Willy Camadini

«Gott ist real erfahrbar»

Willy Camadini aus Emmenbrücke glaubte in jungen Jahren schon, dass es Gott gibt. Aber nicht so real erfahrbar, wie in der Bibel geschildert. Dann macht der Schweizer eine ungewöhnliche Erfahrung. Und stellt fest, dass er seine Meinung ändern muss...
Willy Camadini

Etwas zugekifft kam ich aus dem Gymnasium, als mir mein Freund Pietro mit strahlendem Lächeln und leuchtenden Augen entgegenkam. Auf die Frage, ob er einen Trip geschluckt habe, meinte er vielsagend: «Ja, aber einen ewigen.» Das kann ja heiter werden, dachte ich – und ich hatte Recht.

Pietro, der früher überzeugter Atheist war, erzählte mir, dass er Gott begegnet sei! Es war eine krasse Geschichte. Erst hatte er Selbstmordgedanken gehabt. Dann dachte er, eine neue Freundin könnte sein Leben verändern, woraufhin er völlig unvermittelt eine Stimme gehört habe, die sagte: «Du brauchst keine neue Freundin. Was du brauchst, das bin ich!» Intuitiv habe er sofort gewusst, dass Jesus zu ihm gesprochen hat, war auf die Knie gesunken, hatte erst geweint und wurde dann mit einer gewaltigen Freude erfüllt. Das ganze Zimmer soll von einem strahlend hellen Licht erfüllt worden sein.

Das war definitiv zu viel für mich. Ich glaubte schon an Gott, aber nicht, dass er einem so real begegnet. So brach ich unser Gespräch ab. Doch einer seiner Sätze wirkte in mir nach: «Jesus ist derselbe gestern, heute und bis in alle Ewigkeit.» Die Möglichkeit, dass Jesus lebt, erfahrbar ist und auch heute noch Wunder tut, wie vor 2'000 Jahren, das machte mich neugierig.

Kann man Gott begegnen?

Eine Woche später trafen wir uns wieder und diskutierten stundenlang. Auf jedes Argument folgte ein Gegenargument. Bis Pietro irgendwann sagte: «Wenn du Gott erleben willst, geh auf die Knie, bitte ihn um Vergebung und darum, dass er in dein Leben kommt.» Ich weiss gar nicht, warum ich mich darauf einliess, aber ich probierte es einfach aus. Nur war ich so überzeugt davon, ein guter Mensch zu sein, dass mir erst gar keine Sünden einfielen... Erst nach einer Weile kam mir das eine oder andere, was ich halblaut in den Raum hinein sprach.

Und dann passierte tatsächlich etwas. Plötzlich sah ich ein Bild vor mir: Ein Bierglas voll mit Zigarettenstummeln in einer verqualmten Atmosphäre. Und direkt daneben erlebte ich die Herrlichkeit Gottes. Mit einem Schlag wusste ich, dass es Gott gibt und dass er der Gott der Bibel ist. Er war so voller Liebe, so heilig, so gut, so ganz, dass ich spürte, ich kann niemals vor ihm bestehen. Ich war so ergriffen, dass ich anfing zu weinen, während mein Freund neben mir laut «Halleluja» sagte. Es war surreal! Wir beteten die ganze Nacht durch.

Ab wann gehört man zu Gott?

Am nächsten Morgen wusste ich zwar, dass Jesus Realität ist und dass er heute noch erfahrbar ist, aber innerlich war ich immer noch unsicher, ob Gott mich wirklich angenommen hat. Erst als wir auf einem Spaziergang die Nebelgrenze durchschritten, traf mich die Gewissheit und ich sagte zu Pietro: «Das hier ist für mich wie ein Bild: Ich bin vom Nebel an die Sonne gekommen.»

Von da an änderte sich mein Leben radikal. Mit den Drogen war sofort Schluss. Meine Eltern, Lehrer und Mitstudenten dachten zuerst, dass ich vom einen Extrem ins andere gerutscht wäre und dass das auch nicht lange anhalten würde. Aber die Weise, wie Jesus mein Leben erfüllte und meinen Charakter prägte, war stark und anhaltend.

Das ist nun 35 Jahre her. Ich habe inzwischen geheiratet, Kinder bekommen und bin sogar Grossvater. Seit meiner ersten Begegnung mit Jesus ist er das Fundament in meinem Leben. Und seitdem habe ich immer wieder erfahren, dass er lebt und auch heute noch Wunder tut, genau so wie damals in der Bibel.

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Datum: 08.07.2018
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / mystory.me

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