Affen-Theorie kalt erwischt

Auch Primaten können Evolutionstheorie nicht stützen

Die Astrophysikerin Sarah Salviander kontert den «Infinite Monkey Theorem» mit einer astronomischen Rechnung. Die ehemalige Atheistin, die inzwischen Christin wurde, stellt damit eine Theorie auf den Prüfstand, welche Atheisten-Papst Richard Dawkins verwendet, um die Evolutions-Theorie zu untermauern.
Eine Milliarde Affen würde Millarden von Billionen Jahren benötigen, um auch nur einen sinnvollen Satz auf einer Tastatur abzutippen. Damit fällt die Theorie, dass das Universum spontan aus dem Nichts entstanden ist.
Sarah Salviander
Oxforder Biologe Richard Dawkins

«Nach vier Wochen haben sie nicht nur kein einziges Wort der englischen Sprache produziert, sondern sie haben sich auch gelangweilt und angefangen, sich an den Tastaturen zu entleeren.» So lautet die Zusammenfassung eines Tests aus dem Jahr 2003 zur «Infinite Monkey Theorem». Sechs Affen hatten einen Monat Zeit, auf einer Computer-Tastatur-Texte zu schreiben. Das Endergebnis waren rund fünf Seiten, die überwiegend aus dem Buchstaben «s» bestanden. Ausserdem hatten die Affen mit einem Stein auf die Tastatur geschlagen und sich auf ihr entleert.

Diese Theorie, ein Favorit des atheistischen Autors Richard Dawkins, versucht zu erklären, wie ein unglaublich fein abgestimmtes Universum, wie das unsere, spontan aus dem Nichts durch einen ungeführten Prozess entstanden sein könnte. Dawkins hat sich auf die Theorie in Büchern und bei Auftritten auf der Bühne bezogen.

«Warum Materialisten aufhören müssen …»

Dieser Lehrsatz besagt, dass ein Affe – andere Varianten des Theorems sprechen von unendlich vielen Affen –, der unendlich lange auf einer Schreibmaschine herumtippt, fast sicher irgendwann alle Bücher der «Bibliothèque nationale de France» schreiben wird. In englischsprachigen Ländern wird kolportiert, dass irgendwann die Werke von William Shakespare auf diese Weise entstehen werden.

Die Astrophysikerin Sarah Salviander stört sich daran, dass diese Theorie immer noch als Allegorie für die Evolutionstheorie herangezogen wird. Deshalb verfasste die einstige Atheistin, die selbst zur Christin wurde, eine Reihe von Tweets zum Thema. Sie beginnt mit: «Warum Materialisten aufhören müssen, die Affen-auf-Schreibmaschinenanalogie zu benutzen und Christen aufhören müssen, sich Sorgen zu machen», beginnt sie ihre Reihe.

«Zeit und Raum überraschend klein»

«Lassen Sie uns das Bewusstsein für Wahrscheinlichkeiten schärfen», schreibt Salviander. «Die Analogie von Affen auf Schreibmaschinen wird oft verwendet, um zu erklären, wie zufällige Prozesse bei genügend Zeit und Raum zu extrem unwahrscheinlichen Ereignissen führen können. Aber von wie viel Zeit und Raum sprechen wir im beobachtbaren Universum?»

Zeit und Raum seien überraschend klein. «Betrachten wir die Wahrscheinlichkeit, dass eine grosse, aber begrenzte Anzahl von Affen zufällig auf Tastaturen tippen, um etwas Verständliches zu produzieren. Sagen wir, die berühmte erste Linie von Charles Dickens' Klassiker, 'A Tale of Two Cities'.»

Die Theorie versucht natürlich zu veranschaulichen, wie ein ungeführtes Universum schliesslich zwangsläufig über lange Zeiträume hinweg etwas Verständliches hervorbringen kann. Das muss es in der materialistischen Weltanschauung.»

Rechnung wischt Theorie weg

Die Astrophysikerin hat errechnet, dass wenn die Erde - wie in der Evolutionstheorie dargestellt - rund 13,8 Milliarden Jahre alt wäre (laut Standardmodell ereignete sich der Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren und die Evolution der Lebewesen in vier Milliarden Jahren), «eine Milliarde Affen erforderlich wäre, die kontinuierlich während rund einer Milliarde Billionen Billionen Billionen mal die Lebensdauer des Universums lang tippen müssten, bevor wir erwarten können, dass nur die erste Zeile von Dickens' Roman zustande kommt». Und das nur für diesen einen, ersten Satz eines Romans.

Selbst wenn das Experiment auf jeden beobachtbaren Planeten des beobachtbaren Universums ausgedehnt würde, was mehrere hundert Milliarden Planeten entspräche, würde das kaum weiterhelfen. Es würde immer noch eine Billion Billionen dieser angenommenen 13,8 Milliarden Jahre dauern, bis allein dieser erste Satz auf dem Papier stehen würde.

Milliarden Jahre helfen nicht

Die Milliarden von Jahren dienten zwar als Fluchtluke, um «Zeit» für die Evolution zu gewinnen. «Doch es stellt sich heraus, dass ein paar Milliarden Jahre nicht einmal annähernd ausreichend sind. Du bräuchtest Billionen von Billionen von Jahren, damit die Zahlen zu ihren Gunsten funktionieren. Die Zeit ist immer noch nicht auf ihrer Seite», so Salviander.

Verschiedene Beispiele zeigen, dass etliche biologische Gegebenheiten auch bei grösstmöglichen Zeiträumen nicht ohne klare Zielsetzung hervorgebracht werden können.

Salviander argumentiert, dass Atheisten in eine Ecke gedrängt wurden: «Durch den Urknall sind sie gezwungen, sich in die einzige andere Form der Ewigkeit zurückzuziehen, die ihnen einfällt, nämlich das unendliche Multiversum. Wir haben entweder wilde unwissenschaftliche Spekulationen über unbekannte Mechanismen, die unendliche Universen erzeugen. Ansonsten bleibt die Möglichkeit zu akzeptieren, dass das, was die Entwicklung unseres Universums prägt, nicht unkontrolliert ist. Der Physiker und Theologe Gerald Schroeder kommentiert, dass es genau diese Diskussion war, die den verstorbenen Atheisten Antony Flew vom Atheismus weg und in den Theismus trieb. Er hatte nicht genug Glauben, um ein Materialist zu sein, und ich auch nicht.»

Zur Webseite von Sarah Salviander

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Datum: 07.08.2019
Autor: Daniel Gerber / Dan Andros
Quelle: Livenet / Faithwire / Twitter

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