Nach Gebetstag in den USA

Atheisten ziehen Wirkung von Gebet ins Lächerliche

Gebet hilft nicht, verbreiten Atheisten gegenwärtig. Die alte Frage, warum Gott Leid zulässt, taucht auf, bereits Habakuk und David rangen mit dem Thema. Gleichzeitig entpuppt sich diese Behauptung als zu einfach.
Beten
Ali Rizvi (Bild: Twitter)
William Lane Craig
T. D. Jakes

Einige stellen wegen der Corona-Pandemie die Gegenwart eines Schöpfers in Frage. Warum sollte er solche Schmerzen und Tragödien zulassen? Für viel Aufmerksamkeit sorgte ein Tweet von Ali Rizvi, der sagt, dass das Gebet einfach nicht funktioniert. Er «bewies» es, indem er die Coronakurve nahm und darauf das Datum des nationalen Gebetstages markierte: Gleich am Tag darauf schnellte die Kurve verheerend in die Höhe.

Andere, wie der positiv getestete CNN-Moderator Chris Cuomo, fragen, welchen Wert das Gebet hat, wenn danach scheinbar nichts geschieht. Jedoch wie Ali Rizvi anzunehmen, dass das Gebet sinnlos ist, offenbart ein grundlegendes Missverständnis des Glaubens.

«Ein flüchtiger Hauch»

Trotzdem ist es eine uralte Frage: Im Alten Testament fragte der Prophet Habakkuk, wie lange er noch um Hilfe rufen muss und warum Gott das Unrecht toleriert. Ähnliche Fragen stellte David emotionsgewaltig in den Psalmen.

Der Apostel Paulus rang selbst mit dem Thema, hielt aber fest, dass unsere augenblicklichen Schwierigkeiten weit übertroffen werden durch die ewige Herrlichkeit (2. Korinther Kapitel 4, Vers 17). Und er macht in Jakobus Kapitel 4, Vers 17 deutlich: «Ihr wisst ja noch nicht einmal, was morgen sein wird! Was ist denn schon euer Leben? Nichts als ein flüchtiger Hauch, der – kaum ist er da – auch schon wieder verschwindet.»

Ultimativer Arroganz-Beweis

Zu suggerieren, dass Gebet nicht funktioniert, weil nicht sofort genau das unmittelbare Ergebnis eintrifft, das wir für richtig halten, ist der ultimative Beweis von Arroganz.

Der Philosoph und Theologe William Lane Craig erklärte: «Ein Schmetterling, der auf einem Ast in Westafrika flattert, kann Kräfte in Bewegung setzen, die schliesslich bei einem Hurrikan über dem Atlantik auftreten. Doch es ist prinzipiell unmöglich, dass jemand, der diesen Schmetterling auf einem Ast beobachtet, ein solches Ergebnis vorhersagen kann.»

Ein brutaler Mord an einem unschuldigen Mann oder der Tod eines Kindes an Leukämie könne einen Welleneffekt durch die Geschichte erzeugen, «so dass Gottes moralisch ausreichender Grund, weshalb er dies zuliess, vielleicht erst Jahrhunderte später oder in einem anderen Land auftauchen kann».

«Wir sind einfach nicht in der Position…»

Weiter hält William Lane Craig fest: «Wenn man an Gottes Vorsehung über die gesamte Geschichte denkt, kann man meiner Meinung nach erkennen, wie hoffnungslos es für begrenzte Beobachter ist, über die Wahrscheinlichkeit zu spekulieren, dass Gott einen moralisch ausreichenden Grund haben könnte, ein bestimmtes Übel zuzulassen oder eben nicht. Wir sind einfach nicht in einer guten Position, um das zu beurteilen.»

Anstatt Gott zu fragen, warum er etwas zulässt, ist es vielleicht unsere Aufgabe, zu bestimmen, was wir inmitten dessen tun können.

Plötzlich für alle zugänglich

Nun haben junge Christen die Gelegenheit, gefährdeten Nachbarn oder anderen Menschen zu helfen, die sie sonst nie getroffen hätten. Und statt dass die Christen am Sonntag unter sich in der Gemeinde sitzen, sind die Gottesdienst-Inhalte nun durch die Verlagerung ins Internet für alle Menschen rund um die Uhr zugänglich – die Frohe Botschaft ist plötzlich bei allen.

Sogar ein MSNBC-Moderator bat Pastor T. D. Jakes während einer Live-Fernsehübertragung neulich darum, für das Land zu beten. «Ich habe das noch nie auf Sendung gemacht: Können Sie 30 Sekunden beten?», fragte Moderator Craig Melvin.

Gebet um Frieden

T. D. Jakes betete: «Unser Vater und unser Gott, wir verneigen uns in Demut vor dir und wir verstehen, dass wir nicht aus eigener Kraft in der Lage sind, mit diesem globalen Unglück zurechtzukommen. (…) Stärke die Menschen im Gesundheitssystem, unsere Rundfunkmitarbeiter, stärke uns alle, deren Leben verwüstet und gestört wurde, und gib uns den Frieden, der jedes Verständnis übersteigt. In Christi Namen beten wir, Amen.»

Die Menschen suchen gerade jetzt verzweifelt nach Hoffnung, und Christen kennen die ultimative Hoffnung. Das Böse existiert, aber es gibt ein höchstes Gut für diejenigen, die Jesus Christus kennen. Dieser Schmerz mag einige Zeit anhalten, aber «am Morgen kommt Freude», wie es in Psalm 30, Vers 6 steht.

Zum Thema:
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Datum: 08.04.2020
Autor: Tré Goins-Phillips / Daniel Gerber
Quelle: Faithwire / gekürzte Übersetzung : Livenet

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