Missionieren verboten
Der Bund streicht christlichen Jugendverbänden (Adonia, VBG u.a.) die Förderungsgelder, weil sie zu missionarisch sind (NZZ, 13.11.2014). Die Sektenberatungsstelle der Zürcher Landeskirche kritisiert die Freikirche ICF. Sie betreibe Werbung für eine enge (=biblische) Weltanschauung in einem Musical, zu dem öffentlich eingeladen wird. Dies könnte «Menschen mit Migrationshintergrund» (=Muslime) gefährden (20 Minuten, 3.11.2014).
Was erwarten wir anderes?
Nicht wenige Kirchen-, Staats und Medienvertreter ziehen oft an einem Strang, wo es darum geht, Mission in der Öffentlichkeit zu disqualifizieren. Aus Neutralität? Sorge? Was erwarten wir anderes? Etwa Toleranz, begeisterte Unterstützung oder auch nur gesunden Menschenverstand?
Nicht der Hohe Rat, nicht der Hohepriester noch Herodes oder Pilatus haben den Missionsbefehl ausgesprochen. Es war Jesus.
Schon er selber wurde von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit verfolgt – natürlich im Rahmen der Gesetze, meist ganz legal. Seinen Nachfolgern ging es nicht anders. Noch so gerne wären sie brave Bürger geblieben. Sie haben ihre Staats- und Kirchensteuern treu bezahlt. Sie wurden verhaftet, verhört, ausgepeitscht und eingesperrt. Aber in Sachen Jesus-Botschaft haben sie sich nicht den Mund verbieten lassen und sind dem Befehl Jesu gefolgt. Hier gilt: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Damals wie heute. Hier wie dort. Der Feind der Menschen möchte die Sache Jesu ausbremsen und uns verunsichern, irritieren, Angst machen.
Gottes Geist wird uns leiten
Jesus selber hat immer wieder Gottes Nähe gesucht und sich Weisung und Ermutigung geholt. Gottes Geist wird auch uns leiten und uns zeigen, wo wir reden und wo wir schweigen sollen. Seine Liebe ist stärker als unsere Angst.
Wir hören von Christen in Syrien und im Irak, die wegen ihres Glaubens vertrieben oder umgebracht wurden. Tausende sind auf der Flucht. Es gibt aber auch Christen, die von Gott hören, dass sie bleiben sollen. Trotz Terror und Bedrohung spüren sie einen tiefen Frieden und Gottes Nähe. Tausende von einheimischen Christen und auch ausländische Missionare bleiben am Ort, dienen den Menschen in dieser unglaublich schrecklichen Zeit. Sie leben mit Jesus, solange Gott es will. Jesus hat echt Format. Das kann man einfach nicht für sich behalten.
Datum: 14.12.2014
Autor: Joachim Herrmann
Quelle: Sonntagsblatt Berner Oberländer