Gott sucht die unperfekten Menschen
– wenn ein Fehler passiert, dann ist das vielen peinlich.
Fehler werden als Versagen und als Schwäche empfunden. Dabei geht es ohne Fehler nicht. Keine Erfindung ohne Misserfolg; kein Lernen, keine Weiterentwicklung ohne Fehler.
Deshalb sollten wir eigentlich froh sein, wenn uns jemand auf Fehler hinweist. Denn derjenige hilft uns damit, weiterzukommen und reifer zu werden. «Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.» Diese Worte sprach der Prophet Zefania in der Bibel zu den Bewohnern Jerusalems, die sich alles andere als vorbildlich verhielten.
Es wurden andere Götter angebetet, die Armen und Schutzlosen ausgebeutet, die Priester und Propheten missbrauchten ihr Amt – es herrschte Gewalt und Unrecht. Eigentlich hätten die Menschen damals dankbar sein sollen für Gottes Eingreifen. Er wollte ihr Bestes – natürlich, was sonst! Er wollte, dass die Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben und nicht in Angst und Schrecken voreinander.
Dankbar für die Zurechtweisung?
Wenn Gott uns überführt, uns auf einen Fehler, auf Schuld in unserem Leben aufmerksam macht, dann nicht um uns zu demütigen oder damit wir uns schlecht fühlen. Ganz im Gegenteil. Er will, dass wir erwachsen werden. Dass wir lernen, mit der Freiheit, die er uns gibt, verantwortungsvoll umzugehen. Wir sollen zum Segen für andere werden. Und andere zum Segen für uns.
Doch wir scheitern eben immer wieder. Das ist kein Weltuntergang! Gott führt uns wieder zurück. Er überführt uns, weist uns hin auf unser Versagen – wie auch immer er das macht: Im Gebet, in einem Gottesdienst, durch unser schlechtes Gewissen oder einen Menschen. Oder vielleicht sogar durch einen Traum. Doch selten reagieren wir mit Dankbarkeit.
Oftmals ist die erste Reaktion, sich zu verstecken. Oder zu rechtfertigen. Die Schuld auf die Umstände oder andere Menschen zu wälzen. Bringen tut das gar nichts. Wir brauchen vor Gott keine Angst haben, aber Ehrfurcht – vor dem heiligen, gnädigen, herrlichen Gott.
Und wir dürfen unendlich dankbar sein, dass er uns zurechtweist – damit wir nicht vom Ziel abkommen und in die Irre gehen. Gott will unser Bestes! Natürlich, was sonst! Deshalb lässt er uns durch den Propheten Zefania ausrichten: «Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen.»
Datum: 01.07.2013
Autor: Tanja Dietrich-Hübner
Quelle: ERF Deutschland