Den Freund fürs Leben finden
Männer hätten ein handfestes Identitätsproblem, ist Dirk Schröder überzeugt: «Die alten Verhaltensmuster sind überholt, Familie und Beruf fordern den ganzen Einsatz, die Gesellschaft stellt Männlichkeit oft in Frage.» Es gehe um mehr als die Frage: «jüngere Frau oder schnelles Auto?» Männer sollten ernste Fragen zulassen: Was erfüllt mich wirklich? Wovor fürchte ich mich? Was sind meine Ziele? Was gibt mir Kraft?
Zwischen Macho und Weichei
«Frauen haben grosse Macht, das Beste in den Männern hervorzuholen», betonte der Männer-Coach. Seine Frau Kristin, Mitschülerin der ersten Stunde und «coole Monsterschnecke», versteht das offenbar sehr gut. Gäste seien immer wieder positiv überrascht vom Umgang des Ehepaars Schröder. Das Geheimnis: Leben aus dem Kontakt mit Gott heraus. Gefragt seien weder Stolz und Überheblichkeit noch falsche Demut, sondern der gesunde Mittelweg: aufrechte Haltung und Dankbarkeit. «Männer müssen Eigenverantwortung wahrnehmen. Es geht darum, Arsch in der Hose zu haben.» Diese Art Klartext wurde verstanden – und kam trotzdem an.
Vom Segen der Väter
Die Aussage «Ich kann's besser mit Frauen» liess der Referent nicht gelten. «So wie Eisen gemäss der Bibel Eisen schärft, brauchst du einen guten Freund», betonte er. Seine Thesen untermalte er mit Beispielen aus der Praxis, Filmausschnitten, Spontaninterviews und Bibelstellen.
Gott ist der allerbeste Freund von Dirk Schröder. Von dieser «Quelle aller Freundschaft» heraus definiert der Vater von drei junger Erwachsenen seinen Dienst, seine Ehe, sein Mannsein. Und so heissen seine drei grossen Themen Berufung/Identität, Freundschaft und Vaterschaft: «Väter sollten ihre Söhne segnen und ihren Vätern bewusst vergeben.»
Obwohl ein guter Coach vor allem gute Fragen stellt, gab Schröder seinen 300 neuen Freunden drei Tipps mit:
- Bleib ein Lernender, such dir Vorbilder.
- Jage deiner Sehnsucht nach.
- Gestalte Gutes, damit dein Leben eine Spur hinterlässt.
Eine weitere Trilogie: Gute Freunde wissen voneinander (Beziehung), glauben aneinander (Gemeinschaft) und bestätigen einander (Bund). Und, betreffend Ziele: Diese müssen machbar, messbar und motivierend sein.
Den Regierungsrat als Freund
Die Geschichte vom verlorenen Sohn ist für Schröder kein «religiöses Gedödel». Es gehe darum, den «Schweinetrog» zu verlassen, die Liebe des himmlischen Vaters kennenzulernen und Segen weiterzugeben.
Von der Wichtigkeit des Segnens sprach Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg. «Ich spüre die Kraft des Gebets deutlich», sagte er in einem Interview. Ein SMS oder eine Mail vor schwierigen Entscheiden sei eine grosse Ermutigung – und ein Ausdruck echter Freundschaft.
Zum Thema:
Männertag Chrischona 2018: Der Geist ist stärker!
Männertag Chrischona: Wie Gott uns Fliegen lehrt
20. Männertag in Aarau: Es braucht mehr geistliche Väter!
Datum: 26.01.2018
Autor: Thomas Feuz
Quelle: Männertag Thun