Der grosse Paulusbrief in kleinen Portionen
Den Römerbrief bringt Andrew Errington regelmässig auf den Punkt. Der Anglikaner und Dozent der australischen Hochschule St. Mark hat sich für seine diesjährige Vorlesung zum bekannten und ausführlichen Brief des Paulus überlegt, ihn einmal zeitgemäss auf den Punkt zu bringen: #Romansinanutshell.
Dazu hat er 25 Twitterbeiträge geschrieben, die das Buch kurz zusammenfassen, «jede Nuance einfangen und allen Fragen über die Römer gerecht werden», wie er selbst augenzwinkernd erklärt. Das Spannende bei solch einer Kurzfassung ist es natürlich eher, sich einen guten Überblick zu verschaffen und das Wesentliche gut verständlich und knapp zu notieren.
1,1–17
Du willst eine gute Nachricht hören? Die findet sich
in Jesus, dem Retter und König. Durch ihn und sein Leben hat Gott gehandelt, um
Menschen wie dich und mich zu retten, genauer: durch seine Gerechtigkeit.
1,18-32
Aber zuerst die schlechte Nachricht. Gott ist zu
Recht wütend auf die Bosheit der Menschen und besonders darauf, dass sie ihn
nicht als Schöpfer ehren wollen. Dafür haben die Menschen keine Entschuldigung.
2,1–11
Wer dies sieht und selbst richtet, ist ebenfalls
ohne Entschuldigung. Denn Gott hat keine Lieblinge und richtet so, wie es der
Lebensführung entspricht.
2,12–29
Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen Juden
und Heiden; die Handlungen entscheiden. Tatsachen wie die Beschneidung und der
Besitz des Gesetzes retten nicht an sich.
3,1–8
Das bedeutet nicht, dass die Juden überhaupt keine
Vorteile haben. Sind dadurch aber nicht in Sicherheit. Bleiben Sie auf dem Laufenden!
3,9–20
Dies bedeutet, dass die Juden keine Vorteile haben,
wenn es um das endgültige Gericht geht, weil alle Sünder sind. Niemand ist vor
Gott gerecht, auch nicht und besonders nicht (!) diejenigen unter dem Gesetz.
3,21–26
Aber die gute Nachricht ist Gottes Gerechtigkeit.
Durch den Sühnetod von Christus zeigt er seine Gerechtigkeit und rechtfertigt
alle, die an Jesus glauben.
3,27–31
Das heisst ganz klar, dass es keinen Raum für
jüdische Prahlerei über das Ansehen vor Gott gibt. Gott auf der eigenen Seite
zu haben, ist kein jüdisches Vorrecht! (Bedenke, dass das ein Jude geschrieben
hat!)
4,1–25
Diese Wahrheit entspricht genau der Erfahrung von
Abraham, dem grossen Vater Israels. Er wurde durch seinen Glauben gerecht,
nicht durch Werke. Dies ist ein Ausdruck der Gnade Gottes.
5,1–11
In Wahrheit sind wir also durch die Gnade
gerechtfertigt, die aus Gottes erstaunlicher Liebe entspringt. So versöhnt mit
Gott durch Jesus, empfangen wir eine feste Hoffnung auf eine sichere Zukunft.
5,12–21
Jesus hat damit eine ganz neue, von Leben und Gnade bestimmte
Menschheit geschaffen. Von dieser ist die alte, von Verurteilung und Tod
geprägte Menschheit nur ein blasses Abbild.
6,1–14
Bedeutet das, dass Sünde in unserem jetzigen Leben
keine Rolle mehr spielt? Auf keinen Fall! Wir sind mit Christus gestorben und
wieder auferweckt worden und befinden uns dadurch in einer völlig neuen Lage: unter
der Gnade, nicht unter dem Gesetz.
6,15-23
Aber spielt die Sünde eine Rolle, wenn wir unter der
Gnade stehen? Natürlich! In Sünde weiterzuleben würde bedeuten, dass wir uns buchstäblich
selbst zerstören und den Weg zurückgehen wollen, der uns zum Leben und zur
Heiligkeit führt.
7,1–25
Das Gesetz hat nicht mehr das Sagen. An sich war es gut,
aber es gehört in die Zeit, wo Sünde uns versklavt hat. Tatsächlich war es
gerade seine Aufgabe, die heimtückische Macht der Sünde aufzudecken, die die Integrität
des Menschen zerstört und seinen Tod zur Folge hat.
8,1–17
Aber dies ist für Christen Vergangenheit, weil Gott
die Sünde im Menschsein von Jesus, seinem Sohn, verurteilt hat, damit wir neues
Leben erfahren können, durch den Geist und nicht durch das Fleisch, auf einem
wunderbaren Weg zur Herrlichkeit als Kinder und Erben.
8,18-39
Dies ändert alles in unserem jetzigen Leben: Wir
stöhnen und leiden, aber ohne Angst und mit der tiefen Gewissheit der Liebe und
Güte Gottes, denn wir wissen, dass er uns erwählt hat.
9,1–29
Aber was geschieht mit dem ursprünglich auserwählten
Volk Gottes, den Juden? Erst einmal langsam. Erstens hat Gott nicht gesagt,
dass jeder Nachfahre Abrahams gerettet werden würde. Es scheint geheimnisvoll
und hart, aber Gott wählt aus.
9,30–10,21
Zweitens lehnen viele Juden das ab, was Gott tut, um
jeden zu retten, der an seinen Sohn Jesus glaubt. Man muss den Juden (und allen
anderen) von ihm erzählen (obwohl wir nicht so tun dürfen, als hätten sie es
nicht gehört – manche lehnen es einfach ab).
11,1–36
Aber drittens bedeutet dies nicht, dass Gott sein
Volk zurückweist. Es gibt bereits Juden, die Christen werden, viele sogar. Und
die Mission unter Heiden wird endlich auch Juden einschliessen. Gott hat die
Juden nicht aufgegeben: Der Olivenbaum Israels wird wieder gedeihen.
12,1–21
Heute leben wir, die wir zu Christus gehören, auf eine
neue Weise: in Liebe. Liebe, die Gott ehrt, sich über andere freut, ihren Nöten
dient und geduldig bleibt.
13,1–14
Wir, die wir Jesus kennen, können uns auf eine neue
Art mit unserer Welt befassen: indem wir gerne Autorität respektieren und
unsere Nächsten lieben. Wir wissen, dass die Dinge anders liegen als die meisten
Leute denken.
14,1–15,6
In der Beziehung zu anderen Christen gibt es keinen
Platz für Stolz. Die Meinungen werden zwar auseinandergehen, aber das darf uns
nicht ablenken: Gott ist es, der richtet, wir sind ihm alle wichtig und er hat
uns einander anvertraut.
15,7–13
Insbesondere bedeutet dies das Ende der jüdisch-heidnischen
Feindseligkeiten. In Gottes Augen sind die beiden Gruppen durch Jesus
verbunden; beide sind von Bedeutung.
15,14–33
Die Römer sollen sich einerseits um die
Missionspläne von Paulus zu den Heiden kümmern und andererseits um Hilfe für
die Armen in Jerusalem.
16,1–27
Wir sollen weitergehen und dabei vorsichtig und
hoffnungsvoll sein. Ist die Nachricht von Gottes Handeln durch Jesus, der alle
Nationen rettet, nicht wunderbar?
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Tweets über den Römerbrief
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Datum: 05.09.2019
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet/ Twitter/ Andrew Errington