Ein Missionsarzt, der gar keiner war
Arzt oder gar Chirurg zu werden, war nie auf dem Radar von Bill Rhodes. Der US-Amerikaner befand sich mit seiner Familie in Jerusalem, wo er ein Masterstudium in biblischem Hebräisch verfolgte. Er hatte überhaupt keinen medizinischen Hintergrund, doch das Gespräch mit zwei Christen, die Medizin studierten und durch Israel trampten, sollte alles verändern – obwohl sie die beiden überhaupt nicht kannten und auch später nie wiedergesehen haben. Denn auf die Frage, weshalb er als Christ Medizin studiert, antwortete der junge Mann: «Ich würde einfach gerne sehen, ob ich nicht ein bisschen vom Leid in irgendeiner Ecke der Welt in Jesu Name erleichtern kann…»
Dies brachte den Stein ins Rollen: 16 Jahre lang bereitete sich Bill Rhodes vor – trotz diverser Rückschläge. Er erhielt sogar dreimal eine Absage für das Studium, gab aber trotzdem nicht auf. «Nur weil du dich entscheidest, etwas zu tun, von dem du denkst, dass es Gott ehrt oder ihm gefällt oder sein Reich vorwärtsbringt, ist das keine Garantie für einen leichten Weg», bezeugt Rhodes im Rückblich. «Du solltest dich vielmehr anschnallen, denn vermutlich wird es herausfordernd werden.»
Einsatz für die Bedürftigen
1999 zog die Familie dann endlich nach Kenia, wo Bill mit einem Team ein Missionskrankenhaus mit 140 Betten in Kapsowar leitet. Zudem reist er seit einigen Jahren in andere Länder wie Liberia, Chad und den Südsudan, um dort Menschen zu behandeln.
Ausserdem bildet er im Krankenhaus die nächste Generation an Ärzten und Krankenschwestern aus. Etwa den Kenianer Thomas Kiptoo, der mittlerweile die Anästhesie-Abteilung des Krankenhauses leitet. «Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal diese Position zu erlangen», erklärte Kiptoo gegenüber CBN News. Er wuchs in einer armen Familie auf und aufgrund des Drängens eines Missionarsarztes begab er sich in das Feld der Medizin. «Im Rückblick hätte ich eigentlich nie eine Zukunft gehabt, aber ich glaube an Gott und durch die Unterstützung der Missionare bin ich zu dem geworden, der ich heute bin.»
Ein Vorrecht
Dr. Rhodes' Einsatz hat ihm nun sogar eine Auszeichnung der «African Mission Healthcare» für seinen hervorragenden Dienst beschert. Das Preisgeld von 500'000 US-Dollar wird er dem Krankenhaus, der dortigen Chirurgie und den Schulungen zukommen lassen. Und die Zukunft? Die sieht Rhodes nirgend anders als in Afrika selbst. «Nur wenige Menschen haben das Vorrecht, das zu tun, was sie wirklich tun wollen. Wir danken Gott jeden Tag, weil wir wissen, dass wir Teil einer Minderheit sind, die tatsächlich in dem arbeiten, was sie wirklich wollen.»
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Datum: 04.11.2022
Autor: George Thomas / Rebekka Schmidt
Quelle: CBN News / Übersetzt und gekürzt: Livenet