PMA auf Mikronesien

Das Evangelium bewegt sich wie zur Zeit von Jesus

Die «Pacific Mission Aviation» begegnet Not und Perspektivlosigkeit auf abgelegenen Pazifik-Inseln via Luftweg. Markus Rudin (PMA Schweiz) und Matthias Keppler (PMA Deutschland) berichten, wie sich das Evangelium gegenwärtig ausbreitet.
Mikronesische Kinder mit Geschenken (Bild: PMA)
Matthias Keppler
Markus Rudin
Ein Flugzeug von PMA

Livenet: Markus Rudin, wie sieht die PMA-Arbeit auf Mikronesien aus?
Markus Rudin:
Seit nun schon 55 Jahren arbeitet PMA im nördlichen Pazifikraum, sprich in Mikronesien, Republik Palau, Guam und den Philippinen (Manila, Polillo-Inseln, Mindoro). Die Mitarbeiter sind nicht nur von der unbeschreiblichen Schönheit der tausenden kleinen Inseln und Atolle fasziniert, sondern es bewegt sie auch die geistliche Not, Krankheit, Armut und Perspektivlosigkeit auf diesen abgelegenen Inseln. Sieben PMA-Flugzeuge überwinden heute Distanzen und bieten Rettungs-, Überwachungs-, Touristen- und Linienflüge sowie Abwürfe von Lebensmitteln und Medikamenten an. Sie sind oft die einzige Hilfe in Krisenzeiten.

Weiter unterhält PMA ein Waisenhaus, einen Kindergarten, eine Druckerei und ermutigt in diesen Krisenzeiten durch eine Radiostation viele Insulaner in Pohnpei. Zum PMA-Team gehören rund 40 einheimische und 10 westliche Mitarbeiter. Darunter befinden sich Piloten, Mechaniker, Mediziner, Sozial- und Jugendarbeiter, Lehrer und Pastoren.

Was bedeutet die Pandemie für den Dienst von PMA vor Ort?
Matthias Keppler:
Mikronesien hatte sich stark abgeschottet und war das einzige Land, das keinem einzigen Einwohner, der sich im Ausland befand, genehmigt hat, nach Hause zurückzukehren. Man wollte sicherstellen, dass Covid-19 nicht auf die fragilen Ausseninseln gelangen konnte. Viele Insulaner leiden an Herz- und Nierenerkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck.

Wir haben eine unveränderte Mission – nämlich so viele Menschen wie möglich mit Jesus und seinem Wort bekannt zu machen. Deshalb setzen wir unsere Dienste auf den Inseln so gut es geht fort. Moderne Medien der Kommunikation helfen uns dabei sehr.

Wie sieht die Christenheit in Mikronesien aus?
Markus Rudin:
Da die meisten unserer Gemeindemitglieder keine ausreichende Internetverbindung für einen digital gestreamten Gottesdienst haben, setzte Pastor Petrus auf der Insel Yap seine Dienste analog auf der Strasse fort. Dadurch erreichte er viele Insulaner, die nie in einen Gottesdienst gehen würden. Da auch fast alle inter-insularen Flüge abgesagt wurden und Insulaner zeitweise auch auf Yap festsassen, nutzten Pastor Petrus und seine Frau Queentina diese Chance, um die Gläubigen der Ausseninseln zu schulen. Nun sind sie diejenigen, die Jesus Christus auf ihren Ausseninseln bekannt machen und Bibelstunden anbieten. Und es geschieht genau dasselbe, wie es zur Zeit Jesu schon war. Gott beruft einfache Fischer und Leute. Er baut sein Reich mit Menschen, die sich ihrer Schwachheit und Abhängigkeit von Jesus bewusst sind.

