Chrischona-Männertag

Träume wahr machen – auch durch entschlossenes Dienen

Träume sollen mehr sein als Schäume. Der Männertag der Chrischona-Gemeinden, der am Samstag in Winterthur-Seen stattfand, stand unter dem Motto: „Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum!“ Die Teilnehmer wurden herausgefordert, als Christen kreativ zu werden und sich nicht vom Alltagstrott vereinnahmen zu lassen. Träume von einem sinnvollen Leben können wirklich werden; dabei gilt es allerdings, Versuchungen und Ablenkungen entschlossen zu widerstehen.
450 Männer besuchten den „Traumtag“ in Winterthur
Chrischona-Direktor Markus Müller
Der Chrischona-Prediger Markus Mosimann moderierte das Programm
Im Gespräch mit Chrischona-Leitern

Am Vormittag lud Markus Müller, Direktor der Pilgermission St. Chrischona, die 450 Männer ein, aus Gewohnheiten und scheinbaren Zwängen aus- und einzutreten „in den Raum über den Wolken, die Welt der Freiheit“. Auf diese Weise nahe bei Christus zu sein, sei nötig, aber genüge nicht, sagte Müller. Es gehe darum, „dass ich zurückkehre in den Alltag als verwandelter Mann, dass ich sehe, was in den Menschen ist, und ihnen diene“.

Müller konfrontierte die Anwesenden mit dem Vorbild von Christus, des ersten Dieners der Menschen: „Er ist der, der hinuntergeht, zum Unansehnlichen, zum Verachteten. Seine Kühnheit besteht darin, dass er diesen Abstieg vollzog – und heute segnet er diesen Weg.“

Herabsteigen mit der Würde des höchsten Herrn

Karriere werde gewöhnlich nicht mit Dienen in Verbindung gebracht, meinte der Chrischona-Direktor; das Wort ‚Dienen’ selbst stehe nicht hoch im Kurs. Aber „das Gebot der Zukunft unserer Gemeinden – und auch der Gesellschaften in Europa – ist, dass es Menschen gibt, die so kühn sind, dass sie herabsteigen“. Was es heisst, sich ganz einzusetzen, verdeutlichte Müller mit der Krankenschwester im Film ‚Pearl Harbour’, die dem Verblutenden das Leben rettet, und mit Winkelried, der sich in der Schlacht von Sempach für die Freiheit der Eidgenossen aufopferte.

Müller erwähnte auch den Gründer der Pilgermission, Christian Friedrich Spittler. Dieser pflegte seine Briefe mit „Ihr Handlanger“ zu unterzeichnen. Er gründete im 19. Jahrhundert nicht nur das Chrischona-Werk, sondern 32 Anstalten und Institutionen, damit den Menschen gedient werden konnte, vom Kinderspital Basel bis zur christlichen Holzfällervereinigung.

Leitung im Team: Miteinander träumen und einander vertrauen

Vor dem Mittagessen befragte Moderator Markus Mosimann Müller und zwei weitere Schweizer Chrischona-Leiter nach ihren Träumen – und wie sie sie persönlich zur Verwirklichung zu bringen suchen. Der Finanzchef Attilio Cibien verschwieg nicht, dass er sich noch oft auf der dunklen Seite des Berges wähnt, aber er halte durch, denn „dahinter strahlt die Sonne, und ein feiner Tisch ist gedeckt“.

Der für die Chrischona-Gemeinden verantwortliche René Winkler kommt ins Träumen, „wenn Gottes Reich in Menschenleben, in Beziehungen einbricht“. Markus Müller äusserte, er brauche Phasen des Träumens – auch mit anderen. Leiter müssten sich anstrengen, auf andere zu hören. „Manchmal kommen sehr wichtige Hinweise von ganz unscheinbaren Menschen.“ Müller betonte, dass die Freikirche teammässig geleitet werde.

Mobilmachung für Jesus

Nach dem Mittagessen forderte der Ex-Manager Hans Keller vom Männerforum die Anwesenden auf, sich bewusst für ein Vorwärtsgehen mit Jesus zu entscheiden. Dazu gehöre zuerst, sich über Ziele und Kosten des Wegs Klarheit zu verschaffen.

Keller berichtete, was er in der Jugend erlitten hatte. In einer Ehekrise fanden seine Frau und er zu Christus. Doch sie trauten sich lange nicht, Gott ehrlich zu fragen, was er mit ihnen vorhatte. „Wir spürten von Anfang an, dass Gott mit uns etwas Neues anfangen wollte… Aber ich hatte Angst!“

1990 wagte Keller den Schritt ins Ungewisse. Er verliess seinen Prestige-Job und ging zu ‚Campus für Christus’. Nach 13 Jahren in der Männerarbeit staunt er, was daraus wurde. Der Schlüssel zum Glück ist laut Keller eine positive Entscheidung, alles mit Jesus, unter seiner Führung tun zu wollen: „Die Frage an dich, an mich lautet ganz einfach: Willst du den Plan Gottes in deinem Leben wirklich kennen oder nicht?“

Leidenschaft und Kampf gegen den Stolz

Dieses Leben mit Christus sei nicht ohne andauernden Kampf mit widerwärtigen geistlichen Mächten zu haben, sagte Keller. “Wenn Du ein Nachfolger Jesu bist, wirst du umkämpft.“ Der Referent rief die Anwesenden mit dringenden Worten auf, ihre Gedanken nicht von Schund in Zeitschriften und Fernsehen prägen zu lassen.

Mit seiner Frau übt er sich im Kampf gegen Hochmut: „Wir beten täglich miteinander und kämpfen täglich miteinander! Wenn wir Fehler machen, vergeben wir einander gern. Wir reden nicht negativ über andere Leute, und wenn jemand anfängt, stoppen wir einander!“ Keller rief die versammelten Männer auf, in der Ehe, in kleinen Kreisen und Hauszellen wahrhaftig zu werden und einander über Erfahrungen und Nöte Rechenschaft zu geben.

Bilder: Daniel Schönenberger

Datum: 20.01.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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