«Man braucht viele Taschentücher»
«Die Hauptfiguren sind drei Kinder, die erwachsen werden», erklärt Bruno Waldvogel-Frei. Sie wachsen im Laufe der «Falkenstein»-Trilogie auf und übernehmen die Regierungsgeschäfte. «Das heisst, eine alte Generation geht und eine neue kommt. Am Schluss des dritten Bandes wird nichts mehr so sein wie am Anfang. Man braucht viele Papier-Taschentücher und es wird eine emotionelle Achterbahn werden.»
Im Roman kommen historische Figuren vor, die es tatsächlich gegeben hat. «Dazu kommen natürlich auch wieder fantastische Elemente, die reinspielen. Das Spannende ist, dass verschiedene Gruppen zusammenarbeiten müssen, die ansonsten das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben.»
«Es geht nur noch um das Überleben»
Die muslimischen Seldschuken, die byzantinischen Orthodoxen, die römischen Katholiken und dann auch noch der Kaiser müssen irgendwie zusammenspannen, «weil das, was auf sie zukommt, derart gross ist, dass es gar nicht mehr wichtig ist, woher jemand kommt und was sein Hintergrund ist», erläutert Bruno Waldvogel-Frei.
«Es geht nur noch um das Überleben, das macht den Reiz dieser Geschichte aus. Was am Schluss dieser Geschichte geschehen ist, ist unter Verschluss geblieben und es ist der Nachwelt nie erzählt worden – es wäre aber ganz wichtig zu wissen.»
Zeit der Verwirrung
Die Geschichte spielt im 12. Jahrhundert. «Es handelt sich um die Zeit des ersten Kreuzzuges. Die Geschichte ist eingebettet in eine Bruderschaft, die desillusioniert vom ersten Kreuzzug aus Jerusalem zurückgekehrt ist. Sie hat sich in ein verborgenes Tal zurückgezogen, um dort ihren eigenen Weg der Spiritualität zu leben.»
Die Bruderschaft lebt unentdeckt, alles aber sind Angehörige hoher Familienhäuser, die sich aus dem politischen Geplänkel herausgenommen haben. «Sie werden dann aber in eine grosse Intrige hineingezogen, als Kinder in einem Wald auftauchen und vom Ritter Konrad von Falkenstein gerettet werden.»
Es ist eine Zeit der Verwirrungen, in welcher die grossen Machtblöcke Byzanz, Rom und die Seldschuken miteinander im Kampf liegen und es um die grosse Frage von Jerusalem und den heiligen Stätten geht. «Ein Thema, das auch heute wieder viele Menschen weltweit bewegt.»
Ein inklusiver Roman
«Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass wir einen Helden mit Down-Syndrom haben», erklärt Bruno Waldvogel-Frei weiter. «Er spielt im dritten Teil eine ganz wichtige Rolle. Ich freute mich sehr darauf, diese Szene zu schreiben. Auch in Erinnerungen an meinen Sohn, der das Down-Syndrom hat. Für diese Söhne habe ich ursprünglich zu schreiben begonnen. Ich bin nun in einem Roman-Gebilde gelandet, das kein Kinderbuch mehr ist.» Der Roman wurde vom Surepublishing Verlag veröffentlicht.
Zum Buch:
Falkenstein
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Quelle:
Livenet