210 Philister-Skelette bei Ashkelon freigelegt
«Behalten die Bibeltexte am Ende doch recht?» Diese Frage stellt die jüdische Zeitschrift «Tachles» in ihrer aktuellen Printausgabe. Denn der ausgegrabene Friedhof sei mit grosser Sicherheit die letzte Ruhestädte der Philister, «der Fund wird als eine kleine archäologische Sensation» gewertet. In diesen Tagen macht er die Runde durch den Blätterwald.
Was ist geschehen? Erst vor kurzem trat Daniel Master im Rockefeller-Museum vor die Medien und stellte die Ausgrabungen vor. Diese geschah freilich nicht über Nacht, sondern in 30-jähriger, akribischer Feinarbeit, die jetzt der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird. Zutage gekommen sind dabei mehr als 210 Skelette, die den Philistern zugeschrieben werden, den Feinden Israels in biblischer Zeit. Besonders bekannt ist von ihnen der Kampf zwischen David und dem Philister Goliath.
Jetzt soll DNA-Forschung folgen
Dank dem Fund können nun weitere Forschungen betrieben werden, mit DNA-Proben könne zum Beispiel herausgefunden werden, ob weitere, verwandte Völker in der Gegend leben.
Damals kamen die Philister laut verschiedenen Berichten über das Mittelmeer in den Nahen Osten. Die Ankömmlinge versuchten ihr Glück zudem in Ägypten, wo sie aber auf den stark armierten Wiederstand von Ramses III. stiessen, weshalb sie eher in den Küstenregionen siedelten, wie ägyptische Quellen berichten. Laut der Bibel errichteten die Philister ein Fünf-Städte-Domizil mit Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat und Gaza.
Der Friedhof wurde nun südlich, ausserhalb der Stadt entdeckt. Die Forscher der Leon-Levy-Expedition datieren die Gebeine auf die Zeit Jahrhunderte 11 bis 8 vor Christus.
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Datum: 19.07.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/tachles/Times of Israel