Raumfahrer Buzz Aldrin

Er feierte das Abendmahl im All

Nach Neil Armstrong war Buzz Aldrin der zweite Mensch, der den Mond betrat. Der bald 86-Jährige steuerte die Mondfähre, ehe er zwanzig Minuten nach Armstrong seinen Fuss auf den Erdtrabanten aufsetzte. Zudem feierte Aldrin das Abendmahl im All.
Buzz Aldrin
Buzz Aldrin auf dem Mond

Gemeinsam mit dem Kommandanten Neil Armstrong flog Buzz Aldrin anno 1969 anlässlich der Apollo-11-Raummission ins All. Kurz nachdem Armstrong die Kapsel verlassen und seinen Fuss auf den Mond gesetzt hatte, folgte ihm Buzz Aldrin zwanzig Minuten später – so wie es das Protokoll vorsah.

Dabei bewegte sich Buzz Aldrin zwei Stunden und 19 Minuten ausserhalb der Mondfähre, wo er Gesteinsproben sammelte, Fotos schoss und Forschungsgeräte für weitere Tests aufbaute.

Das Abendmahl

Und noch etwas tat Buzz Aldrin: Er nahm das Abendmahl. Über das Radio sagte er den Zuhörern auf der Erde: «Ich bitte alle, die nun zuhören, für einen Moment innezuhalten von dem, was sie gerade tun und auf ihre eigene Weise Dank auszudrücken.» Mehr ins Detail ging Aldrin dabei nicht, da es nach der Apollo-8-Mission zu einer Klage gekommen war, da bei dieser aus dem biblischen Buch Genesis gelesen wurde.

Aldrin, zu diesem Zeitpunkt Ältester in einer Presbyterianer-Kirche, trank ein wenig Wein und nahm das Brot zu sich, das er in speziellen Plastiksäcklein von der Erde aus mitgenommen hatte.

Erste Konsumation auf dem Mond

«Das erste, was auf dem Mond gegessen und getrunken wurde, war das Abendmahl», erinnert sich Buzz. Und zu den ersten Worten, die auf dem Mond gesprochen wurden, gehörten Worte, die an den Schöpfer des Universums gerichtet waren.

Er goss den Wein aus dem Säcklein in einen kleinen Kelch. «Bei der sechsmal kleineren Anziehungskraft des Mondes floss der Wein langsam.» Dann las er den Vers aus Johannes, Kapitel 15, Vers 5: «Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer bei mir bleibt, so wie ich bei ihm bleibe, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten.»

Eigentlich wäre er gerne über das Radio näher darauf eingegangen, doch aus dem erwähnten Grund blieb das erste Abendmahl auf dem Mond zunächst ohne grossen Bekanntheitsgrad.

Halt gefunden

Wie auch andere prominente Astronauten fiel Buzz Aldrin nach der erfolgreichen Mission in ein Tief, in welchem er mit einer Depression und Alkoholproblemen zu kämpfen hatte.

Halt fand er schliesslich bei dem, den er im All zitierte. Der Raumfahrer, der neben der Apollo-11-Mission auch bei der Gemini-12-Mission dabei war, zitierte damals auch Psalm 8, Vers 4: «Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben; den Mond und die Sterne – allen hast du ihre Bahnen vorgezeichnet. Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn.»

Zum Thema:
Einmal Mond und zurück: Sein grösstes Erlebnis war nicht der Besuch auf dem Mond...
Rekordastronaut Jeffrey Williams: «Meine Karriere hat meinen Glauben gefestigt»
 Nach Raummission: Space-Shuttle-Pilot setzt sich für Unerreichte ein

Datum: 16.01.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Assist News

Werbung
Livenet Service
Werbung