Grossbritannien

90% der Christen sind überzeugt: «Mission ist für alle, aber ...»

Neun von zehn Christen in Grossbritannien sind überzeugt, dass Mission eine Aufgabe für alle ist, nicht nur für Pfarrer, Evangelisten oder Missionare. Dennoch tun sich die meisten damit in der Praxis schwer.
Männer im Gespräch (Symbolbild)

Die britische «Church Mission Society» (CMS), die Missionsgesellschaft der anglikanischen Kirche, hat eben eine Untersuchung veröffentlicht, die die Haltung britischer Christen zur Mission durchleuchtet. 90% der Befragten glaubten, dass «jeder zur Mission berufen ist», nicht nur Pfarrer oder vollzeitliche Geistliche. Die Untersuchung zeigte aber auch, dass 27% durch Angst oder Scheu abgehalten werden, das Evangelium weiterzusagen. Weitere 17% gaben einen «Mangel an Schulung» als Grund an, warum sie selbst nicht missionarisch aktiv sind. Damit sind fast die Hälfte der befragten Christen missionarisch nicht aktiv.

Wichtige Aufgabe von Kirchen und Gemeinden

Thomas Fowler von der CMS ist der Meinung, dass Kirchen dieses Thema offen angehen müssten. «Da sieht man, wie Leute überall in der Welt rumreisen, zurückkommen und diese unglaublichen Geschichten erzählen, und du denkst 'Meine Güte, könnte ich das auch?' Aber eigentlich hat Gott uns die Leute vor die Nase gesetzt, mit denen wir in Verbindung treten und reden sollen», erklärte Fowler in einem Interview.

Unsicherheit überwinden

Philip Mountstephen, Exekutiv-Direktor der «Church Mission Society», erklärte, wie viele Christen damit kämpften, selbst evangelistisch tätig zu sein: «Die meisten Christen wissen es eigentlich, dass Mission ihre Sache ist und verstehen auch, dass es den ganzen Alltag und alle Lebensbereiche betrifft. Aber während viele Christen einen deutlichen Ruf haben und ihn auch ausleben, kämpfen genauso viele damit, und sie brauchen Hilfe.» Und er fährt fort: «Kirchen, Gemeinden und Missionswerke müssen zusammen daran arbeiten, dass Christen frei werden von ihrer Angst, die sie daran hindert, sich zu engagieren. Die 90% Christen, die glauben, dass Mission ihre Aufgabe ist, brauchen Schulung.»

Die aktive und die passive Hälfte

Die Untersuchung zeigt, dass rund die Hälfte der Christen von sich sagt, dass sie ihre missionarische Berufung in die Tat umsetzen. Aber 46 Prozent wissen entweder nicht, was ihre konkrete Berufung ist, oder sie setzen sie nicht in die Praxis um. Mountstephen ist denn auch überzeugt, dass die Untersuchung zeigt, dass Christen «an evangelistischen Aktivitäten teilnehmen möchten», wenn sie passende Gelegenheiten und die entsprechende Schulung bekommen.

Weltweite Bewegungen

In den letzten Jahren sind weltweite Bewegungen wie etwa der Global Outreach Day (G.O.D.) ins Leben gerufen worden, um diesen «schlafenden Riesen», die grosse Masse von Christen, in die Evangelisation hineinzunehmen. Die Bewegungen rund um den G.O.D. geben Gelegenheiten zum Zeugnis, aber auch praktische Schulung. In vielen Ländern gehen Missionsgesellschaften auch immer mehr dazu über, ihre Ressourcen zusammenzulegen und durch vernetzte Schulungen und Einsätze Synergien zu erzeugen, die mehr erreichen, als wenn jede Gruppe nur für sich selbst arbeitet.

Die «Church Mission Society» hat die Untersuchung unter mehr als 2'000 Befragten als Teil ihrer Kampagne «Mission ist …» durchgeführt, mit der sie Vertrauen und Engagement der Christen in die Mission fördern und stärken will. Die CMS betreibt Missionsprojekte in über 50 Ländern und unterstützt rund 700 Mitarbeiter. Uhr Jahresbudget beträgt annähernd 9 Millionen Pfund und wird vornehmlich durch Spenden von Einzelpersonen und Gemeinden aufgebracht.

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Datum: 02.11.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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