Nach 650 Jahren

Zwei historische Kirche eröffnen nach Pest wieder

Die renovierte Dode Kirche
Nach mehr als 650 Jahren öffnen die mittelalterlichen Kirchen Dode und St. Benedict's in Kent wieder ihre Pforten. Die einst von der Pest entvölkerten Gebäude erstrahlen nach aufwendiger Restaurierung in neuem Glanz und laden zur Entdeckung ein.

Zwei uralte Kirchen in Kent, die nach dem Ausbruch der Pest über 650 Jahre lang geschlossen waren, öffneten in einer feierlichen Zeremonie wieder ihre Pforten für die Öffentlichkeit.

Die Schwesterkirchen Dode und St. Benedict's in Paddlesworth, 2,4 Kilometer voneinander entfernt, haben ihre Wurzeln im frühen 12. Jahrhundert Sie waren einst blühende Zentren christlicher Gemeinden.

Doch das Jahr 1349 brachte das Unheil: Die Pest, auch Schwarzer Tod genannt, raffte die Bevölkerung dahin und liess das Dorf Dode menschenleer zurück. Nur die Kirche blieb stehen, der Pfarrer wurde in die benachbarte Kirche von Paddlesworth versetzt. Dode blieb jahrhundertelang ungenutzt und verfiel langsam.

Restaurierung über Jahrzehnte

Douglas Chapman, der heutige «Hüter der Kirche» von Dode, erwarb das Anwesen vor rund 35 Jahren und widmete sich seitdem der aufwendigen Restaurierung des historischen Gebäudes. Insbesondere die normannische Steinarchitektur, die Fundamente und die Dachkonstruktion weckten das Interesse von Historikern, die sich mit christlichen Gotteshäusern in Grossbritannien beschäftigen.

Chapman beschreibt die Restaurierung als ein «Werk der Liebe» und erinnert sich an die umfangreichen Arbeiten, die notwendig waren, um die Kirche in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. «Sie war mehr als 600 Jahre lang geschlossen», sagt er.

Obwohl das Dach in den frühen 1900er Jahren erneuert wurde, war das Gebäude stark verfallen. Als Chapman die Kirche übernahm, befand sie sich in einem desolaten Zustand. Sie war teilweise entweiht und diente zeitweise sogar als Unterschlupf für Drogensüchtige.

Seit 1367 nahezu unberührt

In den folgenden zehn Jahren säuberte er das Gelände, restaurierte die ursprünglichen Merkmale der Kirche und installierte grundlegende Versorgungseinrichtungen wie Strom und Wasser. «Seit 1367, als der Pfarrer nach Paddlesworth geschickt wurde, weil alle in Dode entweder gestorben oder weggezogen waren, war der Ort praktisch unberührt», gibt Chapman einen Einblick in die Geschichte.

Besucher haben heute die Möglichkeit, den malerischen Weg zwischen den beiden Kirchen zu erkunden und in die reiche Geschichte der North Downs einzutauchen. Dies ist seit der Einweihung Mitte August möglich, die gut besucht war. «Die Kirchen waren immer voll, aber nicht überfüllt, und die Menschen gingen zwischen den beiden Kirchen in den North Downs hin und her. Es ist das erste Mal, dass die beiden Kirchen so etwas gemeinsam veranstalten», erklärt Chapman. «Die Kirchen wurden um 1100, gegen Ende der Herrschaft Wilhelms des Eroberers, fast baugleich errichtet.»

Inspiration für «Herr der Ringe»?

Besucher können sich auch eine Fotoausstellung und historische Dokumente ansehen. Eine besonders interessante Theorie betrifft den christlichen Bischof Gundulf von Rochester, der die Kirche von Dode erbaut haben soll.

Es wird vermutet, dass Gundulf das Vorbild für die Figur des Gandalf in J.R.R. Tolkiens «Herr der Ringe» war. «Tolkien war Professor für mittelalterliche Geschichte und hätte sicher von Gundulf gewusst. Die Theorie besagt, dass Gundulf zu Gandalf wurde... Schade, dass Tolkien nicht mehr lebt, um das zu bestätigen», so Chapman.

Die Kirche von Dode wird künftig für Hochzeiten und Taufen zur Verfügung stehen und alle sechs Wochen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Besucher können auch jederzeit die anglikanische Kirche St. Benedict's in Paddlesworth besichtigen.

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Datum: 03.09.2024
Autor: Duncan Williams / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet

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