Ex-Stripperin Nikko

«Wie sollte ich einen Jungen grossziehen, wenn ich Männer verabscheue?»

Wenn sie auf der Bühne tanzte, warfen ihr die Männer gierige Blicke zu. Als einer einen Dollar-Schein aufs Parkett warf, fühlte es sich für sie an, als würde ein Stück Müll nach ihr geworfen. Sie hasste Männer und strippte, um selbst einen grosszuziehen … bis sie echte Liebe fand.
Tagsüber war das Büro der Arbeitsplatz von Nikko, nachts der Stripclub

«Als der Dollarschein durch die Luft zu mir flog, flackerte das Licht darauf leicht, bevor er vor meinen High-Heels auf die Bühne fiel», erinnert sich Nikko. «Jener, der ihn geworfen hatte, mochte offenbar die Art und Weise, wie ich tanzte. Doch für mich fühlte es sich jeweils so an, als hätte jemand Kehricht nach mir geworfen. So als wäre ich selbst Müll.»

Verabscheuung gegenüber Männern

Sie entwickelte mit der Zeit einen tiefen Hass gegenüber den Männern, für die sie sich auszog. «Also begann ich mir Sorgen zu machen: Wie sollte ich einen Jungen grossziehen, wenn ich Männer verabscheue?»

Der Entscheid, als Stripperin zu arbeiten, sei schwer gewesen. «Ich musste mich jeden Tag selbst belügen, weil ich glaubte, ich könne meine Scham im Stripclub hinter mir lassen. Ich hätte versuchen können, es zu romantisieren in dem ich sagte, dass ich es tue, um meinen fünfjährigen Sohn und mich durchzubringen. Doch im Grunde verlor ich meine Würde.»

Sekretärin am Tag, Stripperin in der Nacht

Die Wahl, sich für Geld auszuziehen, traf die alleinerziehende Mutter, nachdem sie einen Job und gleichzeitig beinahe das Sorgerecht für ihren Sohn verloren hatte. «Ich wollte verhindern, dass wir obdachlos wurden.» Während zwei Jahren arbeitete sie am Tag als Sekretärin und in der Nacht als Stripperin. «Mit Alkohol verbarg ich meine Irritation und Traurigkeit.»

Kein Backup-Plan mehr

Dann, eines nachts im April 2002, als sie auf ihrem Bett sass, fühlte sie sich total verzweifelt. Sie hatte schon früher gebetet, «aber immer mit einem eigenen Backup-Plan im Hinterkopf». Diesmal allerdings nicht. Sie weinte sich aus und sagte zu Gott, sie habe keinen Plan mehr für ihr Leben. «Er musste etwas aus meinem Leben machen, denn ich konnte es nicht.»

Nach diesem Gebet trocknete sie die Tränen und begann, in der Bibel zu blättern, die sie ein paar Monate zuvor von jemandem erhalten hatte. «Ich sagte zu Gott, dass er mein Leben übernehmen soll. Ich blätterte durch die Seiten und stiess auf die Stelle in 1. Korinther, Kapitel 3, Verse 16-17. Dort steht: 'Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass Gottes Geist in eurer Mitte wohnt? Wer diesen Tempel zerstört, den wird Gott ins Verderben stürzen. Denn Gottes Tempel ist heilig, und dieser Tempel seid ihr!'»

«Ein Gott, der mich liebt?!»

Beim Lesen dieser Worte kamen ihre Tränen zurück. «Aber nun waren es süsse Tränen. Tränen der Erleichterung. Gibt es wirklich einen Gott, der mich liebt? Ja, ich spürte, dass Gott mich zu sich zog und mir voller Mitgefühl und Gnade begegnete. Ich wurde gerettet und erkannte, dass es tatsächlich einen Gott gibt, der mich liebt!»

Ihr Leben mündete in der Folge in eine neue Bahn, eine Bahn der Wiederherstellung. Und während sie sich früher als ein Stück Müll betrachtete, das keinen Wert hat, fand sie nun eine völlig neue Identität: «Ich bin die gerettete, erlöste Tochter des lebendigen Gottes. Ich gehöre zu Jesus Christus!»

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Datum: 27.05.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: I am Treasure / Übersetzung Livenet

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