Erweckung im Amazonasgebiet

14’500 Menschen lassen sich taufen

Massentaufe in Brasilien
Im brasilianischen Nordwesten Amazoniens erleben die Menschen eine spirituelle Revolution. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben sich über 14’500 Menschen taufen lassen – ein Zeichen für den Wandel in einer abgelegenen Region.

Ramos, ein 83-jähriger Amazonasbewohner, hat sein ganzes Leben in einem bescheidenen Bambushaus am Fluss verbracht. Für ihn gibt es keinen besseren Ort als den Amazonas. «Hier bin ich frei», sagt er. Im Gegensatz zur Stadt, die er als hektisch und gefährlich empfindet, lebt Ramos in Frieden, immer mit offenen Türen und Fenstern. Seine Verbundenheit mit der Region spiegelt auch seine tiefe religiöse Überzeugung wider: «Ohne Jesus bin ich nichts», erklärt Ramos.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Christentum in Amazonien stark verbreitet. Josué Bengtson, Pastor der «Belem-Foursquare»-Gemeinde, erinnert sich noch gut an die schwierigen Anfänge der Evangelisation in dieser Region.

Damals war es eine logistische Herausforderung, die abgelegenen Gemeinden zu erreichen. «Wir hatten nur wenige Mitarbeiter, und in manchen Gegenden mussten die Pastoren 10 bis 15 Kilometer zu Fuss gehen, um eine Gemeinde zu gründen», erzählt Bengtson. Heute sind Boote für die Missionare unverzichtbar, um die weit verstreuten Dörfer entlang der Flüsse zu erreichen.

Ziel: 30'000 Taufen

Bengtson war einer der ersten, der im brasilianischen Amazonasgebiet eine Foursquare-Gemeinde gründete. Heute gibt es in der Region über 3’200 solcher Gemeinden. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 14’500 Menschen getauft. Das Ziel für dieses Jahr ist ehrgeizig: 30’000 Taufen.

Esequiel Santo, ein Missionar, der 32 Jahre lang im Dschungel gearbeitet hat, berichtet von den Herausforderungen, die das Leben und Arbeiten in abgelegenen Gemeinden mit sich bringt. Die Abgeschiedenheit und das ungewohnte Leben unter den indigenen Gemeinschaften stellten ihn vor grosse Herausforderungen. Santo betont aber auch, wie sehr der Glaube das Leben der Menschen verändert hat.

Beschwerliche Wege

Sein Weg zu den Gemeinden war oft beschwerlich: «Ich komme aus Rio de Janeiro, und da ich mir kein Flugticket leisten konnte, musste ich sechs Tage mit dem Bus nach Belém fahren. Und dann brauchte ich weitere 15 Tage mit dem Kanu, um die abgelegenen Gemeinden zu erreichen», erzählt er.

Die evangelischen Kirchen haben im Amazonasgebiet einen entscheidenden Vorteil gegenüber der katholischen Kirche, erklärt der Soziologe José Eustaquio Alves. Während die katholische Kirche Schwierigkeiten habe, genügend Priester für die Gemeinden zu finden, gelinge es den Evangelikalen, schnell Pastoren auszubilden, die sich in die Gemeinschaft integrieren und langfristig bleiben. Dies sei einer der Hauptgründe für den wachsenden Einfluss der evangelischen Kirchen in der Region.

Glaube blüht am Amazonas auf

Nach Ansicht der brasilianischen Senatorin und Pastorin Damares Regina Alves verändert die Erweckung die geistliche Landschaft Amazoniens. «Früher sahen die Menschen im Amazonas nur Flüsse und Bäume. Heute erkennen sie, dass es dort Menschen gibt, die das Evangelium hören und deren Leben sich ändern muss», sagt sie.

Alves sieht in dieser Bewegung ein Wunder, das das spirituelle Leben der Region revolutioniert und den Menschen ein neues Gemeinschaftsgefühl und Selbstbewusstsein gibt.

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Datum: 15.09.2024
Autor: Milton Quintanilla / Daniel Gerber
Quelle: Crosswalk / gekürzte Übersetzung: Livenet

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