Nach Blossstellung abgereist

Vatikans Frauenteam mit Verbal-Tiefschlägen eingedeckt

Das österreichische Frauenteam des FC Mariahilf lud den FC Vatikan zum Freundschaftsspiel – die erste Partie für das neu gegründete Damenteam aus dem Ministaat. Doch während des Abspielens der Hymnen provozierten drei Spielerinnen des Heimteams mit «Pro-Choice»-Schriftzügen auf ihren Körpern. Zudem zeigten Zuschauer LGBT-Botschaften.
Vereinsgelände des FC Mariahilf
Banner beim Freunschaftsspiel des FC Mariahilf gegen den FC Vatikan

Es hätte das erste Spiel der Frauenmannschaft des Vatikans sein sollen, doch zum Anstoss kam es nie: Zwar lud das österreichische Team FC Mariahilf das Team aus dem komplett von Italien umgebenen Zwergstaat zum Freundschaftsspiel ein, zeigte sich dann aber provokativ statt gastfreundlich: Gegen den weitgereisten Gast wurde protestiert.

Drei Spielerinnen zogen ihre Trikots hoch und entblössten aufgemalte Eierstöcke mit «Pro-Choice»-Botschaften – Parolen  für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Laut «Blick» wurden gleichzeitig Flugblätter an die Zuschauer verteilt.

Nach Blossstellung abgereist

Neben diesen Schlägen unter die Gürtellinie wurden Regenbogen-Fahnen als Eckfahnen verwendet, um ein politisches Signal zu setzen. Zuschauer hielten Transparente mit LGBT-Botschaften in die Höhe … Man fragt sich, wozu das Damen-Nationalteam des Vatikans den eigentlich eingeladen worden war.

Diese Provokation und dieser Affront waren dem vatikanischen Botschafter Pedro Lopez Quintana zu viel, er zog das Team vor dem Anpfiff zurück.

Eine Mariahilf-Spielerin sagte laut dem «Standard», die beteiligten Frauen seien sich nicht über die Folgen ihres Handelns bewusst gewesen.

Beim FC Mariahilf bedauerte man den Vorfall und teilte mit, von den Aktionen nichts gewusst zu haben.

Halbherzige «Entschuldigung»

Mit einer «Entschuldigung» via Facebook, die vor allem die erwähnten Provokationen begründet, zeigte der FC Mariahilf nun im Anschluss die Toleranz jener, die am lautesten nach Toleranz schreien ...

Im offiziellen Statement zum Vorfall heisst es gegen Ende: «Wir verstehen daher die Forderungen und die Botschaft unserer Spielerinnen, jedoch finden wir den Zeitpunkt der Durchführung unpassend und können die Aufregung nachvollziehen.» Und weiter: «Wir möchten uns aufrichtig bei den Spieler*innen des Vatikan Teams und den Gästen von nah und fern dafür entschuldigen, dass das Spiel nicht stattgefunden hat.»

Der FC Mariahilf hat sich nicht für die Provokation gegenüber dem geladenen Gast entschuldigt, sondern dafür, dass das Spiel nicht ausgetragen wurde …

Zumindest Ernst Lackner, der den FC Mariahilf vor 20 Jahren aus sozialen Motiven gegründet hatte, fand bei «ORF» einsichtige Worte statt Billig-Ausreden: «Das war der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort, um darauf hinzuweisen, wie ihr Leben sein sollte.» Es tue ihm leid, wie es gelaufen sei. Nun, wenn ein Gast eingeladen wird, sollte er nicht blossgestellt, belehrt und brüskiert werden.

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Datum: 25.06.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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