Ehepaar Lindt im Livenet-Talk

Gemeinsam Pornosucht bekämpft

Ehepaar Lindt im Livenet-Talk
Das Tabuthema «Porno» ist ein vielschichtiges Problem. Bei Eva und Michael Lindt löst es eine Erschütterung aus, von der sie sich erholen und einen gefestigten Weg heraus finden. Sie schaffen neues Vertrauen und helfen anderen, darüber zu sprechen.

Eva und Michael (Michi) Lindt sprechen offen mit Flo Wüthrich über die intensiven Gedanken, Gefühle und Gespräche. Diese Titelstory rund um die Befreiung vom Suchtverhalten wurde bereits in der Zeitungs-Ausgabe «Hope Schweiz 2024» publiziert. Sie ging sogar als Blickbeilage in die ganze Schweiz hinaus.

Wie die Sucht ans Licht kam

Schon früher war klar, dass die Problematik der Pornosucht bei Ehemann Michi vorhanden war. Dann folgte der Tag, an dem er reinen Tisch machen musste, weil er es nicht mehr aushielt. Seine Frau Eva Lindt erzählt über ihre Gedanken in dem Augenblick: «…was hab ich da für einen Mann geheiratet? Zu diesem Zeitpunkt kam die ganze Palette des Problems zum Vorschein.» Denn es ging nicht nur um Bilder, sondern aktive Chats und anderes. Er selber beschrieb es so: «Ich würd schon sagen, dass es Gott war, der drängte. Über längere Zeit merkte, ich, dass es ans Licht musste. Ich hatte Magenprobleme. Aber ich hatte so eine Riesenangst, dass ich Eva verliere. Ich konnte es gar nicht mehr aushalten.»

Nichts wie weg

Der Talkmaster weist darauf hin, dass dieses Geständnis ein Paar auseinanderbringen könnte. Eva bestätigt auch, dass sie verschiedene Gefühle hatte, unter anderem das Weggehen-Wollen: «…das kann er doch nicht mit mir machen, mich belügen, täuschen. Das war ein megagrosser Vertrauensbruch.»

Gleichzeitig sah sie auch, wie zerbrochen ihr Mann vor ihr sass und fing sogar an, ihn zu trösten. Sie empfand, dass sie ihn in diesem ersten Moment des Bekenntnisses so lieben konnte, wie das Gott tun würde. Ihr eigenes Getroffensein rückte an die zweite Stelle.

Erlösendes Licht bringt Farben

Die heutige Mutter zweier Kinder berichtet, wie ein Kampfgeist in ihr aufstand, um Widerstand zu leisten: «Ich will nicht aufgeben und dass der Teufel gewinnt. Genau in diesem Thema», und ergänzt, dass sie diesen Kampfgeist so eigentlich gar nicht kannte.

Michi Lindt erlebte die folgende Zeit als «Komplettsanierung» seines Lebens. Es war ein neuer Aufbau verschiedener Bereiche, nicht weniger als seine Identität. So kamen auch wieder Farben in sein Leben, denn er empfand nur noch Grautöne der Gefühle, war abgestumpft: «Ich konnte wieder anders fühlen», bemerkte er im Nachhinein.

Transparentes Leben wird stabil

Früher herrschte ein ständiges Auf und Ab, der kommenden Versuchung zu erliegen. Um nicht erneut da rein zu geraten, bat der Familienvater im Gebet, «dass mich Gott daran erinnern soll, wie die Situation vom Geständnis mit all diesen Gefühlen war. Denn das waren existentielle Ängste. So hat sich mein Herz nun bereits zusammengezogen, wenn ich nur schon ein Bild anschaute. Ja, es tat richtig weh.» Gott war am Wirken.

Beide wollten aber auch Hilfe suchen, auch die betrogene Frau beanspruchte Seelsorge. Sie wollte keine Kontrolle ausüben, sondern lernte, ihren Mann zu fragen: «'Wie geht es, wo stehst du heute?' Ich erhielt einen neuen Mann.» Natürlich war es jedoch ein langer Prozess, bis das Vertrauen wieder entstehen konnte.

In dieser Zeit des Vertrauensbruchs nahm Eva bewusst die Rolle einer Freundin ein, um besser damit umgehen zu können. Später konnte sie sich wieder entscheiden, in die Stellung als Ehefrau zurückzukehren.

Paare stärken

Ehebeziehungen seien Lindts schon immer ein Anliegen gewesen, erklärt Michi. Sie hätten gedacht, dass ihr Erleben ein Beispiel für andere sein könnte, und helfen könnte, aus dieser Problematik rauszukommen. Sie möchten ein Bewusstsein schaffen, weil es auch unter Christen ein Thema, ja ein Tabu sei, ergänzt Eva Lindt und fährt fort, dass sie ebenfalls möchten, dass Gott sich verherrlichen kann. Es hätte nicht unbedingt Mut gebraucht, ihre Geschichte zu erzählen, es sei eher Gehorsam gewesen, weil die Türen zum Erzählen aufgegangen seien.

Pornokonsum müsse nicht immer eine Sucht sein, erklären die beiden noch. Und ergänzen, wie extrem wichtig die Kommunikation sei und natürlich, allgemein das Tabu zu brechen.

Sehen Sie hier den Talk mit Eva und Michi Lindt an:


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Datum: 20.09.2024
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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