Christliche Disco trifft den Nerv der Zeit
Eine christliche Disco? Doch, das existiert und zwar seit letztem Jahr in Nashville, Tennessee (USA). Sieben Afroamerikaner, alle zwischen 20 und 30, hatten den Wunsch, einen Ort zu schaffen, an dem sich junge Erwachsene ausserhalb der Kirche treffen können. Sie hatten beobachtet, dass insbesondere seit der Pandemie die Besucherzahlen der Gottesdienste dramatisch abgenommen haben – vor allem in evangelischen afroamerikanischen Gemeinden. Dort fiel der Gottesdienstbesuch laut einer Studie von 61 Prozent 2019 auf aktuell 46 Prozent.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, eröffneten sie «The Cove». «Mein Traum für The Cove ist, dass es eine Inspiration für Erweckung ist», erklärt Eric Diggs, einer der Gründer. «Ich glaube, dass Erweckung in dir drin beginnt und sich dann von dort aus verbreitet. Ich möchte, dass sich dies wie ein Lauffeuer verbreitet.»
Gegen Einsamkeit und Depression
Die Gründer selbst litten darunter, keinen Ort ausserhalb der Kirche zu haben, an dem sie sich treffen und der Einsamkeit und Depression entgehen können, der aber nicht gegen ihre christlichen Werte geht. Hier soll The Cove einen Ausweg schaffen.
Der Zugang ist zwar nur über 18-Jährigen erlaubt, doch es gibt hier weder Alkohol noch Zigaretten. Zudem wird ausschliesslich christliche Musik gespielt, darunter HipHop, Bachata und Reggaeton. Es gibt teilweise Gruppentänze, freies Tanzen, gemeinsamen Lobpreis. Und das Konzept zieht: Zum ersten Event im vergangenen November wollten sie auf den Sozialen Medien 1'000 Follower gewinnen, bekamen stattdessen aber über 10'000 zusammen. «Christen sind bekannt dafür, kitschig zu sein. Wir wollen zeigen, dass Christen normal, cool sein können. Und dass sie Spass haben können.»
Tanz, Lobpreis und Gebet
Jeden Monat wird ein besonderer Event veranstaltet und dadurch wächst der Club kontinuierlich. Sogar aus Australien kamen Besucher angereist. Und auch wenn es immer wieder Kritiker gibt, die sagen, Tanz und Lobpreis gehören nicht zusammen, sei die Stimmung im Club einzigartig. «Die Leute heben ihre Hände. Menschen weinen und schluchzen und andere Leute beten füreinander. Das zeigt, dass da etwas anderes los ist», erklärt Shem Rivera, ein weiteres Gründungsmitglied. Es sei mehr als ein Nachtclub, es sei etwas, das Gott die Ehre gibt. Nun wollen die sieben Gründer gemeinsam auf eine USA-Tournee gehen, um auch an anderen Orten zur Gründung christlicher Nachtclubs zu motivieren.
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Datum: 16.03.2024
Autor:
Rebekka Schmidt
Quelle:
Livenet / CBN