BZ-Bericht über Heilungsabend

Wenn der Heiler heil davonkommt

Andreas Straubhaar
«Der Heiler befiehlt: 'Schmerzen raus!'» – unter dieser knalligen Überschrift brachte die «Berner Zeitung» vom 8. Februar einen ganz-, aber nicht einseitigen Bericht über einen Heilungsabend mit Evangelist Andreas Straubhaar. Gar nicht schlecht.

Andreas Straubhaar ist kein «knalliger» Wunderheiler, an dem man sich als Journalist so richtig abarbeiten kann. Er verspricht weder Heilung, noch fordert er Geld ein, und er ermutigt auch nicht dazu, Medikamente ohne ärztliche Absprache abzusetzen. Man merkt dem Journalisten Johannes Reichen denn auch an, dass er sich um Fairness bemüht – über einen solchen Abend könnte man mit deutlich mehr Zynismus berichten.

Andreas Straubhaar wird fair und korrekt beschrieben, einschliesslich seiner Geschichte, seiner Einkünfte und seines Teams. Und seiner entspannten Art, mit dem Geschehen selbst umzugehen: «Es wäre ein Wunder, wenn das sofort passieren würde, gäu.» Locker und gut lesbar wird weiter beschrieben, wie Straubhaar mit einer Frau mit Knieschmerzen umgeht. Das Fazit: «Straubhaar kommt bei den Leuten gut an.» 

Skeptiker und Kritiker

Natürlich müssen Experten her. Georg O. Schmid, Leiter der Informationsstelle Relinfo, relativiert: Das Publikum glaube halt an wundersame Heilungen, darum deute es ein Geschehen, «das auch anders erklärt werden könnte», halt als übernatürliches Wunder. «Es gibt Leiden, die gehen ohne Einwirkungen weg», meint Schmid – ohne zu erklären, warum das genau in dem Moment passiert, wenn dafür gebetet wird. Er selbst habe in 31 Jahren «leider» etwas nie erlebt: «Eine Heilung, die so unerklärlich ist und so gut dokumentiert ist, dass sie ein übernatürliches Wunder sein musste.»

Heilungen seien bei Veranstaltungen schwierig zu überprüfen, es bestehe seitens der Praktizierenden kein Interesse daran, sie medizinisch zu kontrollieren und darum wisse man meist nicht, «wie es den Menschen ein paar Wochen oder Monate später gehe».

Glaube an Übernatürliches ist verloren gegangen

Ein Vorwurf, den der Artikel selbst widerlegt – anhand der Geschichte von Fabienne Vaterlaus, Landwirtin aus Eggiwil. Multiple Sklerose, Verlust der Sehkraft, Chemotherapie, eine Geschichte des Leidens. 2021 hat sie Andreas Straubhaar getroffen: «Er hat mich berührt und für Heilung gebetet.» Daraufhin seien die Rückenschmerzen verschwunden, ihre Sehkraft zurückgekehrt. Auf Medikamente habe sie fortan verzichtet. Im Inselspital seien daraufhin keine Gewebeschädigungen und auch sonst keine Anhaltspunkte für MS mehr festgestellt worden. Wenn sie allerdings dem Oberarzt erzähle, sie sei von Gott geheilt worden, werde sie ausgelacht. «Er sage dann, in fünf Jahren sehe es vielleicht wieder anders aus.»

Eine Auskunft der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft bestätigt, dass «aus wissenschaftlicher Sicht» MS nicht heilbar sei, auch wenn es anerkannt sei, dass MS-Betroffene «frei von messbarer Krankheitsaktivität» sein können. Straubhaar weiss, dass «schulmedizinisch gesehen» viele Krankheiten nicht heilbar sind. Was aber nicht bedeute, dass Heilung nicht möglich sei: In der naturwissenschaftlich geprägten Welt sei der Glaube an übernatürliche Kräfte verloren gegangen, zitiert ihn die BZ.  

Hier Erfahrung, dort Wissenschaft – der Artikel stellt die Spannung fair dar und verzichtet auf eine eigene Bewertung. Dafür werden in einem Randkasten drei Stellungnahmen von Frei- und Landeskirchen zum Thema Heilung und Krankheit gebracht, die die Positionen der konfessionellen Blöcke gut zusammenfassen.

Andreas Straubhaar selbst hat den Bericht der BZ positiv aufgefasst, wie er auf Facebook darstellt.

Der Artikel der Berner Zeitung kann hier nachgelesen werden:
Berner Zeitung: Der Heiler befiehlt: 'Schmerzen raus!'

Vor gut einem Jahr war Andreas Straubhaar zu Gast beim Livenet-Talk, den Sie hier anschauen können:

Zum Thema:
Talk-Reihe zu «The Chosen»: «Die Liebe Gottes strahlt durch»
Wie die Bibel zu uns spricht: Andreas Straubhaar: «Gottes innigster Wunsch»
Andreas Straubhaar von «Heil & Heilung»: «Grundsätzlich will Gott, dass wir gesund sind»

Datum: 09.02.2024
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Berner Zeitung

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