Eglantina Shemaj

Glaubensreise von Albanien nach Deutschland

Eglantina Shemaj suchte nach Erfüllung in ihrem Leben.
«Jeder Tag ist ein Abenteuer!» So beschreibt Eglantina Shemaj das Leben als Christin. Geboren in Albanien, wuchs sie als moderne Muslimin auf und fastete mit ihrem Vater. Doch nichts erfüllte sie wirklich...

«Es ist eine lange Geschichte und ein Prozess, den ich durchmachen musste, bevor ich zu Jesus gefunden habe», bilanziert Eglantina Shemaj aus dem deutschen Lottstetten nahe der Schweizer Grenze. Bis im Alter von 18 Jahren lebte sie in Albanien. «Ich lebte als ‚moderne‘ Muslimin. Ich habe mit meinem Vater gefastet und war mit Muslimen befreundet. Doch nichts hat mich erfüllt. Ich habe ganz normal gelebt und ab und zu an Gott gedacht.»

Sie kam im Jahr 2016 nach Deutschland. «Zuerst arbeitete ich als Au Pair in Frankfurt. Ich fühlte mich sehr allein und ohne Unterstützung. Dort habe ich mein erstes Gebet zu Gott gesprochen. Zwei Monate später kam ich nach Lottstetten in eine neue Familie und durfte die Nachbarn kennenlernen. Ein Paar in der Gegend gehörte dem Wanderverein an – sie waren das einzige Paar, das glücklich zusammen war.»

Albanische Bibel

Mit ihnen führte sie ganz normale Gespräche, ohne über Gott zu reden. «Sie waren immer fröhlich und nett. Zu meinem Geburtstag haben sie mir dann eine albanische Bibel geschenkt, welche ich aber insgeheim nicht lesen wollte. Doch dann lernte ich eine mit ihnen befreundete Familie kennen, die Jugendliche meines Alters hatten.»

Diese jungen Leute nahmen Eglantina Shemaj in einen Hauskreis mit, der damals noch im Entstehen war. «Dort habe ich zum ersten Mal christliche Lieder gehört, die mich berührt haben.»

Der Hippie-Prediger

Dann wurde ein Evangelisationsabend organisiert, «zu dem mich niemand eingeladen hatte, aber ich wollte hingehen. Der Prediger war früher ein Hippie, der ständig mit einem Bus unterwegs gewesen war. Doch als er sein Leben Jesus übergab, so erzählte er, musste er alles stehen und liegen lassen und er wurde Prediger. Das hat mich fasziniert.»

Er erzählte in seiner Predigt, dass Adam, der alte Mensch, die Gebote Gottes übertreten hat und nun Jesus der neue Mensch ist, der das Gesetz erfüllt hat und uns ein neues Leben, eine neue Identität gibt. «Das war genau der Punkt, über den ich nachdenken musste.»

Tränen in den Augen

Eglantina Shemaj las die Bibel nun auch auf Deutsch. «Gott sagte durch sein Wort, dass es sehr aktuell ist und in jede Situation passt. Wir sollen uns keine Sorgen machen, denn er sorgt für uns. Danach hörte ich eine Predigt von Conley Bayless mit dem Titel ‚A Star in God‘s Kingdom‘. Die Botschaft hat mich wieder sehr berührt. Er sagt, egal welchen Beruf wir haben, Gott kann uns gebrauchen und er liebt uns grenzenlos.»

Mit Tränen in den Augen ging sie zu ihren christlichen Nachbarn. «Ich wollte mein Leben Jesus übergeben und an den Gott glauben, der liebt und versorgt. So beteten wir – an diesem Tag im August hatte es so stark geregnet. Nach dem Gebet kam die Sonne heraus und ein Regenbogen erschien. Das war für mich eine Bestätigung von Gott und ich wusste, dass ich immer mit ihm leben möchte. Rückblickend kann ich nur sagen, dass Gott immer da war!»

«Plötzlich fühlte ich mich glücklich»

Eglantina Shemaj erklärt: «Christlicher Glaube bedeutet für mich, zu dienen und so zu leben, wie Jesus es getan hat. Das heisst: Jesus nachzufolgen und die Talente und Gaben, die Gott mir gegeben hat, für sein Reich einzusetzen.» Weiter bedeute der christliche Glaube, «nicht wie diese Welt zu leben, sondern sich vom Geist Gottes leiten zu lassen, auch wenn es auf den ersten Blick keinen Sinn macht».

Als Christin sei jeder Tag ein besonderes Erlebnis. «Auch wenn wir es manchmal nicht merken: Jeder Tag ist ein Abenteuer. Ich habe geträumt, dass Gott mich schon vor meiner Bekehrung umarmt hat. An dem Tag, an dem ich mich bekehrte, spürte ich den Geist Gottes, der über mich kam. Ich lag im Bett und fühlte mich plötzlich glücklich.»

Albanien hat katholischen Nationalhelden

Ein Held aus dem Heimatland von Eglantina Shemaj hat christliche Wurzeln: «Albanien nahm einst Juden auf und unser Nationalheld war katholisch. Nach dem Osmanischen Reich wurde Albanien zur muslimischen Religion konvertiert und diese wurde mit Gewalt durchgesetzt. Enver Hoxha erklärte Albanien dann für 45 Jahre zu dem einzigen isolierten und atheistischen Land in Europa.»

Heute sind viele Albaner offen für das Evangelium, «wenn sie genau wissen, um wen und was es geht. Grundsätzlich sind auch viele Muslime offen für Jesus. Sie sind manchmal erschüttert, wenn sie von Jesus hören. Viele kennen nur den Begriff Gott, haben aber keine Beziehung zu ihm, weil sie noch nie genau von ihm gehört haben.»

Weiter wünscht sich Eglantina Shemaj: «Für ein so schönes Land wie Albanien wäre es spannend, wenn es einen Austausch mit Deutschland oder der Schweiz gäbe. Zum Beispiel, dass Schweizer nach Albanien reisen, sich mit den Leuten zusammensetzen und ihnen von Jesus erzählen. Die Ausländer sind für uns eine Inspiration und eine gute Quelle.»

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Datum: 07.06.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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