Ein Zwerchfell in Bewegung

Lachen tut gut!

Lachen ist gesund – das weiss schon der Volksmund. Doch was passiert eigentlich, wenn wir uns über einen besonders lustigen Witz kringeln? Oder wenn wir uns so glücklich fühlen, dass wir die ganze Welt umarmen könnten? Zahlreiche Wissenschaftler haben versucht, hinter das Geheimnis des fröhlichen Gesichtsausdrucks zu kommen. Sie bestätigen: Lachen ist Medizin – ebenso gesund wie Sport und förderlich für Körper, Seele und Geist.
Auch die Bibel weiss Aufschlussreiches übers Lachen zu berichten.
Wer lächelt, bekommt meist auch ein Lächeln zurück.

Haben Sie heute schon einmal gelacht? Wenn ja, dann freuen Sie sich weiter! Sie haben noch mindestens vierzehn Lacher gut. Statistisch gesehen lachen Erwachsene etwa fünfzehn Mal am Tag. Kinder sogar bis zu 400 Mal. Ernstzunehmende Wissenschaftler haben nachgezählt und sind zu dem Ergebnis gekommen: Wir könnten noch viel öfter lachen. Denn Lachen wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Es ist erstaunlich, was das fröhliche «Zwerchellzucken» alles bewirken kann:

Lachen stärkt die Abwehrkräfte

«Lachen macht gutes Blut», sagt der italienische Volksmund. Studien beweisen: Lachen aktiviert im Organismus eine ganze Kaskade biochemischer Prozesse. Es regt die Verdauung an und bringt den Kreislauf in Schwung.

Zwanzig Sekunden Lachen sollen der körperlichen Leistung von drei Minuten Rudern entsprechen. Ein schönes Training nachdem man sich gesünder und stärker fühlt. Und medizinisch gesehen ist man es auch. Sogar das Immunsystem kommt durchs Lachen in Gang. Antikörper, die Bakterien und Viren ausschalten können, zirkulieren vermehrt im Blut. Lachen ist daher die natürlichste Art der Prävention – ganz ohne Nebenwirkungen.

Lachen entspannt

Natürlich ist Lachen auch für die Seele gut. Stress, Angst und Aggressionen – all die Negativprodukte des Alltags werden durch ein herzhaftes Lachen abgebaut. Verantwortlich dafür ist das Glückshormon Endorphin, das bei einem intensiven, sich wiederholenden «Hahahaha» auf Hochtouren ausgeschüttet wird. Die Folge des Hormonkicks: Die Stimmung hebt sich, man verspürt Glücksgefühle, sogar Schmerzen können gelindert werden.

Lachen macht sympathisch

Und wer lacht, tut etwas für gesunde Beziehungen. Ein von Herzen froher Mensch wirkt einfach viel sympathischer. Und das, obwohl während des Lachens vom Kopf bis zum Bauch zahlreiche Muskeln angespannt werden. 17 allein im Gesicht. Die Augen verengen sich zu Sehschlitzen, die Wangen und Mundwinkel heben sich und bei manchen werden die Lachgrübchen sichtbar. Nicht vergessen: Wer lächelt, bekommt meist auch ein Lächeln zurück.

Rekordverdächtiger Humor

Übrigens: Entgegen der landläufigen Meinung, man müsse immer etwas Neues finden, um darüber lachen zu können, gibt es ein ganz besonderes Phänomen: Seit 40 Jahren versammeln sich Millionen von Zuschauern am Silvesterabend vor dem Fernseher, nur um zu lachen. Über die gleiche Prozedur wie jedes Jahr. «Dinner for one» ist die historisch am häufigsten ausgestrahlte TV-Sendung des deutschen Fernsehens und wurde längst aufgenommen ins Guinessbuch der Rekorde als meist wiederholte TV-Sendung. Fans können sich ein Silvester ohne das komische Meisterstück kaum vorstellen. Jedes Jahr weinen sie vor Lachen aufs Neue, wenn Butler James zum x-ten Mal über das Tigerfell stolpert.

In der warmen Jahreszeit sitzen wir eher mit Freunden auf dem Balkon und erzählen uns Witze, wo wir im einen oder andern Fall vielleicht auch über uns schmunzeln können. Probieren Sie es doch auch einmal aus. Es hebt garantiert die Stimmung!

Sozialer Kitt im Gespräch

Lachen ist aber keineswegs ausschliesslich an Spass und Humor gekoppelt. Es ist auch ein komplexes kommunikatives Signal, wie Dr. Julia Vettin von der Freien Universität Berlin feststellte, als sie die Rolle des Lachens im Gespräch untersuchte. Der Unterschied zum lustigen Lachen liegt vor allem in der Länge: Ein freundliches Lachen im Gespräch besteht meist nur aus drei Silben, während lustiges Lachen eher sechs bis sieben Silben umfasst.

Viele Menschen sind sich diesen kleinen Lachern gar nicht bewusst. Trotzdem sind sie wichtig: Der Wortwechsel wird nämlich mit einem Lacher reibungslos von einem Gesprächspartner zum anderen übergeben. Ausserdem hilft Lachen das Gesagte besser zu verstehen und zu interpretieren.

Lachen in der Bibel

Und auch die Bibel weiss Aufschlussreiches übers Lachen zu berichten. Freude ist ein zentrales Thema der Heiligen Schrift. Das Wort «Lachen» kommt zum Beispiel im Zusammenhang mit folgenden Aspekten vor:

In Krisen: In Zeiten, in denen es nichts zu lachen gibt, ist es offensichtlich wichtig, die Hoffnung auf Gott nicht aufzugeben, der wahre Freude schenkt. Diese biblische Aufforderung entdeckt man vor allem im Buch Hiob.

So sichert Gott unter anderem in den Psalmen und in Lukas, Kapitel 6, Vers 21 zu, dass er Menschen helfen wird, die in Krisenzeiten geraten und ihm vertrauen, so dass sie wieder lachen können: «Bestimmt wird er dich wieder lachen lassen und deinen Mund mit frohem Jubel füllen» (Die Bibel, Hiob, Kapitel 8, Vers 21).

Als Ventil: Nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil schenkte Gott den Israeliten einen Mund voller Lachen (Psalm 126), damit sie den bitteren Nachgeschmack ihrer erlebten Not vergessen konnten und somit vor depressiven Verstimmungen geschützt waren. Die Ausgelassenheit dient hier als Ventil, seelische und körperliche Schmerzen zu lindern beziehungsweise sogar zu heilen.

Über erfüllte Herzenswünsche: Im ersten Buch Mose bereitete Gott Sara, der hochbetagten Frau Abrahams, ein Lächeln. Endlich nach vielen Jahren des Wartens bekam sie ein Kind. Ihr Lachen ehrte Gott für das, was er getan hatte: «Gott hat dafür gesorgt, dass ich lachen kann. Alle, die davon hören, werden mit mir lachen» (1. Mose, Kapitel 21, Vers 6).

Warnung vor oberflächlichem Lachen: Es gibt aber auch eine Art des Lachens, vor der Gott warnt. Niemand sollte lieblos über andere Menschen, über unmoralische Spässe oder über seine eigene Lebensschuld lachen und sich selbstgerecht in Sicherheit wiegen.

Wer ein Leben mit Gott führen möchte, sollte sich dessen bewusst sein, was es Gott gekostet hat, die Beziehung zu uns Menschen wieder möglich zu machen – das Leben seines einzigen Sohnes Jesus. Deswegen mahnt Gott Menschen zu ehrlicher Reue: «Erkennt eure Schuld und weint darüber; klagt und trauert! Seid traurig, statt zu lachen, und niedergeschlagen, statt euch zu freuen» (Jakobus, Kapitel 4, Vers 9). Solcherart Traurigkeit wird dann in einem befreiten Lachen münden.

Gott fordert uns in der Bibel immer wieder zur Freude und Fröhlichkeit auf. Warum? Freude ist die letzte Bestimmung für unser Leben. Und unser himmlischer Vater weiss, dass wir Freude in unserem Leben auch jetzt schon dringend brauchen. Die Lebensfreude, die aus einer Beziehung zu Gott erwächst, sprengt dabei jeden Rahmen. Sie hat unendlich grössere Dimensionen als das herzhafte Lachen über einen guten Witz.

Buch zum Thema:

Datum: 30.11.2012
Autor: Marianne Höly und Stefan Rüh
Quelle: Neues Leben

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