«Danke» als Lebensstrategie
Als der Theologe und Kirchenmusiker Martin Gotthard Schneider 1961 – als Beitrag zu einem Wettbewerb für «Neue geistliche Lieder» – das Lied «Danke» schrieb, warf es hohe Wellen. «Kirchenschlager» wurde es genannt, und die Wochenzeitung «Die Zeit» bezeichnete es als «Sünde gegen die Musik und die Kirche». Es war zu banal, zu alltäglich, zu rhythmisch (!). Aber wann schafft es schon ein Kirchenlied in die Hitparade – und hält sich sogar ganze sechs Wochen darin? Und wird in 25 Sprachen übersetzt? Allen Unkenrufen zum Trotz wurde «Danke» ein grosser Erfolg – bis heute.
Immer höher
Am schönsten klingt «Danke», wenn man jede Strophe einen halben Ton höher singt (eine Herausforderung für Pianisten, noch mehr für Gitarristen...). Neben der schwungvollen Melodie und den eingängigen Akkorden fällt vor allem auf: Das Lied ist erfrischend «alltäglich». Das ganze Leben kommt vor: Traurigkeiten, gute Worte, Musik, eine Arbeitsstelle, gute Freunde – sind das nicht die Dinge, die unser Leben erfreuen und für die wir dankbar sein können? Wer sich im Danken übt, der merkt: Mein Leben ist sofort ein bisschen höher gestimmt.
Ein Lied wie «Danke» kann helfen, eine bestimmte Grundhaltung zu entwickeln. Und diese Haltung der Dankbarkeit wiederum ist eine Grundentscheidung, die ein Leben prägen und verändern kann. Nicht umsonst ermuntert die Bibel viele, viele Male zu der Entscheidung, «Danke» zu sagen.
Eine Adresse zum Dankesagen
Das Schöne dabei: Als Christ hat man eine Adresse, an die man diesen Dank richten kann. Denn oft verspühren wir Dankbarkeit – für einen Blick der Liebe, für Bewahrung in Gefahr oder einfach für einen grossartigen Moment, der uns geschenkt wird. Aber wir wissen nicht so richtig, wohin wir dieses «Danke» schicken sollen. Irgendwo in den Kosmos hinaus?
Gott lädt uns in eine persönliche Beziehung zu ihm ein – nicht zuletzt, damit wir irgendwo hin Danke sagen können. Wer Danke sagt, lobt Gott. Und wer regelmässig dankt, weiss: Ich werde verändert. Ich fange an, Sachen zu sehen, die mich glücklich machen. Es ist wie beim Lied «Danke»: Das Leben wird beschwingter, bekommt Rhythmus – und Weite.
Lassen Sie sich mit dem Lied «Danke» einladen, wieder einmal mit Gott zu reden. Und die Dinge in einem neuen Licht zu sehen, die wir oft als so selbstverständlich nehmen.
- Danke für diesen guten Morgen,
danke für jeden neuen Tag.
Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.
- Danke für alle guten Freunde,
danke, oh Herr, für jedermann.
Danke, wenn auch dem grössten Feinde ich verzeihen kann.
- Danke für meine Arbeitsstelle,
danke für jedes kleine Glück.
Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.
- Danke für manche Traurigkeiten,
danke für jedes gute Wort.
Danke, dass deine Hand mich leiten will an jedem Ort.
- Danke, dass ich dein Wort verstehe,
danke, dass deinen Geist du gibst.
Danke, dass in der Fern und Nähe du die Menschen liebst.
- Danke, dein Heil kennt keine Schranken,
danke, ich halt mich fest daran.
Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.
Zum Thema:
Bilanz zum Jahr der Dankbarkeit: 10'000 Gründe zum Danken
Themenjahr Dankbarkeit: «Es gibt immer einen Grund zum Danken»
BVB-Trainer Klopp: «Genug Gründe, Gott im Minutentakt zu danken»
Datum: 09.02.2017
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch