Anleitung zum Gebet

Wie Beten leichter fällt

«Des Gerechten Gebet vermag viel», verspricht Jakobus in seinem Brief. Tatsächlich motivieren Aussagen wie diese Christen nur begrenzt zum Beten; oft ist die Ehrfurcht zu gross oder die Angst, etwas falsch zu machen. Dabei ist Beten gar nicht schwer.
Ein Mann auf einem Steg mit ausgestreckten Armen.
Die Allianzgebetswoche 2015

Vom 11.-18. Januar findet unter dem Motto «Jesus lehrt beten – das Vaterunser» die Allianzgebetswoche statt. Bernd Oettinghaus, Leiter des Runden Tisches Gebet der «Koalition für Evangelisation» stand aus diesem Anlass dem evangelischen Nachrichtenmagazin idea Rede und Antwort. Dabei stellte er gleich zu Beginn fest: «Der Erfolg eines Gebets hängt nicht von unserer Inbrunst oder Ernsthaftigkeit ab, sondern allein von Gott selbst. Das ist für uns eine entlastende Botschaft.»

Ist Beten peinlich?

Patrik Schwarz, Redakteur der «Zeit» behauptete: «Es gibt nicht viel, was heute noch peinlich ist. Der Satz 'Ich bete' gehört dazu…» Oettinghaus ergänzte: «Wir sprechen lieber über Gott im Allgemeinen als über unsere Beziehungsdefizite mit ihm, geschweige denn, dass wir mitten im Alltag gemeinsam mit Gott selber reden. Dabei tut es so gut, wenn wir es tun.» Oftmals scheint es Christen leichter zu fallen über Tabuthemen wie Sexualität zu reden als zu beten. Unsicherheit und Gebetsmüdigkeit gehören eher zu unseren Erfahrungen als intensive Gottesbegegnungen. Da wird Beten schnell als peinlich wahrgenommen, obwohl es eigentlich zu den natürlichen Lebensäusserungen jedes Christen gehört.

Macht Gott nicht sowieso, was er will?

Dazu kommt die Frage nach der Effektivität bzw. dem Sinn des Betens. Denn Gott tut doch sowieso, was er will, oder nicht? Oettinghaus stellte klar, dass das nicht so ist: «Wir begreifen nicht mehr, wie wichtig Gott unser Gebet ist: Er liebt uns und will von uns hören und will mit uns reden – wir sind ihm eben nicht egal. Und noch viel mehr: Gott macht sich freiwillig von unserem Gebet in seinem Tun abhängig.» Ein Gott, der auf uns wartet, der auf uns hört und zu uns reden möchte – unter diesen Vorzeichen ist Gebet viel mehr als eine Pflichtübung. Es wird zur echten Begegnung.

Ein Rat von Luther

Schon Luther wusste, dass es sinnvoll ist, nicht irgendwann zu beten, sondern sich feste Zeiten dafür zu nehmen, und der Zeit mit Gott Priorität einzuräumen. «Darum ist's gut, dass man frühmorgens das Gebet das erste und des Abends das letzte Werk sein lasse, und sich mit Fleiss vor diesen falschen, betrügerischen Gedanken hüte, die da sagen: Warte ein wenig …», schrieb der Reformator an seinen Barbier, der ihn gefragt hatte, wie er selbst betete.

Hilfe von anderen

Neben festen Zeiten kann es auch sehr sinnvoll sein, nicht nur allein zu beten. Hier kann eine Veranstaltungsreihe wie die Allianzgebetswoche sehr hilfreich sein. Wir verabreden uns dabei mit anderen zum Beten – und helfen uns selbst dabei, konkret zu werden. Nicht umsonst enthält die Bibel zahlreiche Verheissungen und Beispiele für gemeinsames Gebet wie den Mottotext der diesjährigen Allianzgebetswoche, der eben nicht «Vatermein» heisst, sondern «Vaterunser».

Den eigenen Weg finden

Besonders leicht fällt uns das Beten, wenn wir «unseren» Weg dabei gefunden haben. Für Einsteiger oder solche, die sich eine neue Begeisterung und inspirierende, praktische Hilfen wünschen, hat der Theologe Klaus Douglass ein empfehlenswertes Buch verfasst: «Beten. Es gibt mehr Möglichkeiten, als du denkst». Darin beschreibt der Autor, wie er in einem Selbstversuch 50 verschiedene Arten des Redens mit Gott ausprobiert hat, vom Tageszeitengebet bis zur 13. Aufgabe des Herkules. Entstanden ist ein wunderbar praktisches Buch. Es gibt keine enzyklopädische Auskunft über eine bestimmte Art zu beten, aber es setzt die emotionale Hürde herunter und lädt ein, tatsächlich zu beten.

Zur Webseite:
Allianzgebetswoche

Datum: 08.01.2015
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / Idea

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