Spital Zollikerberg eröffnet eigenes Babyfenster
Die Zürichsee-Zeitung berichtet darüber und moniert gleichzeitig, dass die Einrichtung unter babyfenster.ch nicht zu finden sei. Der Grund: Die Internetseite babyfenster.ch gehört der Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK). Diese führt nur die von ihr unterstützten Babyfenster auf; das Spital Zollikerberg betreibe jedoch seit dem 17. Mai ihr Babyfenster unabhängig von der Stiftung und finanziere es auch selber.
Wenn die suchende Frau bereits weiss, dass es in Zollikon ein Babyfenster gibt, dann findet sie auf der Webseite des Spitals mit dem Suchwort «Babyfenster» die Beratungstelefonnummer und einen Plan mit der unauffälligen Lage des Fensters.
Bellinzona zusammen mit SHMK
Gleichzeitig erwähnt die Zeitung das geplante Babyfenster im Spital Bellinzona. Die öffentliche Tessiner Klinik werde in den nächsten Wochen als fünfter Standort hinzukommen – neben den bisherigen SHMK-Babyfenstern in Einsiedeln, Davos, Bern und Olten. Dieses werde ebenfalls von der SHM finanziert. Der Vorteil davon sei, dass betroffene Mütter es im Internet leichter finden, sagt Sandro Foiada, Direktor des Spitals Bellinzona e Valli und ergänzt: «Wenn auch nur ein Kind im Babyfenster abgegeben wird, statt dass es mit fraglichen Überlebenschancen irgendwo ausgesetzt wird, dann ist das Babyfenster gerechtfertigt.»
Auch vertrauliche Geburt
Das Spital Zollikerberg bietet neu auch die Möglichkeit einer vertraulichen Geburt (Helpline 0800 002010). Die Schwangere erhält im Spital unter einem Pseudonym Betreuung; nach der Geburt werde jedoch die Zivilstandsbehörde informiert, so die Zeitung.
Seit der ersten Eröffnung in Einsiedeln im Jahr 2001 haben die Babyfenster in der Schweiz insgesamt neun Neugeborene in Empfang genommen. Am Donnerstag wurde nach einer Meldung der SDA das neunte Kind, ein gesunder neugeborener Knabe, ins Einsiedler Babyfenster gelegt.
Datum: 07.06.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet