«In God we trust»

Der Schöni-Boss ist ein wilder Abenteurer

Im Livenet-Talk erzählt der Unternehmer Daniel Schöni, wie seine Firma durch die Coronakrise gekommen ist und wie sich seine Abenteuerlust ausdrückt. Und dann geht es auch noch um einen Traum...
Daniel Schöni (Bild: zVg)
CO2-neutraler Transportwagen (Bild: Schöni Transport AG)

Daniel Schöni, Inhaber der Schöni Transport AG in Rothrist, bezeichnet sich selbst als wilden Abenteurer, der stets auf dem Weg ist, neues Land zu erobern.

Wie «rollte» das Unternehmen in der Corona-Zeit?

Im Livenet-Talk vom 8. Juni 2021 sprach ihn Livenet-Redaktionsleiter Florian Wüthrich auf die Pandemie an und wie die Firma Schöni durch diese Zeit kam. «Da müssen wir zurückblenden in den Frühling 2020. Damals war Corona das grosse Thema.» Von China her kam das Virus immer näher «und plötzlich war die Geschichte bei uns». Daniel Schöni erinnert sich an die Suche nach Desinfektionsmittel und Schutzmasken für die Angestellten. «Letztlich konnten wir das Material über unsere Tochtergesellschaft in der Slowakei beschaffen.»

Das Ganze hatte grosse Auswirkungen auf die Firma Schöni AG. «Die Lastwagen, die für die Gastronomie unterwegs waren, standen plötzlich still.» Unsicherheit bei Mitarbeitern und Kunden war spürbar. «Sehr schnell begann ich, im Zweitagestakt Posts an Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter zu schreiben.»

«In God we trust»

Im wohl wichtigsten Post in dieser Zeit lehnte Daniel Schöni an den Firmenslogan «In God we trust» an. «Ich schrieb, keine Angst vor der Pandemie zu haben und Gott zu vertrauen, uns durch diese Krise hindurchzubringen.» Ein paar Jahre zuvor hatte der Verwaltungsrat entschieden, die Liquidität zu vervierfachen. «Diese Sicherheit wurde uns zu einem Bedürfnis. Interessanterweise erreichten wir die Vervierfachung einen Monat bevor Corona bei uns war.» Dadurch konnte eine beruhigende Message an die Angestellten herausgegeben werden. «Die Leute merkten einerseits, dass ich vertrauensvoll und nicht nervös war und andererseits beruhigte sie die Tatsache, dass die Kassen voll waren.»

Gewinn verloren – aber nie gelitten

Das Fazit von Daniel Schöni: «Wir haben zwar Gewinn verloren, aber nie gelitten und unsere Zahlungsmoral gegenüber den Lieferanten blieb unverändert. Wir mussten mit den Zahlungen nie einen Tag aussetzen.» Auch ein Notkredit musste nie beantragt werden. «Ich betete viel, dass unsere Mitarbeiter gesund blieben und für mich ist es ein Wunder, dass wir kaum Coronafälle hatten.» Dabei wird gerade die Region um Bergamo, welche von Corona besonders hart getroffen wurde, von Schöni stark beliefert.

Innere Veränderung eines Abenteurers

Zu seinem 50. Geburtstag gönnte sich Daniel Schöni eine CO2-neutrale Lieferfahrt nach Aserbeidschan (Livenet berichtete). «Ich bin schon immer einer der eher wilden Sorte gewesen.» Angst gehört nicht zu seinen Begleitern. Daniel Schöni ist ein Abenteurer, der regelmässig neues Land erobern muss. Deshalb kauft er ständig Firmen und expandiert in weitere Länder.

2003 schrieb Daniel Schöni den Slogan «Yes, we can» auf seine Fahrzeuge. Vor sieben oder acht Jahren folgte der Slogan «In God we trust». Diese Slogans beschreiben seinen inneren Prozess. «Früher habe ich aus eigener Kraft gehandelt, heute vertraue ich vermehrt Gott.» Es war ein innerer Prozess, begleitet vom Kurs «Leben in Freiheit», welcher diese Veränderung bewirkt hat. «Heute werden viele Entscheidungen auf den Knien gefällt und nicht in meinem Verstand.»

Viele Menschen missverstehen die Rolle des Unternehmers

Im Livenet-Talk spricht Daniel Schöni über sein Engagement in seiner Freikirche und darüber, dass viele Menschen die Rolle des Unternehmers missverstehen. «Unternehmertum ist ein echtes Demutsprogramm.» Er selbst bezeichnet sich als Unternehmer aus Berufung. «Weil ich mir dieser Berufung gewiss bin, kann ich auch vieles schadlos wegstecken.» Er habe hierzu auch die nötige Konstitution. «Meine Frau und ich haben uns aber oft gefragt, ob das, was wir tun, für unsere Kinder das richtige ist.»

«Geld war nie mein Motivator», sagt Daniel Schöni dankbar. Viele seien dem Geld verfallen und die Gefahr bestehe, immer mehr davon zu wollen. «Wenn du an den Punkt kommst, wo du dem Geld nachjagst, wird es für Geist und Seele gefährlich.» Und dann fügt er noch an: «Mir ist Erfolg sehr wichtig.»

Ein zukunftsweisender Traum

Vor Jahren hatte Daniel Schöni einen Traum. «Ich träumte, dass zwei Gleise vom Himmel runterkamen und dann auf der Welt parallel zu verlaufen begannen.» Im Traum führte er mit Gott einen Dialog und fragte: «Was ist das?» Gott sagte: «Das eine Gleis ist das Unternehmertum. Das musst du ausbauen. Das andere Gleis ist mein Reich, das du ebenfalls ausbauen und stärken musst.» Die beiden Gleise würden parallel nebeneinander laufen, wenn Daniel Schöni 50 Jahre alt würde.

Bisher hat Daniel Schöni ein Management aufgebaut und seine Firma gestärkt. Und jetzt wird er 50. «Dieses Jahr haben wir eine Stiftung gegründet und werden in mehreren Ländern aktiv. Meine Vision ist, in Ländern gute Arbeitsplätze zu schaffen, wo diese fehlen.» Auf der Schnittstelle von Reich Gottes und Unternehmertum will er Unternehmen stärken und eine gute Unternehmensmoral fördern.

Sehen Sie sich hier den ganzen Livenet-Talk mit Daniel Schöni an:

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Datum: 10.06.2021
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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