Die 10 Gebote - heute noch aktuell?

Kann dem Menschen etwas schaden, ihn gar töten, wenn es denn heilig, gerecht und gut ist? Die Frage scheint überflüssig - denn die Antwort ist klar: Auf keinen Fall wird dem Menschen schaden, was heilig, was gerecht und gut ist!

Was aber ist dem Menschen heilig? Was ist gerecht und für den Menschen gut und bekömmlich? Paulus, der Filigrantheologe, anwortet darauf mit einem einzigen Satz: "Das Gesetz selbst aber entspricht dem Willen Gottes; jedes einzelne Gebot ist heilig, gerecht und gut!" Das heilige Gesetz Gottes, konzentriert und verdichtet in den "Zehn Geboten", ist Gottes gute und gerechte Lebensordnung.

Das erste Gebot ist wie die Präambel, der Vorspruch, zu jedem weiteren Gebot:
"Ich bin der Herr, dein Gott, ich habe dich befreit, darum sollst du keine anderen Götter haben, darum sollst du Gottes Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der Herr, dein Gott!" Ein Wochenmagazin widmet der Frage, ob die "Zehn Gebote" überholt seien, einen mehrseitigen Artikel und liefert dazu "zehn Denkanstösse". Das liest sich dann so:

"Du sollst die Würde jedes Menschen achten!", "Du sollst deine Verant-wortung nicht von dir schieben!", "Du sollst nicht töten!" oder "Du sollst deine Versprechen halten!" So respektabel die Absicht ist, den "Zehn Geboten" eine zeitgemäßere Form zu geben, so verhängnisvoll ist der Versuch, Gott dabei auszuklammern. Bezeichnend, ja entlarvent, ist ja schon das Titelbild, das Gott als einen alten Mann mit langem weißem Bart darstellt.

Ganz abgesehen davon, dass es Gottes heiliges Gesetz schon an sich verbietet, sich von Gott überhaupt ein Bild zu machen, ist nicht zu erkennen, warum wir neue, andere Gebote bräuchten. Noch einmal der paulinische Kernsatz, der alle Bemühungen um einen neuen Werte - und Gebotekatalog überflüssig macht:
"Das Gesetz selbst aber entspricht Gottes Willen; jedes einzelne Gebot ist heilig, gerecht und gut."

Will sagen, wenn mir heilig ist, was Gott heilig ist, ist mein Leben und das Leben anderer geschützt, vor un-heiligen Übergriffen. Wenn das, was in Gottes Augen gerecht ist, mein Verständnis von Gerechtigkeit prägt und bestimmt, werde ich mich z. B. für gerechte Lebens - und Arbeitsbedingungen einsetzen. Wenn schließlich das, was nach Gottes Willen gut ist für jeden Menschen, kann das auch für mich nur gut sein, das heißt lebensfördernd und lebensbejahend!

Darum brauche ich auch keine neuen Gesetze, schon gar keine neuen "Zehn Gebote", sondern allenfalls die neue Einsicht, dass mir das nicht schaden kann, was für Gott heilig, gerecht und gut ist.

Datum: 08.05.2003
Autor: Klaus Annel
Quelle: ERF Deutschland

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