Aufbruch in Syrien

Viele Drusen werden Christen und gründen neue Gemeinden

Noch vor wenigen Jahren war die Kirche in Syrien durch den Krieg und die Massenauswanderung so gut wie tot. Heute entstehen neue Gemeinden – Pastor David spricht von einem Aufbruch, insbesondere unter den Drusen und Kurden Syriens.
Syrien (Symbolbild)

«Jesus sei Ehre!», ruft sie und wirft ihre Arme in die Höhe. Wasser tropft von den Ärmeln ihres weissen Kleides, während sie durch das grünlich schimmernde Wasser des Swimming-Pools läuft. Viele drängen sich um den Pool, klatschen in die Hände und rufen laut vor Freude. Sie ist die erste Christin, die sich an dem sonnigen Sonntagmorgen während einer Gemeindefreizeit im Libanon taufen lässt – 15 weitere Täuflinge warten hinter ihr in einer Reihe darauf, ebenfalls getauft zu werden.

Erweckung unter den Drusen

Sechzehn Taufen an einem Morgen im Nahen Osten, das ist ein besonderer Moment für diese junge syrische Gemeinde, deren Mitglieder vor allem ehemalige Drusen sind, also Angehörige einer Religionsgemeinschaft, die an eine Mischung aus Judentum, Christentum und Islam glaubt. «Natürlich wirkt Gott überall und unter allen Menschen, aber ich beobachte den Beginn einer Erweckung unter den Drusen und Kurden Syriens», berichtet David (Name geändert), Pastor der Gemeinde.

Erweckung in Syrien, das bedeutet neue Christen, neue Gemeinden, neue Leitung und die Taufe der neuen Christen. «In meiner Stadt gibt es jetzt vier Kirchen mit hauptsächlich neuen Christen», erzählt Pastor David. Mit 60 Mitgliedern ist seine Gemeinde die kleinste der vier neuen Kirchen. Auch an anderen Orten Syriens kommen grosse Mengen an Drusen und anderen ehemaligen Muslimen zum Glauben an Jesus.

Entscheidung mit hohem Preis

Einer nach dem anderen gehen die Männer und Frauen die Stufen zum Becken hinunter, um getauft zu werden. Der Pastor betet kurz und taucht sie dann unter. Beim Auftauchen bricht die Menge in lauten Applaus aus und umarmt den Täufling, nachdem er wieder aus dem Pool steigt.

Nach den 16 Taufen beginnt die Gruppe zu singen: «Ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus, ich bin entschieden zu folgen Jesus. Niemals zurück, niemals zurück.» Dieses Lied ist unter Christen aller Welt bekannt, aber in Syrien bekommen die Worte eine ganz neue Bedeutung. Denn hier fordert die Entscheidung, Jesus nachzufolgen, einen hohen Preis. Wenn herauskommt, dass sie zum Christentum konvertiert sind, könnten diese neu entschiedenen Christen ihre Familie, Freunde, ihren Job und sogar ihr Leben verlieren. Jesus nachzufolgen wird ihr Leben völlig umkrempeln.

Der Krieg als Katalysator

Trotzdem entscheiden sich jeden Tag mehr Menschen in diesem von Krieg und Terrorismus gebeutelten Land für Jesus – und Pastor David glaubt, dass genau dieser Krieg der Katalysator dafür war. «Hunderte wurden während des Krieges gerettet – vorher gab es nur wenige versteckte Christen im Untergrund. Gott hat während dieses Krieges auf seine besondere Weise gewirkt.»

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Datum: 13.03.2019
Autor: Lindy Lowry / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors USA / Übersetzung: Livenet

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