Trotz oder gerade durch die Krise arbeiteten Sie an der Anschaffung einer Beechcraft King Air. Weshalb?
Matthias Keppler:
Im ganzen nordpazifischen Raum gibt es keine Fluggesellschaften mehr, die für eine Not-Evakuierung im Falle einer Covid-19 Infektion zur Verfügung stehen. Auch United Airlines haben angekündigt, dass sie keine kritischen Patienten transportieren werden. Deshalb brauchte Mikronesien dringend ein Rettungsflugzeug, das die nötigen Distanzen überwindet und Covid-19-Patienten oder auch andere Notfallpatienten schnell zu Krankenhäusern nach Guam, Manila oder Taiwan ausfliegen kann. Die PMA-Ressourcen werden derzeit in den Bau des bald fertigen Hangars, neue Landestreifen, Wasserfilteranlagen, lokale Mitarbeiter und eine neue Inselklinik investiert.

Nun konnten gleich zwei dieser Maschinen in Betrieb genommen werden. Was bedeutet dies?
Markus Rudin:
Die King Air ist ein Turboprop-Flugzeug und kann mit einer Geschwindigkeit von 460 km/h fliegen – über 150 km/h schneller als unsere bisherigen Flugzeuge. Eine schnellere Beförderung erhöht die Überlebenschance von Notfallpatienten. Die King Air kann bis zu 9 Passagiere transportieren. Medizinische Evakuierungen bestehen vorwiegend aus 1-2 Patienten, plus medizinischen Betreuern und Familienangehörigen. Die King Air kann auf allen kurzen 900 Meter Insel-Landebahnen aufsetzen.

Mit einer Reichweite von 2500 Kilometern können Patienten ins nächst grössere Krankenhaus in Guam oder Manila transportiert werden.

Welchen Unterschied macht PMA für die Inselbewohner?
Matthias Keppler:
Unser Leitsatz lautet: «Hoffnung bringen, Leben verändern». Ein Inselhäuptling lud mich vor wenigen Jahren zum Gespräch in seine Hütte ein. Er erzählte, wie sehr er dankbar sei für den 50-jährigen treuen Dienst von PMA für seine Insulaner. Immer wenn neue Gruppen auf seine Insel kommen, um zu «helfen», erkundige er sich, was wohl ihre Vorhaben seien. Schnell bemerke er jeweils, wenn sie ein ideologisches Ziel verfolgen. Wenn sie dann nicht mit PMA zusammenarbeiten, verweise er sie von seiner Insel. Er meinte, dass PMA wirklich den Insulanern Hoffnung bringe, und er erlebe nun auch, wie die Botschaft von Jesus Christus seine Insulaner sehr positiv verändere.

Natürlich setzt sich PMA ganz praktisch auf vielfältige Weise für die Insulaner ein. Viele Kinder erkranken durch verschmutztes Brunnenwasser an Amöben-Infektionen, Ruhr und einige sind dramatischerweise an Cholera gestorben. Hier helfen wir durch das Errichten von Umkehr-Osmose-Anlagen mit mehreren Reinigungsstufen, um sauberes Trinkwasser aufzubereiten.

PMA bittet um Gebet:

Dank für …

… Gottes Wirken in den verschiedensten Zweigen der PMA-Aktivitäten.

… Gottes Schutz, Bewahrung aller Mitarbeitenden.

… die vielen Unterstützer und die oft freiwilligen Mitarbeitenden, welche die Arbeit kreativ mit Ideen, Gaben und Gebeten mittragen.

Bitte für …

… dringend gesuchte Piloten, Flugzeugmechaniker und weiteres Fachpersonal (Details finden sich im Insel Echo).

… medizinische oder technisch geeignete Naturalgaben und Spenden. Detaillierte Angaben sind über die deutsche Geschäftsstelle erhältlich.

… um eine Erweiterung des Vorstands PMA Switzerland. Seit 22 Jahren ist PMA in der Schweiz aktiv, der Vorstand umfasst drei Mitglieder, dieser soll erweitert werden.

Zur Webseite:
PMA

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Datum: 24.01.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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