Jim Wahlberg

«Es ist noch nicht zu spät»

Den Job in der Gefängniskapelle nahm der Häftling Jim Wahlberg nur an, weil er dachte, dass der dadurch an die Zigaretten des Priesters rankommt. Doch eine aussergewöhnliche Besucherin stellte das Leben des Bruders von Mark Wahlberg völlig auf den Kopf…
Jim Wahlberg (Bild: Instagram)

Als der Pastor des Staatsgefängnisses von Massachusetts Jim Wahlberg anbot, als Hausmeister in der Kapelle zu arbeiten, stimmte er bereitwillig zu – ohne positive Absichten: «Ich sah dies als eine weitere Gelegenheit, mir etwas anzueignen», beichtet der Bruder von Schauspieler Mark Wahlberg.

«Ich wusste, dass der Geistliche Zigaretten raucht. Also dachte ich, das sei die Gelegenheit für mich, ein paar Glimmstängel zu stehlen und gelegentlich sein Telefon nutzen zu können.»

Im Jugendarrest gelandet

Aufgewachsen in einem nicht funktionierenden Daheim in Dorchester, begann Wahlberg schon in jungen Jahren, mit Drogen und Alkohol zu experimentieren. Zuhause weggelaufen, fand er sich im Alter von zwölf Jahren als Mündel des Staates wieder. Mit 15 brach er die Highschool ab und verbrachte seine Teenagerjahre abwechselnd in Pflegefamilien und im Jugendarrest.

Mit 22 war Wahlberg bereits zum zweiten Mal im Gefängnis: Fünf Jahre zuvor aufgrund eines bewaffneten Raubüberfalls, und nur sechs Monate nach seiner Entlassung erneut – diesmal wegen Einbruchs in die Wohnung eines Polizeibeamten.

Angesichts von nun nicht weniger als möglichen sechs bis neun Jahren Gefängnis beschloss Wahlberg, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um der Verbüssung der vollen Strafe zu entgehen.

«Ich tat so, als hätte ich mich geändert»

Also begann Jim damit, «Selbsthilfegruppen und solche Dinge zu besuchen, um so zu tun, als hätte ich mich geändert. In Wirklichkeit wollte ich möglichst schnell aus der Haft entlassen werden, um draussen so viele Drogen und Alkohol zu stehlen und zu konsumieren, wie möglich. Ein nüchternes Leben schien mir nicht in Frage zu kommen.»

Zu seiner Scheinänderung gehörte auch sein Job in der Gefängniskapelle. Hierfür hatte er auch den Gottesdienstraum zu reinigen – und dadurch gelegentlich der Messe beizuwohnen.

«Das war nie Teil meines Plans; ich wollte weder irgendeine Art von Gottesdiensten besuchen noch etwas mit der Kirche zu tun haben.»

Mutter Teresa kommt

Eines Tages sagte der Priester, dass das Gefängnis eine besondere Besucherin erwartet: Mutter Teresa von Kalkutta. «Ich wusste nicht, wer das war. Aber in der Sekunde, als sie den Raum betrat, wusste ich, dass etwas an ihr anders war. Sie sprach von Liebe und Barmherzigkeit. Sie gab uns Hoffnung; sie liess uns wissen, dass es nichts gab, was zu gross für Gott war.»

Diese Begegnung brachte ihn dazu, mehr über den Gott der Gnade, Vergebung und Erlösung erfahren zu wollen. «Ich ging zum Geistlichen und sagte: ‘Ich möchte mehr über Gott erfahren. Ich möchte mehr über den Glauben lernen.'»

Dank positiver Einflüsse, Therapie und anderer Programme fand Walberg 1988 schliesslich zu einem cleanen Lebensstil – und zum christlichen Glauben.

«Es gibt einen liebenden Gott»

«Ich verstand endlich, dass es einen liebenden Gott gab, nicht nur einen Gott, der hinter mir her war und mich bestrafen wollte. Als ich die Schönheit des Glaubens und die Tatsache begriff, dass Jesus alles speziell für mich aufgegeben hatte, veränderte dies mein Leben. Hätte ich das früher verstanden, wäre mir eine Menge Schmerz und Leid erspart geblieben.»

Seither ist Jim Wahlberg seit mehreren Jahrzehnten nüchtern. Gerade ist seine Biografie in englischer Sprache erschienen und er ist Geschäftsführer der Mark-Wahlberg-Jugendstiftung, die geschaffen wurde, um das Leben von Jugendlichen in Innenstädten zu verbessern.

Bewusstsein stärken

«Meine Erfahrungen helfen mir, Menschen zu erreichen, die ähnliche Umstände durchgemacht haben. Dies verleiht meiner Botschaft etwas mehr Tiefe und Gewicht als bei jemandem, der Antworten und Lösungen aus einem Buch gelernt hat.»

Er wolle andere wissen lassen, dass nichts zu gross für Gott ist. «Er nahm das Chaos meines Lebens, all meine Unzulänglichkeiten und verwandelte all das dazu, ihn zu verherrlichen.»

Als Produzent, Autor und Regisseur nutzt Wahlberg seine Talente und Erfahrungen, um das Bewusstsein für die Opioidabhängigkeit zu schärfen und auf die in Christus gefundene Hoffnung hinzuweisen. Sein neuester Film «What About the Kids?» untersucht die verheerenden Auswirkungen der Sucht aus den Augen von Chloe, einem achtjährigen Mädchen, dessen Eltern von Opioiden abhängig sind.

Verheerende Sucht – Glaube mit Schlüsselrolle

Wahlberg sagt, dass er im Laufe der Jahre viele Grosseltern kennengelernt habe, die gezwungen wurden, ihre Enkelkinder grosszuziehen, nachdem sie ein Kind durch eine Überdosis verloren hatten.

«In diesem Film verliert das kleine Mädchen seine Mutter, und ihr Vater ist immer noch auf Drogen. Die Grossmutter ist eine Gebetskämpferin, die versucht, ihrer Enkelin christliche Ansichten zu vermitteln. Wir sehen die ganze schwierige Dynamik zwischen Familienmitgliedern und die verheerende Natur der Sucht, aber es ist auch ein hoffnungsvoller Film, der uns daran erinnert, was durch den Glauben möglich ist. Der Glaube spielt eine Schlüsselrolle, um Nüchternheit zu erreichen.»

Gott habe ihn aus diesem Grund gerettet. «Das Beste daran ist, dass es nichts mit mir zu tun hat. Es ist alles durch die Gnade Gottes passiert. Ich möchte, dass andere wissen, dass es keine Situation gibt, keine Schwierigkeiten, die sie mit Gott nicht überwinden könnten. Das bedeutet nicht, dass es leicht sein wird. Aber wenn Sie dieses unbestreitbare Gefühl der Gegenwart Gottes in Ihrem Leben und in Ihrem Herzen haben, dann verändert das Ihr Leben. Egal, in welcher Situation Sie sich befinden, es ist noch nicht zu spät.»

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Datum: 13.09.2020
Autor: Leah MarieAnn Klett / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung:Jesus.ch

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