Anonyme Helden

Wenn der Glaube Berge versetzt

In Zentralasien ist es für Christen nicht leicht, ihren Glauben zu leben.
In Zentralasien werden die Christen von den Behörden stark verfolgt. Viele von ihnen halten jedoch stand, wie wahre anonyme Helden.

Ausspioniert, des Extremismus oder Terrorismus beschuldigt... Die Kirchen in Zentralasien sind mit verschiedenen Formen der Verfolgung durch die postkommunistischen Behörden konfrontiert. Sie haben Schwierigkeiten, offiziell anerkannt zu werden und ihren Aktivitäten nachzugehen. Doch trotz dieses feindseligen Umfelds bleiben viele Nachfolger Jesu standhaft, und einige von ihnen werden für uns zu echten Vorbildern.

Jalila (Deckname) zum Beispiel ist gleich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Sie ist eine konvertierte Muslimin, was das Verhältnis zu ihren Eltern sehr angespannt macht. Sie ist auch eine Frau, die dem Diktat ihres muslimischen Ehemannes unterworfen ist. Und als ob das nicht schon genug wäre, ist sie seit ihrer Geburt gehörlos. Dennoch ist sie ein wertvolles Werkzeug Gottes in Zentralasien.

Christin und gehörlos

Jalila wurde im Alter von 19 Jahren Christin, als eine Freundin sie in eine Kirche mitnahm, in der Aktivitäten in Gebärdensprache angeboten wurden. Ihre Eltern waren dagegen, aber sie erlebte etwas, das sie davon überzeugte, ihr Leben Christus anzuvertrauen: Seit ihrem achten Lebensjahr litt sie an schrecklichen Asthmaanfällen, die auf wundersame Weise verschwanden.

Zu dieser Zeit wollte Jalila heiraten und eine Familie gründen. Aber einen Ehemann zu finden, der ihre Gehörlosigkeit akzeptieren würde, schien unmöglich.

Eine Frau des Gebets

Schliesslich heiratete sie einen jungen muslimischen Mann, Magid (Deckname), ohne ihm zu sagen, dass sie Christin ist. Das Paar lebte einige Jahre zusammen und lernte, sich gegenseitig zu akzeptieren, ohne sich Vorwürfe zu machen. Magid erfuhr von ihrem christlichen Glauben und verbot ihr diesen nicht; Jalila ertrug den Alkoholismus ihres Mannes, ohne ihm Vorwürfe zu machen. Sie betete lediglich viel. Sie bezeugt: «Ich wusste, dass mein Glaube Berge versetzen kann, also habe ich gebetet und geglaubt!»

Heute ist Magid trocken und zusammen sind sie glückliche Eltern von zwei Mädchen und einem Jungen. Alle drei Kinder hören sehr gut und dürfen mit ihrer Mutter in die Kirche gehen. Jalila geht sogar manchmal auf Missionsreisen, um andere gehörlose Christen zu unterstützen. Und ihre beiden Töchter engagieren sich ebenfalls in einem Dienst für Hörgeschädigte.

Geldstrafen und Gefängnis

Wie Jalila ist auch Evgeny (Deckname) ein unbekannter Held aus Zentralasien. Dieser Evangelist bestreitet seinen Lebensunterhalt durch Imkerei: Er züchtet Bienen und verkauft ihren Honig!

Evgeny hat ein Herz für die Not der jungen Generation, deren Selbstmordrate in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Er versucht, Jugendliche in der Bienenzucht auszubilden: «Wir müssen ihnen helfen, einen Sinn im Leben zu finden und väterliche Liebe zu erfahren.» 

Der Evangelist hat bereits zwei Geldstrafen wegen seiner Missionstätigkeit erhalten. Er ist jedoch froh, dass er nicht ins Gefängnis musste, denn ihm drohten fünf Jahre Haft, weil er Minderjährige evangelisiert hatte. Der Glaube der Christen in Zentralasien versetzt Berge – doch er stösst oft auf Mauern der Verfolgung.

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Datum: 22.05.2024
Quelle: Open Doors CH

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