Steve Lightle war ein erfolgreicher Geschäftsmann in Amerika. 1973 wechselte er in die Sozialarbeit in Deutschland, ein Jahr später sah er, dass Gott die sowjetischen Juden befreit und nach Israel bringt. Als 1990 der Ostblock zusammenbrach, gründete der Buchautor ("Der zweite Exodus") mit dem Schweizer Gustav Scheller die Schiffslinie vom ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa nach Haifa. Mit "Operation Exodus" konnten seitdem auf diesem Weg und in gecharterten Flugzeugen Abertausende Juden nach Israel auswandern. Wir sprachen mit Steve Lightle. Livenet.ch: Sie sind "schuldig", dass viele Juden aus der früheren Sowjetunion nach Israel eingewandert sind. Was geht Ihnen da durch den Kopf? In der Bibel sind zwölf Stämme beschrieben. Zwei scheinen bekannt - wo sind die verlorenen zehn? Neben Juden aus ex-sowjetischen Gebieten helfen Sie nun auch den Juden in Äthiopien. Wie kam es dazu? Das ist in 14 Monaten - eine kurze Zeit... Was tun Sie dann, wenn die äthiopischen Juden auch in Israel leben? Was sagen israelische Politiker und Offizielle? Wenn Sie die US-Juden zurückbringen wollen, müssen Sie auch halb Hollywood zügeln... Steve Lightle arbeitet zusammen mit Operation Exodus . Am 3. und 4. November 2006 spricht Steve Lightle in der Yverdoner Freikirche "Morija" (je 19.30 Uhr). Durchgeführt werden die Veranstaltungen in der Fraternité Chrétienne in der Rue de la Plaine in Yverdon.
Steve Lightle: Das macht mich sehr glücklich. Im Jahr 1974 sah ich, dass die Sowjetunion zerfällt und die Juden auswandern dürfen. Viele Jahre reiste ich zu ihnen, und half, sie auf die Ausreise vorzubereiten. Heute leben 1,3 Millionen von ihnen in Israel. Die biblische Prophetie erfüllt sich.
Ich sah sie nie als die Verlorenen an. Gott weiss, wo sie sind, darum sind sie nicht verloren. Er sagt, dass alle zurückkehren. In der Bibel steht, der Süden könne sie nicht zurückhalten und der Norden müsse sie herausgeben (Jesaja 43,6).
Die israelische Regierung fragte unsere Organisation, ob wir in Äthiopien helfen können. 18'000 äthiopische Juden sind noch dort. Wir helfen gern und bringen einige pro Monat zurück. Ende 2007 sollten alle in Israel sein, aber eben, die Weltpolitik kann sich ändern und verschiedene Probleme auftauchen. Aber wir hoffen, dass es reicht.
Wir hoffen, dass es reicht. Politiker könnten es verlangsamen. Bleibt der Terminplan erhalten, sollten alle äthiopischen Juden bis Ende 2007 in Israel sein, ansonsten dauert es länger. Gott würde die Probleme überwinden und dafür sorgen, dass sie zurückkehren können.
Ich reise um die Welt und bin an allen Juden interessiert. In Argentinien leben zum Beispiel 250'000, in Frankreich gegen 700'000. In all den Ländern will ich sie in Kontakt bringen mit denen, die sie nach Israel bringen können. Die Bibel schreibt, dass vor dem zweiten Kommen von Jesus die Juden nach Israel zurückgehen. Diese grosse Rückkehr leitet eine noch grössere ein: die von Jesus Christus!
Die meisten warten auf das (erste) Kommen des Messias. Mit vielen verstehe ich mich gut. Denn sie wollen ihre Leute zurück in ihrem Land. Die Propheten der Bibel sagten, dass die anderen Völker die Juden auf ihren Schultern zurückbringen. Im Jahr 1990 richteten wir eine Schiffslinie zwischen Odessa nach Haifa ein - für jüdische Einwanderer. Viele jüdische Offizielle schüttelten den Kopf: Nicht-Juden brachten Angehörige ihres Volks zurück. Es ist toll, mit Gott zusammenzuarbeiten.
(lacht) Israel überholt die USA in der Zahl der Juden. In Amerika leben noch etwa 5,5 Millionen, ihnen geht es gut, sie haben Jobs, keinen Krieg. Die grosse Frage ist, was es braucht, dass sie nach Israel gehen. Ich weiss es nicht. Aber ich sah, dass während dem Libanonkrieg 2000 amerikanische Juden in Israel einwanderten. Da geschieht etwas.
Ein früherer Minister sagte, wir können problemlos 5,5 Millionen Menschen in der Negev-Wüste ansiedeln. Wenn viele Juden zurückkehren, ist es jeweils eng, aber sie bauen so schnell wie möglich. Gott bringt sie nicht zurück ins Nichts, sondern in sein Land.
Datum: 03.11.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch