Wenn mein Name gerufen wird...
Eigentlich trinken wir das geheimnisvolle Kribbelgetränk zuhause nur, wenn’s im Magen nicht so stimmt. Daher ist der Genuss in gesunden Zeiten immer etwas Besonderes. Als ich eines Mittags ein solches Fläschchen aus dem Vorratskeller entführe und es neben meinen Teller stelle, bin ich verblüfft. Da steht ein Name drauf – J-U-S-T-I-N. «Interessant», denke ich und schmunzle: «Heute habe ich Lunch mit Justin.» Da fühlt frau sich doch auf der Stelle weniger alleine … Neugierig, wer mir nächstes Mal Tischgesellschaft leisten wird, drehe ich beim folgenden Kellerbesuch ein paar Fläschchen um und lese diverse Männer- und Frauennamen.
Die Nadel im «PET»-Haufen
Als mich meine Tochter beim nächsten Einkauf begleitet, entdeckt auch sie begeistert die personifizierten Fläschchen einzeln neben der Kasse. Prompt findet sie den Namen meines Mannes. Auch auf ihren Namen stossen wir wenige Tage später in einem anderen Grossverteiler. Nur meinen Namen, den scheinen die Marketingmenschen dieser Weltmarke vergessen zu haben.
Gott ist mit uns
Ich gerate ins Grübeln. Wie kommt es, dass wir unseren eigenen Namen so gerne lesen? Ich nehme jetzt einfach einmal an, dass sich eine Mehrheit der Menschen geschmeichelt fühlt, wenn sie ihre persönlichen Buchstaben öffentlich gedruckt sieht. Namen stiften Identität. Wir sind kein Nobody. Unsere Eltern haben sich etwas dabei gedacht, als sie unseren Namen auswählten. Und die meisten Namen haben eine Bedeutung – oft eine schöne: Margrit, «die Perle», Peter, «der Fels», oder Justin, «der Gerechte». Mein Name stammt aus dem Hebräischen und bedeutet «Gott ist mit uns». Ehrlich gesagt kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als dass mein Vater im Himmel stets an meiner Seite ist, und dass er mich nie verlässt.
Beim Namen gerufen
Gott weiss auch ganz genau, wie wir heissen. In der Bibel, in Jesaja, Kapitel 43, Vers 1, steht: «Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.» Ist das nicht wunderbar, wir sind kein Zufallsprodukt. Jeder Mensch ist vom Schöpfer des Universums persönlich erdacht und erschaffen. Wir mögen uns noch so unscheinbar und unwichtig fühlen. Doch der Höchste höchstpersönlich interessiert sich für uns und unser Leben. Er sehnt sich nach uns, und er liebt uns wie ein fürsorglicher Vater. In seinen Augen sind wir unendlich wichtig und – wertvoll!
Schatz!
Dies wird mir ganz neu bewusst, als ich mir das nächste Mal eines besagter Fläschchen aus dem Multipack genehmige. Auf der Etikette steht diesmal kein regulärer Name, sondern vielmehr ein Kosewort: S-C-H-A-T-Z. Wow! Und die darauf folgende Flasche trägt die Aufschrift: B-E-L-L-A. Wow, wow! Ich beschliesse einfach, diese beiden Bezeichnungen persönlich zu nehmen – und beende somit versöhnt die Suche nach «meiner» Flasche.
Datum: 13.08.2013
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch