Fundamentalisten in Indien

Verbot christlicher Symbole in Schulen gefordert

In Indien wurde ein Verbot für christliche Symbole in Schulen gefordert.
Christliche Leiter in Indien verurteilen die Forderung einer hinduistischen, fundamentalistischen Gruppe, die christliche Symbole wie Kreuze, Statuen und religiöse Kleidung in Schulen verbieten will.

«Christliche Missionare verwandeln Schulen und Bildungseinrichtungen in religiöse Institute», behauptet Satya Ranjan Borah, Präsident der hindu-nationalistischen Gruppe «Kutumba Surakshya Parishad» («Rat für Familiensicherheit»). «Das werden wir nicht zulassen», sagte er auf einer Pressekonferenz im 31-Millionen-Bundesstaat Assam im Nordosten Indiens.

Eine Woche später liess Borah der Drohung einen Brief folgen, der an prominente christliche Leiter in der Region gerichtet war. In diesem behauptete er, dass die Kleidung katholischer Ordensleute, das Aufstellen von Jesus- und Maria-Figuren oder das Aufhängen von Kreuzen auf dem Campus von Bildungseinrichtungen ausgrenzende religiöse Praktiken seien: «Wir fordern euch auf, innerhalb der nächsten zehn Tage alle Arten von exklusiven religiösen Gegenständen vom Campus der Schulen zu entfernen, um die säkularen Werte des Landes aufrecht zu erhalten.»

«Wir sind beunruhigt»

«Diese Bedrohung verheisst nichts Gutes für das Ausleben unseres Glaubens», bilanziert Pastor Chowaram Daimary, Generalsekretär des ökumenischen Assam Christian Forum (ACF), eine Gruppe katholischer, protestantischer und evangelikaler Kirchen in Assam.

Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, «dass in unseren Schulen Hindu-Gottesdienste abgehalten werden. Wir lehnen diese Forderungen ab und fordern die staatlichen Behörden auf, gegen diese Elemente vorzugehen, die eine Bedrohung für unsere zivilisierte Gesellschaft darstellen.»

«Nicht einschüchtern lassen»

Nach dem Treffen forderte die ACF die BJP-Regierung von Assam auf, «Massnahmen gegen diese Elemente zu ergreifen, die eine Bedrohung für die zivilisierte Gesellschaft darstellen und gegen die Rechte verstossen, die uns von der indischen Verfassung gegeben werden».

ACF-Präsident John Moolachira betont: «Wir werden uns von solchen Taktiken nicht einschüchtern lassen. Wir haben beschlossen, die Art und Weise, wie sich unsere Leute kleiden, fortzusetzen, da es unser Grundrecht ist.»

Drohplakate

Obwohl es keine physischen Angriffe auf christliche Einrichtungen in Assam gegeben hat, wurden Drohplakate an den Wänden einiger baptistischer und katholischer Schulen und anderer Kirchen in ganz Assam aufgehängt.

«Sie haben den Drohbrief sogar auf eine unserer entlegensten Kirchen geklebt», beobachtete Pastor Bernard Marak, Vizepräsident der ACF und Leiter der «Assam Baptist Convention». «Hinter diesen Drohungen liegt eine versteckte Agenda, die christliche Gemeinschaft dazu zu bringen, unter dem Diktat der Hindu-Fundamentalisten zu leben. Sie wollen Angst in der christlichen Gemeinschaft schüren und uns daran erinnern, dass wir nur unter ihren Bedingungen leben können. Das ist eine sehr gefährliche Situation, aber die Regierung schweigt.»

2,7 Prozent sind Christen

Im Gegensatz zu den wiederholten Vorwürfen der Hindu-Fundamentalisten über Bekehrungstaktiken von Christen in der Region zeigen Regierungsdaten, dass Christen nur 2,7 Prozent der 31 Millionen Einwohner Assams ausmachen.

Vor rund 200 Jahren wurden im Bundesstaat Assam christliche Einrichtungen gegründet, und heute wird ein Grossteil der fast 500 Schulen und anderen Einrichtungen im Bundesstaat von der katholischen Kirche betrieben.

In Indien wurden in den letzten Jahren drakonische Anti-Konversionsgesetze eingeführt und unlängst wurden in einem anderen Bundesstaat Hindu-Flaggen auf Kirchen angebracht.

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Datum: 15.03.2024
Autor: Anto Akkara / Daniel Gerber
Quelle: Global Christian Relief / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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