«Der Glaube hat mir geholfen»
Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein vielseitig begabter Mensch. Er war bereits als Politiker, Unternehmensberater und Jurist oder als Buchautor und TV-Moderator tätig. Im vergangenen Herbst ist sein Buch «3 Sekunden – Gedanken aus der Gegenwart» erschienen, in dem er sich mit Themen wie Gemeinwohl, Nächstenliebe, Aufmerksamkeit, Ängste, Demut oder Tod befasst. Gegenüber dem Magazin «Grandios» zeigte sich der 52-Jährige als tiefgründige Person, dem das Menschsein besonders am Herzen liegt.
Für ihn sei es wichtig, «immer auch» innezuhalten und sich den Spiegel vorzuhalten, um aus der Selbstdarstellung zurück zu sich selbst als Mensch zu finden, betonte zu Guttenberg. Ein «Schlüssel zur Menschlichkeit» ist für ihn «der Wille zur Authentizität», auch wenn er sich bewusst zeigt, dass Menschsein auch immer mit dem «Brechen der Authentizität» verbunden sei. Dazu erklärt er weiter: «Da tut sich ein Spannungsfeld auf, das auch mit der menschlichen Freiheit zu tun hat.»
Diese Freiheit, mit der Gefahren und Optionen einhergehen, unterscheide den Menschen von allen anderen Lebewesen. Ein Gefangensein «von Illusionen, von Ängsten, von Belastungen aus der Vergangenheit» hindere die Entfaltung des Menschseins, gab zu Guttenberg zu bedenken.
Wert und Würde
Weiter legte der ehemalige Bundesminister dar, dass «eine unglaubliche Kraft» darin liege, nicht «permanent auf die Reaktionen anderer» zu schielen, sondern «in sich zu gehen und sich selbst zu reflektieren», um den eigenen Wert und die eigene Würde wahrzunehmen. Im menschlichem Miteinander bedürfe es des Weiteren «der Erkenntnis, dass das Gegenüber nicht nur ein Karriereziel, ein Objekt der Begierde, sondern ein Mensch ist – ausgestattet mit einer eigenen Würde, die schützenswert ist», so zu Guttenberg.
Als wesentlich für sein Menschsein benennt Karl-Theodor zu Guttenberg auch den Glauben an Gott, der ihm im Umgang mit Lebenskrisen, wie etwa in der Zeit als Plagiatsvorwürfe zu seiner Doktorarbeit öffentlich wurden, geholfen habe. In der Kirche habe er zu der Zeit weniger gute Erfahrungen gemacht, was seiner Meinung nach «auch an den jeweiligen Begabungen von Gottes Bodenpersonal» gelegen habe. Der 52-Jährige brachte dabei zum Ausdruck, dass seine persönliche Beziehung zu Gott davon unberührt blieb, was er wie folgt darlegte: «Aber der Glaube hat mir geholfen. Gerade dort, wo sich der Glaube auf den Kern des Menschen konzentriert und einem hilft, die Ängste, die man nach all den Erfahrungen hat, ein stückweit zu verstehen und dem Leben einen sehr viel höheren Wert in der Gegenwärtigkeit zu geben.»
Dieser Artikel erschien zuerst auf promisglauben.de
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Datum: 19.04.2024
Autor:
Markus Kosian
Quelle:
promisglauben.de