«Seither mache ich nichts anderes als Lärm»

«Als ich die Lyrik für 'Iron Lung' (Anm.d.Red.: 'Eiserne Lunge') verfasste, erinnerte mich das an eine Begebenheit, von der mir meine Mutter immer und immer wieder erzählte», sagte Martin Smith kürzlich in einem Interview mit «Premier».

Im Alter von sechs Monaten musste der spätere Sänger der Band «delirious?» ins Spital eingeliefert werden. «Ich konnte nicht richtig atmen und ich ass auch nicht richtig.»

Sein Zustand war nicht gut und er wurde in ein Beatmungszelt verlegt.

«Gott war da»

Das sei wie eine eiserne Lunge gewesen, sagt Martin Smith. «Diese hilft deiner Lunge zu atmen. Und so verfasste ich diesen Song und die ganze Aufnahme entspringt diesem Thema.»

Gott sei in diesem Moment bei ihm gewesen. «Auch als ich sechs Monate alt war. Er half mir zu atmen und seine Gegenwart zu spüren.»

Seine Mutter habe am Spitalbett gebetet: «Gott, wenn du unseren Sohn wieder einen Laut von sich geben lässt, werden wir ihn dir zurückgeben.» So sollte es denn auch kommen. Heute würden sie darüber den Witz machen, dass er seither immer Lärm gemacht hat.

«delirious?» entstand durch Unfall

Jahre später verunfallte Martin Smith, als er spät abends mit seiner Frau heimfuhr. «Ich fuhr gegen eine Wand, brach mir das Bein und wäre fast gestorben. Es war gut zu wissen, dass Gott seine Hand über uns hatte.»

Smith lag mehrere Wochen im Spital. Dies habe dazu geführt, dass er sich ganz auf die Musik zu konzentrieren begann. Aus der Jugend-Gottesdienst-Band der «Cutting Edge»-Veranstaltungen wurde «delirious?».

Manche Songs würden aus einem Schlüsselerlebnis von jemandem entspringen und aus dem tiefsten Innersten kommen.

Durch Indien und Afrika gereist

Bekannt für Songs wie «History Maker» oder «White Ribbon Day» hatte die Band «delirious?» (1993 bis 2009) auch jene im Blickfeld, die vom Leben nicht bevorzug waren: «Wir reisten durch Indien und Afrika und sahen die extreme Armut, das änderte unser Leben.»

Seit der Bandauflösung – aus familiären Gründen mehrerer Bandmitglieder – ist der sechsfache Familienvater Martin Smith (49) mit einer eigenen Formation unterwegs und knüpft musikalisch an die vorangegangene Zeit an, die stilistisch im Worship- und Brit-Pop anzusiedeln ist.

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