Einführung: Wo die Frucht des Leidens wächst

Drei verschiedene Früchte

Die Leiden John Bunyans werden uns in der Pilgerreise gezeigt. Die Leiden William Cowpers erkennen wir in seinen Liedern »There is a Fountain Filled with Blood« (deutsch von Ernst Gebhardt: »Es ist ein Born, draus heil’ges Blut für arme Sünder quillt«) und »God Moves in a Mysterious Way«. Über die Leiden David Brainerds lernen wir etwas aus seinem veröffentlichten Tagebuch Diary, das mehr Missionare inspiriert hat als jedes andere ähnliche Werk. Aus dem Feuer des Leidens entstanden das Gold der Führung und der Inspiration, um ein Leben mit Gott zu führen, ihn anzubeten und die christliche Botschaft zu verbreiten.

In den Früchten dieser Leiden liegt eine gewisse Ironie. Durch das Gefängnis lernte Bunyan den Pilgerweg zur christlichen Freiheit kennen. Aus Cowpers Schwermut entstand eine wunderbare Musik für betrübte Seelen. Brainerds verzehrende Einsamkeit und Krankheit initiierte eine weltweite Mission, die jenseits aller Vorstellungskraft liegt. Ironie und Missverhältnisse gehören alle zu Gottes Wegen. Mit seinen unvorhergesehenen Verknüpfungen bringt er uns aus dem Gleichgewicht. Wir glauben zu wissen, wie wir etwas Grosses tun können, doch Gott macht es klein. Wir denken, dass alles, was wir haben, schwach und klein ist, und Gott macht es gross. Die unfruchtbare Sara schenkte dem Kind der Verheissung das Leben. Gideons 300 Männer besiegten 10.000 Midianiter. Eine Steinschleuder in der Hand eines Schafhirten streckte einen Riesen nieder. Eine Jungfrau gebar den Sohn Gottes. Fünf Brote eines Jungen sättigten Tausende von Menschen. Ein Gesetzesverstoss, kriecherische politische Zweckmässigkeit und kriminelle Folterung an einem grausamen Kreuz wird zum Fundament für die Rettung der Welt.

Das ist Gottes Weg – dem Menschen alle Prahlerei zu nehmen und Gott die Ehre zu geben. »Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache. Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache, dass sich vor Gott kein Fleisch rühme. … Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn« (1. Korinther 1,26-29.31).

Daher überrascht es nicht (1. Petrus 4,12), dass Leiden zum Plan Gottes gehört. Manchmal bringt es uns durcheinander, und wir kommen an unsere Grenzen. Diese Betroffenheit und Prüfung ist Teil des Plans: »Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt« (Jakobus 1,2-3).

Fortsetzung: Standhaft im Leid

Datum: 18.03.2008
Autor: John Piper
Quelle: Standhaft im Leiden

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