Ein Lebenswerk

Mit 83 Jahren immer noch für Drogenabhängige da

Seit fast 50 Jahren setzt sich Noemy Alves da Silva dafür ein, dass Drogenabhängige Hilfe erfahren und Jesus kennenlernen. Für die Schwierigkeiten dabei ist sie dankbar – denn diese haben sie in eine tiefere Abhängigkeit von Gott gebracht.
Noemy Alves da Silva (Bild: guiame.com.br)
Noemy Alves da Silva inmitten von einigen Drogenabhängigen

Liebevoll wird sie von ihren Schützlingen «Oma» oder «Tante Noemy» genannt. Noemy Alves da Silva hat die vergangenen 45 Jahre Drogenabhängigen gewidmet. Alles begann mit einer Predigt des Evangelisten David Wilkerson, durch den sie von der brasilianischen Organisation «Desafio Jovem» hörte, die Drogenabhängigen hilft. Noemy, damals seit sechs Jahren Christin, war begeistert, ihr Mann Edemir allerdings nicht so sehr. Als wenige Tage später ein völlig unterernährter und kranker Drogenabhängiger namens Miguel in das Hostal kam, das Noemy in Porto Alegre verwaltete, nahmen sie und ihr Mann ihn dennoch in ihr Haus auf.

Neues Leben

Zunächst brachte Noemy Miguel zu den Treffen von «Desafio Jovem», bald schon begann Miguel, anderen Drogenabhängigen von Jesus zu erzählen. Damit begann der Einsatz von Noemy und später auch von ihrem Mann – doch erst 1985 kaufte sie einen Bauernhof in der Stadt Sertão Santana, 85 km von Porto Alegre entfernt, auf dem die Drogenabhängigen leben und einen Entzug durchlaufen können. Der passende Name des Bauernhofes und des gesamten Projekts: «Nova Vida», Neues Leben. Bis heute lebt Noemy Alves da Silva hier und setzt sich für die Männer und Frauen ein (ihr Mann verstarb vor drei Jahren). Viele von denen, die das Programm durchlaufen haben, sind heute Pastoren, Evangelisten oder arbeiten im Projekt mit.

Schmerzvolle Erfahrungen

Einfach war dieser aufopfernde Einsatz allerdings nicht. Mehrere Jahre lang pausierte Noemy, um sich um ihre Ehe und die Familie zu kümmern. Als ihre zwei Töchter gerade mal 13 und 15 Jahre alt waren, stürzten beide in die Drogenabhängigkeit – heute sind sie aber wieder frei und haben Sinn und Erfüllung in Jesus gefunden. Damals wurde Noemy aber angeklagt, dass sie durch ihren Einsatz für Drogenabhängige Schuld am Ergehen ihrer Töchter sei… Auch gab es immer wieder finanzielle Probleme des Projekts.

Heute finanziert sich «Nova Vida» fast zu 90 Prozent durch den Verkauf von Süssigkeiten aus Kokosraspeln, welche die Bewohner produzieren und verkaufen. Der Rest wird von Spendengeldern finanziert.

Dankbar, auch für die Schwierigkeiten

Trotz allem ist Noemy heute dankbar für alles, was sie durchlebt hat, auch für die Schwierigkeiten. «Ich preise Gott für alles... Denn wenn es nicht so gewesen wäre, wären wir nicht zu dem geworden, was wir heute sind: unsere Prinzipien, unsere Werte und die unverkennbare Gewissheit, dass wir von Gott abhängig sind!»

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Datum: 28.06.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Guiame.com.br

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