«INRI» für guten Absatz

Verkaufsförderung der besonderen Art

«INRI» ist das Kürzel, das auf vielen Kreuz zu sehen ist. Ein deutscher Immobilieninvestor hat sich nun die Rechte darauf gesichert.
T-Shirts mit der Aufschrift «INRI» (Bild: wl 2 invest GmbH)
Werner Lustig

«INRI» steht für die Anfangsbuchstaben des lateinischen Satzes «Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum» – «Jesus von Nazaret, König der Juden». ... Die vier Buchstaben werden auch als Kreuzestitel bezeichnet.

Start mit T-Shirts

Werner Lustig, Immobilieninvestor aus Aichach (Bayern), sicherte sich EU-weit die Rechte das Kürzel zu verwenden für die Verwendung (beispielsweise als Aufdruck) beim Verkauf von Lederwaren, Textilien, Kosmetika und Getränke. In den nächsten Tagen sollen die ersten T-Shirts in den Verkauf kommen.

Die Fachanwältin (für Markenrecht), Dr. Martina Taxhet weist darauf hin, dass sich die Rechte ausschliesslich auf die genannten Produktgruppen beziehen und nicht auf eine Verwendung in anderen Bereichen. Dass Kirchen für die Verwendung des Kürzels bezahlen müssten sei nicht zu erwarten. Gegenüber dem Domradio (Köln) erklärte Dr. Taxhet, dass sich die Sicherung der Rechte auf bestimmte Waren und Dienstleitungen beziehe. «Aber mit der üblichen Nutzung des Schriftzugs hat das gar nichts zu tun.» Wenn die Kirchen sich durch die Nutzung des Schriftzuges gestört fühlten, stehe es ihnen offen, rechtlich dagegen vorzugehen.

Protest der jüdischen Priester

Pontius Pilatus, römischer Statthalter in Jerusalem, liess die Inschrift an das Kreuz anbringen, an dem Jesus starb. Der Evangelist Johannes beschreibt den Vorgang: «Pilatus liess ein Schild am Kreuz anbringen, auf dem die Worte standen: 'Jesus aus Nazareth, der König der Juden'.
 Die Stelle, an der Jesus gekreuzigt worden war, lag nahe bei der Stadt. Und so lasen viele Juden diese Inschrift, die in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache abgefasst war.
 Da kamen die obersten Priester zu Pilatus und verlangten von ihm: 'Lass das ändern. Es darf nicht heissen: ›Der König der Juden‹, sondern: ›Er hat behauptet: Ich bin der König der Juden‹.' Pilatus aber weigerte sich: 'Es bleibt genau so stehen, wie ich es geschrieben habe!'» (Johannes-Evangelium, Kapitel 19, Verse 19 bis 22)

Es liegt ein gewisser Aberwitz darin, dass Jesus als Gotteslästerer verurteilt und neben Kriminellen gekreuzigt wurde. Dass aber die Inschrift, die Jesus, als den König der Juden bezeichnet, ihn also von der höchsten offiziellen Autorität in der Region den Titel zugesprochen bekommt und das auch noch in den beiden bedeutendsten Sprachen der Weltregion.

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Datum: 26.10.2020
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet / Spiegel-Online / Domradio

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