Bisher einmalig am WEF

Christen sprechen in Davos über die Verfolgung

Am WEF in Davos wird erstmals offiziell über das Thema Christenverfolgung gesprochen. Dies durch die «Weltweite Evangelische Allianz» (WEA) mit mehreren Akteuren aus der Schweiz. Zu den Themen gehören die Auswirkungen auf Gesellschaft und Ökonomie.
Das WEF in verschneiten Davos
Philippe Fonjallaz

Ob es eine Möglichkeit geben könnte, das Thema der Christenverfolgung am WEF anzusprechen? Über diese Frage wurde bereits im vergangenen Sommer innerhalb der «Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit» (AGR), einer Arbeitsgruppe der «Schweizerischen Evangelischen Allianz» (SEA), nachgedacht, nachdem der Gedanke in einer «Verfolgung.jetzt»-Sitzung aufgekommen war.

Wenige Monate später bot die FEG Davos ein Zeitfenster an; die Gemeinde gehört zum Umschwung des WEF, zahlreiche Programme werden in deren Räumlichkeiten durchgeführt und teils beim TV-Sender «CNBC» ausgestrahlt.

Entscheidungsträger sollen erreicht werden

«Diese Möglichkeit wollten wir nicht verpassen», sagt Philippe Fonjallaz, Vize-Präsident der AGR und Direktor von «Open Doors» Schweiz. «Wir wollen unser Bestes geben, um in Davos zu den Themen Glaubensfreiheit und Verfolgung ins Gespräch zu kommen.»

Es sei ein Pilotprojekt. «Wir schauen welchen Einfluss es hat und ob Entscheidungsträger, Politiker und andere Leute teilnehmen.» Daraus wolle man dann für die Zukunft lernen. Man sei sehr bescheiden und werde schauen, was es bringt.

Verfolgung hat weltweite Auswirkungen

Es handle sich um ein Spezialpublikum von Politkern und Entscheidungsträgern weltweit. Gleichzeitig ist es auch generell für die Bevölkerung offen. «Wir wollen auch von den Konsequenzen für die Gesellschaft, Ökonomie und Politik in der Sub-Sahara Region sprechen, wenn die Krise sich in dieser Region ausdehnen wird.»

Der Fokus liege darauf, «dass die Christen in dieser Region geschützt werden, dass die Religionsfreiheit gewahrt wird und dass die Christen ihren Glauben in Frieden leben können. Es geht nicht einzig um die Christen, diese Krise hat einen Einfluss auf die ganze Gesellschaft in diesen Ländern.»

Zu den Hoffnungen gehört, dass Entscheidungsträger das Thema ernst nehmen, das Anliegen in ihre Länder mitnehmen und in ihren Ländern thematisieren. «Wir finden, dass es sehr wichtig ist, die Situation nicht unter dem Teppich zu halten, sondern das Anliegen öffentlich zu machen und klar zu kommunizieren», erklärt Philippe Fonjallaz.

Hochkarätige Redner

Die beiden Referenten sind Gideon Para-Malla, ein Missionsleiter und Friedensaktivist aus Jos (Zentralnigeria) – einer Gegend, die von der Verfolgung stark betroffen ist. «Er engagiert sich in der Friedensbildung, sozialer Gerechtigkeit und religiösem Dialog. Er ist der Gründer und Geschäftsleiter der 'Para-Mallam Friedensstiftung'.»

Illia Djadi ist Journalist, Experte und Analytiker für Verfolgung in Westafrika. Er kommt ursprünglich aus dem Norden der Republik Niger, seit rund 15 Jahren lebt er in London. «Er ist Forscher und humanitärer Mitarbeiter zu sozioökonomischen und politischen Themen in Afrika.» Djadi hat für «BBC Africa» (die französische Abteilung des TV-Senders) als Produzent und Moderator. Zudem ist er Absolvent der Universität von Niamey (Niger) und verfügt über einen Master-Abschluss an der Universität Portsmouth in Geschichte, Politik und internationalen Beziehungen der frankophonen Länder Afrikas. «Er arbeitete auch für Open Doors und kann einen guten Überblick geben.»

Am WEF gelistet

Der Event ist am WEF gelistet. «Es ist wie bei einem Musik-Festival, bei dem man Tickets lösen kann und wo es auch ein Off-Programm gibt, das kostenlos ist. So gibt es auch beim WEF ein offizielles Programm im Konferenzzentrum und daneben noch viele Events, Konferenzen und Workshops, an denen die Teilnehmer ebenfalls teilnehmen können. Unsere Konferenz ist Teil dieser Side-Events. Der Anlass ist auch im Programm beschrieben.» «Fingerprint» lädt mittels Flyern in Davos zum Anlass ein.

Es sei schön, dass es verschiedene christliche Organisationen gibt, die am WEF etwas unternehmen. «Es ist gut zu wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die aktiv sind», so Philippe Fonjallaz. Der Open Doors-Direktor bittet um Gebet für die Aktivitäten der Christen rund ums WEF.

Die «Weltweite Evangelische Allianz» (WEA) und die «Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit» (AGR) der «Schweizerischen Evangelischen Allianz» (SEA) organisieren die Konferenz «Security deterioration in West Africa: implications on socio-religious pluralism and economic development». Dies am Freitag, 24. Januar 2020, morgens von 8 bis 9.30 Uhr in der FEG Davos, auch bekannt als «Tradeshift-Sanctuary» oder «English Church» an der Scalettastrasse 1 in 7270 Davos Platz.

Zum Thema:
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Datum: 21.01.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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