursachten Emissionen in Abfallsäcke abfüllen, wäre dies gleich viel, wie wenn Sie täglich 326 Säcke à 35 Liter entsorgen müssten. Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie Sie, bräuchten wir 1,7 Planeten.» Ja, es sind Schritte nötig!

Zur Webseite:
10forFuture

Zum Thema:
Gedenkfeier für den «Pizol»: Der Seelsorger und sein Gletscher
Naturpfleger Daniel Müller: Mit Respekt für Mensch und Tier
Globale Klima-Aktionen: Vereint für das Weltklima

Datum: 04.06.2020
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service