Auf zu neuen Ufern

Sieben Strategien um die Generation Z zu erreichen

Brandi Nicole Williams
In der heutigen, sich schnell verändernden Welt steht die Kirche vor einer entscheidenden Herausforderung: die Generation Z, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, zu erreichen. Gen Z-Forscherin Brandi Nicole Williams hat sieben Tipps.

Die Generation Z zeichnet sich durch ihre technologische Affinität, ihre vielfältigen Perspektiven und ihren Wunsch nach Authentizität aus. Für Kirchen bedeutet dies Chancen und Hindernisse zugleich.

Mit dieser Generation, die von 1997 bis 2012 geboren wurde, beschäftigt sich Brandi Nicole Williams; sie ist Direktorin des «African American Church Evangelism Institute» und Gen Z-Forscherin für das Forschungsinstitut am «Wheaton College Billy Graham Center».

Brandi Nicole Williams nennt sieben Strategien, «um die Lücke zu schliessen und sinnvolle Verbindungen zur Generation Z aufzubauen. Diese Empfehlungen beruhen auf Forschung und praktischen Erkenntnissen.»

  1. Leiterschaft teilen
    Wichtig ist das Teilen von Leitungspositionen. Die Generation Z sucht nach Inklusion durch aktive Teilnahme. Sie steht traditionellen Hierarchien oft kritisch gegenüber. Geteilte Führung nutzt ausserdem die unterschiedlichen Erfahrungen jedes Mitglieds. Dieser gemeinschaftliche Ansatz kann dazu beitragen, die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken und ein Gefühl der Eigenverantwortung bei der Generation Z zu schaffen.
     
  2. Kirche neu denken
    Die Kirche sollte sich nicht auf Traditionen beschränken. Sie soll neu gedacht werden, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Gemeindemitglieder über Generationen hinweg gerecht zu werden. Viele Kirchenmodelle wurden über Generationen weitergegeben. Leider gelingt es den Leitern oft nicht, ihre Kirchenmodelle zu erneuern. Die Gemeinden sollten sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, anstatt einer starren Agenda zu folgen. Man kann sich vom damaligen Wirken von Jesus inspirieren lassen, da standen die aktuellen Bedürfnisse der Gemeinschaft im Vordergrund. Das kann die Gemeinde dabei anleiten, ihre Rolle und Relevanz im Leben der Generation Z neu zu definieren.
     
  3. Mehr Einsatz von Technologie
    Technologie ist wichtig, um mit der Generation Z in Kontakt zu sein. Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche und Millennials über soziale Medien spirituell aktiv sind. Um die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken, sollten die Kirchen die Technologie nutzen, um mit jungen Erwachsenen dort in Kontakt zu treten, wo sie am aktivsten sind. Dazu gehören die Nutzung von Social-Media-Plattformen, die Schaffung von Online-Communities und die Bereitstellung digitaler Ressourcen.
     
  4. Authentische Lehre und Jüngerschaft anbieten
    Die Generation Z zeigt ein echtes Verlangen nach spirituellem Wachstum und Authentizität. Sie wünscht sich weniger charismatische Pastoren, sondern echte Beziehungen und Mentoren. Die Gemeinden können diesem Bedürfnis gerecht werden, indem sie einen Unterricht anbieten, der das Selbststudium und die Anwendung der Heiligen Schrift fördert und junge Erwachsene befähigt, ihren Glauben authentisch weiterzugeben.
     
  5. Zuhören, verstehen, verbessern
    Der Generation Z ist es wichtig, dass die Gemeinde eine zuhörende und lernende Gemeinschaft ist. So wie Unternehmen versuchen, ihre Kunden zu verstehen und sich an den demografischen Wandel anzupassen, können Kirchen einen ähnlichen Ansatz verfolgen, um zu verstehen, wie junge Erwachsene den Glauben erleben. Diese öffnen die Tür für die Rückkehr verlorener Söhne und Töchter.
     
  6. Relevante Veranstaltungen organisieren
    Die Ausrichtung von Veranstaltungen, die den Interessen junger Erwachsener dienen, kann ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen. Diese Anlässe sollten über die traditionellen Zusammenkünfte hinausgehen und junge Erwachsene auf sinnvolle Weise einbeziehen.
     
  7. Nachforschen
    Das Wissen um die sich entwickelnden Bedürfnisse der Generation Z sind entscheidend für die Wirksamkeit der Kirche. Regelmässiges Durchführen von Befragungen innerhalb der Gemeinde kann wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie die Kirche von jungen Erwachsenen wahrgenommen wird. In einer Zeit, in welcher der geistliche Verfall im jungen Erwachsenenalter oft eher angenommen als erforscht wird, kann das Sammeln von Daten der Kirche helfen, relevant zu bleiben und auf die sich verändernde geistliche Landschaft zu reagieren.

Brandi Nicole Williams schliesst mit dem Gedanken: «Um die Generation Z im Boot zu haben, sind proaktive, innovative generationsübergreifende Ansätze erforderlich, um Veränderungen und Inklusivität zu fördern.» Es geht darum, die Kluft zwischen den Generationen zu überbrücken und eine lebendige, einladende Gemeinschaft für junge Erwachsene zu schaffen. Indem sich die Kirche an die sich wandelnden Bedürfnisse und Erwartungen dieser Generation anpasst, kann sie sicherstellen, dass sie auch weiterhin relevant und im Leben junger Erwachsener wirksam ist.»

Sehen Sie sich den Talk zum Thema «Gen Z» mit Joël Vögeli an:

 

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Datum: 21.10.2023
Autor: Brandi Nicole Williams / Daniel Gerber
Quelle: Outreach Magazine / gekürzte Übersetzung: Livenet

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