«Wir sind in Südafrika gestrandet, wo wir meinen 50. Geburtstag gefeiert haben – und dann konnten wir nicht nach Tel Aviv zurückfliegen», erklärt Matthias Oppliger im Video. «Am 7. Oktober wäre unser Rückflug gewesen, als wir am Morgen über Nachrichten vernahmen, dass Israelis geschlachtet, erschossen und als Geiseln nach Gaza gebracht werden.» Ihr Heimflug wurde gestrichen. 

«Kommt extrem nahe»

Das Paar startete vor neun Jahren in Tel Aviv das Unternehmen KitePride, bei dem Rucksäcke und Taschen aus recycletem Material hergestellt werden. «Wenn man dort lebt, kommt einem das alles extrem nahe. Die Menschen, die dort umgekommen sind, sind nicht nur Gesichter und Statistiken, sondern Freunde», erklären Tabea und Matthias Oppliger. Unter den Ermordeten und Entführten seien auch Verwandte ihres Teams, «die für uns wie eine Familie sind. Jetzt müssen Menschen Vorräte anlegen, Bunker werden bezugsbereit gemacht.» Matthias ergänzt: «In der modernen Geschichte Israels hat es einen solchen Krieg noch nicht gegeben, es gibt bereits jetzt mehr Tote als im Jom-Kippur-Krieg.»

Unterstützung nötig

«Unserem Team – das sind 25 Angestellte in Tel Aviv – geht es gut, aber wir mussten sie anweisen, daheim zu bleiben, weil es im Süden von Tel-Aviv nicht genügend Schutzbunker gibt», erklärt Matthias Oppliger. Die Kite-Pride-Produktion und die Schulungskurse für Opfer aus Menschenhandel und Prostitution könnten im Moment operativ nicht weitergeführt werden.

«Aber Lohnkosten haben wir trotzdem – wir haben eine Spendenaktion gestartet und bitten um Unterstützung, damit wir die Lohnkosten in den nächsten zwei bis drei Wochen abdecken können», erklären sie und drücken ihre «extreme Dankbarkeit» für die Unterstützung ihrer Freunde aus.

Hier können Sie an der Unterstützungsaktion von Glowbalact teilnehmen:
Glowbalact – Krisenhilfe für Israel

Sehen Sie sich das Video von Matthias und Tabea Oppliger an:
 

Zum Thema:
Israel intern kennenlernen: «Nächstes Jahr in Jerusalem!»
Rucksäcke mit Vision: KitePride bietet Opfern von Menschenhandel sinnvolle Arbeit
Joint venture mit Regierung: KitePride in Israel: «Zahl der Sex-Aussteiger verdreifachen»